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Gelungenes Handballfest in der SAP Arena

Löwen siegen zum Abschluss der Spielzeit 2012/13 mit 35:22 gegen Balingen und feiern ihre erfolgreichste Saison

Was für Handballfest! Die Rhein-Neckar Löwen ließen es am letzten Spieltag noch einmal so richtig krachen. Zunächst gab es einen deutlichen 35:22 (14:12)-Sieg gegen den HBW Balingen-Weilstetten, dann mündete der Rückblick auf die erfolgreichste Saison mit der Vorstellung der Mannschaft und in bewegten Bildern in der erneuten Pokalübergabe. Im Goldregen – und unter dem Jubel der 9013 Besuchern in der Mannheimer SAP Arena: Genau! Da ist das Ding. Kapitän Uwe Gensheimer reckte die Trophäe, den EHF-Cup, in die Höhe. „Und es fühlte sich erneut so sensationell gut an“, bekannte der Linksaußen – und strahlte übers ganze Gesicht. „Danke im Namen der Mannschaft für die grandiose Unterstützung, danke für eine ganz, ganz tolle Zeit“, so Gensheimer.

Zum ersten Mal hatte sich der frisch gebackene EHF-Cup-Sieger 2013 vor den eigenen Fans präsentiert. Das letzte Heimspiel gegen den HBW Balingen-Weilstetten war der erste Auftritt im eigenen Wohnzimmer nach dem Pokalgewinn am 19. Mai in Nantes. Und die Fans feierten ihre Helden, die einen Spieltag zuvor auch den Deckel auf die Qualifikation für die Champions League gemacht hatten. Dabei bedeutete das 35:22 (14:12) gegen die Schwaben aus Balingen nicht nur den 25. Saisonsieg, sondern auch die Zähler 53 und 54. Und so viele Punkte hatten die Badener noch nie zuvor in der Bundesliga gesammelt.

Gegen Balingen marschierten im ersten Abschnitt beide Teams lange Zeit im Gleichschritt. Das 11:9 (25.) bedeutete die erste Zwei-Tore-Führung für die Löwen, die auch zur Pause Bestand hatte. Ohne die verletzten Rückraumspieler Alexander Petersson (Einriss der Bizepssehne) und Zarko Sesum (Kreuzband- und Innenbandanriss) zeigten die Badener nach dem Wechsel ihre Schokoladenseite. Sie legten zunächst einen 3:0-Lauf hin – 17:12 (33.) und bauten die Führung in der Folge weiter aus. Beim 25:15 (44.) war die erste Zehn-Tore-Führung hergestellt und die Feier in der SAP Arena nahm langsam Tempo auf. Vor allem, als Abwehrchef Oliver Roggisch zum 27:16 (48.) vollendete, löste dies frenetischen Jubel auf den Rängen aus. „So oft passiert das schließlich auch nicht, dass ich einen Treffer erziele“, meinte der Kapitän der DHB-Auswahl mit einem breiten Grinsen. Die Löwen blieben auf dem Gaspedal, jeder Akteur bekam seine Spielanteile. Drei Minuten vor dem Ende stand die Halle. Das 35:21 von Denni Djozic war das Sahnehäubchen auf der Partie, der Linksaußen verwandelte den Rückhandpass vom super aufgelegten Andy Schmid.

Für den HBW bedeutete das Ergebnis keinen Beinbruch, Trainer Dr. Rolf Brack meinte nach dem Schlusspfiff: „Kompliment an die Löwen für eine tolle Effektivität im Angriff. Vor allem im zweiten Abschnitt.“ Löwen-Coach Gudmundur Gudmundsson konnte das Erreichte sichtlich genießen: „Vor dieser Runde wussten wir nicht, wo wir stehen, hatten eine neue Truppe. Aber nach einem sehr guten Start ging es immer weiter – bis hierher. Trotz der vielen Verletzten – was dieses Team geschafft hat und wie es das geschafft hat, das werde ich nie vergessen.“

Und ehe der Startschuss zur Party fiel, wendete sich Manager Thorsten Storm an Mannschaft und Anhänger. „Hinter uns liegt die beste Runde überhaupt. Weil dieses Team, weil diese Einheit nach einem Beginn mit vielen Fragezeichen im Verlauf unseres Weges immer mehr Ausrufezeichen gesetzt hat. Eine Saison, die im Dunkel eines Fast-Totalschadens ihren Auftakt nahm endete im Licht des strahlenden, sportlichen Erfolges. 

Der so wichtig, der so notwendig für diesen Verein war. Für alle, für die Spieler, für das Umfeld, für unsere Partner und Sponsoren. Und für unsere Fans“, sagte Storm und fügte an: „Und wenn wir auch vor der nächsten Spielzeit nicht genau wissen, wo wir stehen, weil es mehr als eine solche braucht, um einen Fast-Totalschaden zu reparieren und weil schon jetzt klar ist, dass uns mit Zarko Sesum und Alexander Petersson zwei Spieler langfristig fehlen werden und uns zudem mit der europäischen Königsklasse eine ganz andere Belastung bevorsteht – eines kann ich euch versprechen: Kampfgeist, Wille, Mut und Leidenschaft: Diese Attribute sind von dieser verschworenen Einheit auf jeden Fall zu erwarten. Und Spaß natürlich auch.“

Der Saisonabschluss im Video:

Rhein-Neckar Löwen: Landin-Jacobsen (ab 15. – 50.), Stojanovic; Schmid (6), Gensheimer (4/4), Roggisch (1), I. Guardiola (3), Djozic (1) , Sigurmannsson (2), Myrhol (6), Kretschmer (1), Groetzki (4), G. Guardiola (4), Ekdahl du Rietz (2), Schmidt (1)

HBW Balingen-Weilstetten: Putera (ab 38.), Katsigiannis; König (4), Wahl, Herth (1), Thomann (3), Ettwein (3), Strobel (3), Wessig, Häfner (2), Hausmann (1), Remmlinger, Liniger (3/2), Ilitsch (2)

Trainer: Guðmundur Guðmundsson – Dr. Rolf Brack

Strafminuten: –  Hausmann (2), Häfner (2)

Zuschauer: 9013

Zeitstrafen: 0 – 2

Spielfilm: 3:3 (5.), 8:8 (20.), 11:9 (25.), 14:12 (HZ), 18:13 (35.), 25:15 (44.), 35:22 (EN)

Siebenmeter: 5/4 –  3/2

Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer scheitert an Katsigiannis

HBW Balingen-Weilstetten: Liniger scheitert an Stojanovic und trifft im Nachwurf

Schiedsrichter: Colin Hartmann / Stefan Schneider ( Barleben / Irxleben)

Beste Spieler: Schmid, Myrhol, Groetzki – König