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Kantersieg in Franken

Löwen gewinnen beim Aufsteiger HSC 2000 Coburg

Die Rhein-Neckar Löwen haben das erste Auswärtsspiel der neuen Saison gewonnen. Beim Aufsteiger HSC 2000 Coburg siegte der Deutsche Meister nach einer starken Vorstellung mit 31:19 (15:10). Bester Torschütze bei den Löwen war Gudjon Valur Sigurdsson mit sieben Toren.

„Ich bin sehr zufrieden mit unserem Auftreten heute. Besonders in der zweiten Hälfte hat meine Mannschaft so gespielt, wie ich mir das vorstelle. Angetrieben von einem starken Torhüter sind uns viele Tempogegenstöße gelungen“, zog Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen ein zufriedenes Fazit nach der Partie. „Wir hatten nur in der ersten Viertelstunde ein paar Probleme mit Coburg, danach haben wir die Partie im Griff gehabt“, sagte auch Hendrik Pekeler.

Die Löwen erzielten in der schicken HUK Coburg Arena die ersten beiden Treffer der Partie, Kim Ekdahl du Rietz und Gudjon Valur Sigurdsson besorgten ein schnelles 2:0, doch der Aufsteiger aus Franken, der am ersten Spieltag sensationell in Melsungen gewonnen hatte, fand auch bei seiner Heimpremiere direkt ins Spiel.

Nach sieben Minuten glich Coburg zum 3:3 aus und nachdem Sigurdsson von außen an HSC-Schlussmann Kulhanek scheiterte, hatte der HSC  sogar die Chance zur Führung, scheiterte aber im Gegenzug an Andreas Palicka. Beim 5:3 durch Patrick Groetzki führten die Löwen erstmals mit zwei Toren, kassierten dann aber nicht nur eine Zeitstrafe gegen Alexander Petersson, sondern auch drei Tore in Folge und lagen beim 5:6 das einzige Mal in der Partie zurück.

Zwar holte sich der Deutsche Meister die Führung umgehend zurück, führte beim 9:7 wieder selbst mit zwei Toren, doch Rafael Baena verletzte sich bei seinem Torwurf an der linken Schulter und musste auf dem Feld behandelt werden – nach der neuen Regeln musste der Spanier anschließend für drei Angriffe der Löwen aussetzen, konnte die Partie aber fortsetzen.

Während die Löwen zu Beginn der Partie im Angriff zahlreiche Chancen leichtfertig vergaben, fand Andreas Palicka direkt ins Spiel. Der schwedische Neuzugang, der heute den Vorzug vor Mikael Appelgren im Löwen-Tor erhalten hatte, kam schon zur Pause auf sieben Paraden und wurde am Ende bester Spieler seiner Mannschaft. Nikolaj Jacobsen reagierte nach anfänglichen Problemen in der 20. Minute mit einer Auszeit, brachte zudem mit Mads Mensah und Harald Reinkind zwei frische Rückraumkräfte und Mensah erzielte mit seinem ersten Wurf die erstmalige Drei-Tore-Führung zum 10:7.

Die Auszeit schien der richtige Weckruf für die Löwen gewesen zu sein, Patrick Groetzki per Doppelschlag baute den Vorsprung auf 12:7 aus, ehe Alexander Petersson und Gudjon Valur Sigurdsson sogar bis auf 14:7 erhöhten. Bis zur Pause hatte Coburg den Rückstand dann auf 10:15 verkürzt, auch weil der Meister im Angriff weiterhin zahlreichen Chancen vergab, so leisteten sich die Löwen in den ersten 30. Minuten alleine zehn Fehlwürfe.

Das erste Tor der zweiten Hälfte gehörte den Gastgebern, und obwohl Gedeon Guardiola zu Beginn der zweiten Halbzeit eine Zeitstrafe sah, drängten die Löwen jetzt auf die Entscheidung. Mit einem Mann weniger war die Abwehr der Gäste nun deutlich aufmerksamer, erkämpfte Ball um Ball und baute so trotz Unterzahl den eigenen Vorsprung bis auf 20:11 aus. In eigener Überzahl kassierte der Aufsteiger aus Coburg fünf Treffer, erzielte selbst kein Tor und brachte sich so um die Möglichkeit die Partie noch einmal enger zu gestalten. Zwanzig Minuten vor dem Ende führten die Löwen beim 22:12 erstmals mit zehn Toren – die Partie war entschieden, auch wenn Coburgs Trainer Jan Gorr mit einer Auszeit seine Mannschaft nochmals neu einzustellen versuchte. Doch der in der ersten Halbzeit so frech aufspielende HSC hatte nun völlig den Faden verloren, konnte das Tempo der Löwen nicht mehr mitgehen und erzielte in der ersten Viertelstunde der zweiten Hälfte nur zwei Tore, während der Deutsche Meister nun sogar etwas für das Torverhältnis tun konnte und am Ende mit 31:19 (15:10) die ersten beiden Auswärtspunkte der Saison einfuhr.

HSC 2000 Coburg – Rhein-Neckar Löwen 19:31 (10:15)

HSC 2000 Coburg: Kulhanek, Krechel; Hagelin, Wucherpfennig, Kelm, Weber (1), Lex (1), Kellner, Coßbau (5/1), Riehn, Büdel (2/1), Harmandic (1), Lilienfelds (1), Kirveliavicius (8)

Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Palicka; Schmid (6/6), Sigurdsson (7), Manaskov, Baena (2), Mensah (1), Pekeler (3), Groetzki (5), Reinkind (1), Guardiola, Petersson (2), Ekdahl du Rietz (4)

Trainer: Jan Gorr – Nikolaj Jacobsen

Schiedsrichter: Nils Blümel / Jörg Loppaschewski

Zuschauer: 3274

Zeitstrafen: 2 – 4

Siebenmeter: 2/2 – 6/6

Strafminuten:  Lex (2) Hagelin (2) – Petersson (2), Guardiola (4), Mensah (2)

Beste Spieler: Kirveliavicius – Palicka, Sigurdsson, Groetzki

Spielfilm: 2:3 (5.), 3:5 (10.), 7:9 (20.), 7:14 (25.), 10:15 (HZ), 12:20 (40.), 12:23 (45.), 15:26 (50.), 17:28 (55.), 19:31 (EN)

Bilder: René Vigneron