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Stojanovic hält, Sesum trifft – Löwen springen an die Spitze

EHF-Cup: Badener gewinnen gegen KIF Kolding Kopenhagen mit 28:25

Revanche gelungen: Die Rhein-Neckar Löwen gewannen am Sonntag das EHF-Cup-Duell gegen KIF Kolding-Kopenhagen mit 28:25 (16:10) und entschieden damit auch den direkten Vergleich mit den Dänen in der Gruppe B für sich. Vor 1800 Zuschauern in der ausverkauften Mannheimer GBG-Halle avancierte Zarko Sesum mit zehn Treffern zum erfolgreichsten Werfer der Badener, die mit diesem Erfolg den Gruppensieg weiter im Blick haben.

Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson zeigte sich nach den 60 Minuten zufrieden mit dem Ergebnis, er bilanzierte: „Wir haben sehr gut angefangen, standen gut in der Abwehr und im Angriff. In der zweiten Halbzeit haben wir dann etwas nachgelassen. Deshalb kam Kolding am Schluss nochmal heran.“ Manager Thorsten Storm erklärte: „Das war kämpferisch und vom Willen her eine super Leistung. Diese Partie hatte zwei Helden, nämlich Zarko Sesum und Goran Stojanovic. Das freut mich für die Beiden sehr.“ Kolding-Coach Peter Bredsdorff-Larsen meinte beim anschließenden Pressegespräch: „Wir wollten ein gutes Resultat erreichen und einen Punkt mitnehmen. Aber wir hatten kein probates Mittel gegen Zarko Sesum. Und im Tor sind wir an Goran Stojanovic gescheitert. Nun wollen wir den zweiten Platz in der Gruppe sichern und hoffen darauf, dass wir die Löwen noch einmal treffen – beim Final Four in Nantes.“

Für die Badener ging es darum, die bittere Niederlage vor Wochenfrist in der Bundesliga gegen den HSV Hamburg aus den Köpfen zu bekommen und wieder eine kompakte Deckung gegen Kolding-Kopenhagen aufzubieten sowie gegenüber dem Hinspiel in Dänemark mehr im Angriff zu zeigen. Es musste also schon eine Topleistung her, um diese „Hammeraufgabe“ (Coach Gudmundsson) zu lösen. Und die Löwen nahmen Tempo auf. 6:2 nach acht Minuten, die Dänen erzielten dabei nur einen Treffer aus dem Spiel heraus – die Anfangsphase war so recht nach dem Geschmack von Coach Gudmundsson – und den Löwen-Fans, die ihre Mannschaft lautstark nach vorne peitschten. KIF nahm die frühe Auszeit. Aber auch danach blieben die Badener am Drücker, ließen sich auch von einer Unterzahl nicht beeindrucken. Dabei unterstrich Keeper Goran Stojanovic seine starke Form mit sechs Paraden in der ersten Viertelstunde. Danach allerdings verloren die Löwen ihre Linie, die Präzision und Konzentration im Angriff stimmte nicht, Kolding gelangen leichte Tore – und ein 3:0-Lauf zum 10:8 (21.). Auszeit Löwen. Aber zunächst schafften die Gäste den Anschluss, ehe Sesum mit seinem vierten Treffer die fast sechsminütige Torflaute der Badener beendete. Alex Petersson legte noch einen obendrauf – 12:9 (24.), die Gudmundsson-Sieben hatte sich aus dem kleinen Loch zurückgekämpft. Ein 4:0-Lauf stellte den Fünf-Tore-Vorsprung wieder her. Zur Pause stand ein 16:10. Acht Paraden von Stojanovic, sechs Treffer von Sesum, eine beeindruckende Vorstellung der Hausherren, die nur zehn Gegentore zuließen.

Nach dem Wechsel hielten die Löwen den Gegner auf Distanz, Bjarte Myrhol zum 19:12 (36.). Aber Kolding Kopenhagen pirschte sich heran, beim 21:17 (42.) waren es nur noch vier Treffer Differenz. Noch war das Ding nicht durch. Aber Isaias Guardiola und Sigurmannsson mit dem Doppelpack.  Und Stojanovic betonte seinen Sahnetag, zeigte tolle Reflexe und mutierte zeitweise zur Wand. Beim 26:20 (53.) nahmen die Dänen ihre zweite Auszeit. Aber der Montenegriner im Löwen-Kasten beantwortete den anschließenden Angriff mit seiner 15. Parade. Beim 27:21 (57.) und dem insgesamt zehnten Tor des Serben Sesum bogen die Badener auf die Zielgerade ein. Aber es wurde nochmal eng, als Jensen 40 Sekunden vor der Schlusssirene das 28:25 erzielte. Die Löwen schlossen zu früh ab. Noch 18 Sekunden. Auszeit Kolding. Der letzte Angriff. Noch fünf Sekunden. Das Duell hieß Rasmus Jensen gegen Stojanovic – und auch diesen Wurf stach der Keeper. Parade Nummer 17, seine wohl wichtigste an diesem Tag. „Wir waren über weite Strecken die bessere Mannschaft, lagen drei Minuten vor dem Ende noch mit sechs Toren vorn. Dann agierten wir in einigen Situationen nicht clever genug. Aber Goran hat kurz vor dem Ende noch einmal prächtig reagiert“, erklärte Abwehrchef Oliver Roggisch.

Bereits am Dienstag sitzen die Löwen im Bus Richtung Ostwestfalen. Am Mittwochabend gastiert die Sieben von Coach Gudmundsson beim TBV Lemgo. Sport1 überträgt dieses Duell der DKB Handball-Bundesliga ab 20.15 Uhr live.

Rhein-Neckar Löwen: Landin-Jacobsen (n.e.), Stojanović; Schmid (2/1), Roggisch, Sesum (10), I. Guardiola (1) , Sigurmannsson (2) , Myrhol (5), Steinhauser (n.e.) , Kretschmer (n.e.), Groetzki (4), G. Guardiola, Petersson (4) , Bitz

KIF Kolding Kopenhagen: Hvidt, Westphal (n.e.); Karlsson (4), Boesen, Andersson(4/1), Jörgensen, Spellerberg (2), Schnuchel (3), Hundstrup, R. Jensen (6), Irming Andersson (4), Viudes, S. Jensen (2), Jeppesen

Trainer: Guðmundur Guðmundsson – Peter Bredsdorff-Larsen 

Strafminuten: Roggisch (2), Myrhol (2), G. Guardiola (2) – Karlsson (2), R. Jensen (2), Jörgensen (2)

Zuschauer:  1800 (ausverkauft)

Zeitstrafen: 6

Spielfilm: 3:1 (5.), 6:2 (9.), 9:4 (15.), 10:9 (22.), 14:9 (27.), 16:10(HZ), 19:12 (35.), 23:17 (45.), 24:19 (50.), 26:21 (55.), 28:25 (EN.)

Siebenmeter: 1/3 – 1/1

Rhein-Neckar Löwen: Schmid scheitert an Hvidt

Rhein-Neckar Löwen: Sesum wirft über das Tor

Schiedsrichter: Said Bounouara / Khalid Sami (Frankreich)

EHF Beobachter: Peter Hansson (Schweden)

Beste Spieler: Stojanovic, Sesum –  R. Jensen, Karlsson

 

Oliver Roggisch und Alexander Petersson im Interview nach dem Spiel: