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Ausrufezeichen im hohen Norden

Löwen gewinnen Spitzenspiel bei der SG Flensburg-Handewitt

Flensburg bleibt für die Rhein-Neckar Löwen ein gutes Pflaster. Mit einer bärenstarken Vorstellung und einer nahezu perfekten ersten Halbzeit gewann der Tabellenführer das Spitzenspiel der DKB Handball-Bundesliga beim Tabellenzweiten SG Flensburg-Handewitt mit 32:25 (18:10) und wiederholte damit die Auswärtssiege der vergangenen beiden Jahre an der dänischen Grenze. Die Löwen profitierten zudem von der Niederlage der MT Melsungen gegen den HSV Hamburg und haben ihren Vorsprung in der Tabelle durch den Erfolg wieder auf fünf Punkte auf die Flensburger ausgebaut.

 „Die erste Halbzeit war wohl die beste Halbzeit, seit ich Trainer dieser Mannschaft bin“, freute sich Nikolaj Jacobsen nach der Partie über den Auftritt seiner Mannschaft. Keine Frage, was die Löwen in den ersten 30 Minuten boten war die wohl beste Saisonleistung überhaupt, aufbauend auf einer unglaublichen Abwehrleistung drohte den Gastgebern aus Flensburg, die zuletzt immerhin acht Bundesligasiege in Folge eingefahren hatten, beim 10:18 Halbzeitrückstand ein vor dem Spiel nie für möglich gehaltenes Debakel.

In der zweiten Hälfte mussten die Löwen dann allerdings noch einmal zittern, als Flensburg zwischenzeitlich bis auf drei Treffer (19:22) an die Gelbhemden herangerückt war. „Wir hatten eine kleine Schwächephase, die eine Spitzenmannschaft wie Flensburg natürlich sofort ausnutzt. Wir waren in der zweiten Hälfte nicht mehr so konzentriert, hatten ein wenig Pech mit Abprallern und Zeitstrafen und mussten deshalb am Ende noch mal richtig kämpfen“, so Nikolaj Jacobsen nach der Partie.

Uwe Gensheimer brachte die Löwen in der ausverkauften Flens-Arena in Führung, Flensburgs bester Torschütze, Rasmus Lauge, glich zum 1:1 aus. Doch die Löwen präsentierten sich in der ersten Halbzeit hoch konzentriert, waren von Beginn an die bessere Mannschaft, stellten eine unglaubliche Abwehr auf das Feld und zwangen die Flensburger so zu vielen technischen Fehlern und Fehlwürfen.

Beim 4:2 nach fünf Minuten war es erneut Uwe Gensheimer, der die Löwen erstmals mit zwei Toren in Führung brachte. In der Folgezeit war es dann Alexander Petersson, der mit seinen Toren den Vorsprung der Löwen zunächst hielt und auch den Strafwurf herausholte, den Uwe Gensheimer zum 7:4 für die Gäste verwandelte. Beim 8:4 für den Tabellenführer, nach dem ersten Tor von Patrick Groetzki, war der Traumstart nach zehn Minuten perfekt. Als Andy Schmid sogar zum 9:4 traf, nahm Flensburgs Trainer Ljubomir Vranjes seine erste Auszeit. Die Gastgeber agierten in den Anfangsminuten äußerst nervös, leisteten sich unglaubliche Fehler und ermöglichten den Löwen so einfache Tore, die man vor dem Spiel laut Aussage von Vranjes unbedingt vermeiden wollte.

Bei den Gästen klappte in der ersten Halbzeit dagegen praktisch alles, so parierte sogar Andy Schmid als Torhüter sogar einen Ball, während die Flensburger Torhüter bis zu diesem Zeitpunkt gefühlt noch gar keine Hand an den Ball bekamen. Der Schweizer war in Unterzahl für Mikael Appelgren als zusätzlicher Feldspieler gekommen und konnte nach einem Ballverlust von Alexander Petersson nicht mehr wechseln. Den Gegenstoß von Lasse Svan hätte allerdings auch Appelgren nicht besser parieren können als der Spielmacher der Löwen, der rechtzeitig ins Tor zurück geeilt war.

Etwas mehr als eine Viertelstunde war gespielt, da führten die Löwen mit 11:5. Bei den Gastgebern lief überhaupt nichts zusammen, Flensburg fand gegen die bärenstarke Abwehr der Löwen überhaupt keine Mittel, die Verzweiflungswürfe aus dem Rückraum landeten teilweise weit neben dem Tor im Fangnetz. Nach nicht einmal zwanzig Minuten zog Ljubomir Vranjes seinen letzten Joker, brachte für den glücklosen Matthias Andersson Kevin Möller ins Tor der SG. Die Hausherren lagen zu diesem Zeitpunkt bereits mit 5:13 zurück. Bis auf 8:14 konnte Flensburg den Rückstand fünf Minuten vor der Pause verkürzen, dann nahm auch Nikolaj Jacobsen seine erste Auszeit. Mit Erfolg, die Löwen hatten ihre kurze Schwächephase überwunden, auch wenn Andy Schmid beim 8:17 Zwischenstand die Chance zur erstmaligen 10-Tore-Führung vergab. Zur Pause führte der Tabellenführer nach einer perfekten Vorstellung auch in der Höhe verdient mit 18:10.