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Ein gebrauchter Tag – Löwen ohne Chance

Badener unterliegen dem HSV Hamburg mit 28:34

Es war ein gebrauchter Tag, an dem nicht viel zusammenlief: Die Rhein-Neckar Löwen quittierten am 23. Spieltag die zweite Niederlage in der Bundesliga-Spielzeit 2012/13, sie unterlagen dem HSV Hamburg mit 28:34 (13:17) und mussten damit die Minuspunkte fünf und sechs hinnehmen.

 „Natürlich sind wir enttäuscht, aber wir sind heute an einem sehr guten HSV gescheitert. Unsere Abwehr stand nicht so kompakt, Hamburg hat es geschafft, sie auseinander zu ziehen. Zudem war unsere Torhüterleistung nicht gut genug “, bilanzierte Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson nach dem Duell. Der Isländer fügte an: „Im Angriff haben wir im ersten Durchgang zu wenig Tore aus dem Rückraum erzielt, nach der Pause haben wir alles gegeben. Aber wir haben einen schlechten Tag erwischt, während Hamburg einen sehr guten Tag hatte.“ Thorsten Storm erklärte: „Das war ein verdienter Sieg des HSV. Uns fehlen Schlüsselspieler und zudem erreichte der ein oder andere Akteur nicht seine beste Form, da wird es mit unserem dünnen Kader eng.“ Der Manager wusste: „Wir müssen das Spiel in der Abwehr gewinnen, um eine Chance zu haben, aber das haben wir heute nicht geschafft. Das liegt sicherlich auch daran, dass einige müde waren. Es war für uns heute ein gebrauchter Tag, der das bisher Geleistete aber nicht schmälern darf. Wir haben bislang überragende Leistungen gezeigt – und das mit den Mitteln, die uns zur Verfügung stehen.“

Ohne die Verletzten Kim Ekdahl du Rietz (Muskelfaserriss), Uwe Gensheimer (Achillessehnenriss) und Denni Djozic (Innenbandanriss) wurde die Begegnung vor 13200 Zuschauern im ausverkauften Wohnzimmer erneut zum Kraftakt, den die Löwen diesmal nicht für sich entscheiden konnten.  „Weil Hamburg heute ein sehr gutes Spiel gezeigt hat, wir aber auch die nötige Aggressivität vermissen ließen“, formulierte Kapitän Bjarte Myrhol und fügte an: „Sicherlich wollten wir uns vor voller Hütte viel besser präsentieren, aber das ist uns leider nicht gelungen.“ Hamburgs Coach Martin Schwalb meinte: „Wir wussten, dass wir kompakt in der Defensive stehen müssen. Das hat unsere 6:0 gut gemacht und wenig Tore aus dem Rückraum zugelassen.“

Die Löwen begannen hellwach, im Gegensatz zum Auftritt am vergangenen Mittwoch gegen den TV Großwallstadt als sie die Startphase komplett verschlafen und schnell mit 1:5 zurückgelegen hatten. Andy Schmid per Siebenmeter zur Führung, die der HSV schnell drehte. Aber die Badener bissen zurück, Alex Petersson, Schmid und Groetzki legten jeweils für die Hausherren vor.  Auch beim 6:5 (12.) waren die Löwen in Front. Dann kamen die Hamburger auf, Duvnjak per Doppelpack stellte auf 6:8 aus Sicht der Löwen, die in der Folge in Überzahl den Rückstand hinnehmen mussten. Weil sich zu viele Fehler ins Spiel der Gelbhemden einschlichen und die Schwalb-Sieben mehr Durchschlagskraft an den Tag legte. Und der HSV baute seinen Vorsprung gegen die Löwen weiter aus. Hamburg markierte leichte Treffer, legte einen 5:0-Lauf zum 9:14 hin – als die Badener auch in Unterzahl waren und zudem einige sehr gute Chancen nicht nutzen konnten. Zwar verkürzten die Löwen, die in der Abwehr nicht so kompakt wie zuletzt standen, zwischenzeitlich bis auf drei Tore, aber die Gäste hielten den Gegner auf Distanz.

Seit Anfang Dezember 2012 haben die Hanseaten kein Spiel verloren, waren selbstbewusst nach Mannheim gereist und wollten gegenüber dem  zurückliegenden Remis gegen Hannover-Burgdorf die kleinen Fehler abstellen und mit einer konzentrierten Leistung beim Tabellenführer in der Erfolgsspur bleiben. So präsentierten sie sich im ersten Abschnitt, so lautete der Vorsatz für den zweiten Teil.

Und nach dem Wechsel vollendete zunächst Kraus, dann Lindberg und Duvnjak in Überzahl – 13:20 (34.). Bitter für die Löwen, die im Gegenzug im Angriff zu harmlos agierten. Sie mussten über fünf Minuten auf das nächste Tor warten. Es war das 14:21 (36.) durch Petersson. Und es sollte noch schlimmer kommen. Die Fehlerquote in der Offensive driftete weit in den roten Bereich. Die Spielfrequenz der zurückliegenden Wochen machte sich bemerkbar. Und Hamburg bestrafte jeden Fauxpas eiskalt. 15:24 (39.). Auszeit Löwen. Aber es blieb dabei, bei den Badenern lief nicht viel zusammen. Die Partie war früh entschieden, auch wenn die Löwen sich nie aufgaben und in der Schlussphase zumindest noch etwas Ergebniskosmetik betreiben konnten. 

Rhein-Neckar Löwen: Landin-Jacobsen, Stojanović; Schmid (6/3), Roggisch, Sesum (1), I. Guardiola (2) , Sigurmannsson (7), Myrhol (5), Steinhauser (n.e.), Groetzki (4),  Abt (n.e) , G. Guardiola, Petersson (3), Bitz

HSV Hamburg: Bitter, Beutler (bei zwei Strafwürfen); Kraus (4), Duvnjak(7), Lackovic (2), Flohr, Vori (5), Lindberg (8/3), Terzic (n.e.), Nilsson, Lijewski(4), Petersen (4)

Strafminuten: I. Guardiola (2), Sesum (2), Groetzki (2)  –  Vori (4), Lackovic (2), Lijewski (2)

Trainer: Guðmundur Guðmundsson – Martin Schwalb 

Zuschauer:  13.200 (ausverkauft)

Zeitstrafen: 7

Spielfilm: 1:2 (4.), 4:3 (10.), 6:8 (15.), 9:14 (25.), 13:17 (HZ), 13:20 (34.), 15:24 (39.), 18:26 (44.), 22:30 (50.), 26:33 (55.), 28:34 (EN)

Siebenmeter: 3/2 – 3/3

Rhein-Neckar Löwen: Schmid scheitert an Beutler

Schiedsrichter: Ralf Damian / Frank Wenz ( Bingen / Mainz)

Beste Spieler: Myrhol, Sigurmannsson – Duvnjak, Lindberg