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Neun Treffer ins leere Tor

Löwen springen in Stuttgart auf Tabellenplatz drei

Die Rhein-Neckar Löwen haben mit dem fünften Auswärtssieg der laufenden Saison den dritten Tabellenplatz der DKB Handball-Bundesliga erobert. Der Deutsche Meister gewann sein achtes Saisonspiel beim TVB 1898 Stuttgart am gestrigen Abend souverän mit 35:27 (16:14). Bester Torschütze bei den Löwen war Gudjon Valur Sigurdsson mit neun Treffern. Entsprechend zufrieden war Trainer Nikolaj Jacobsen nach der Partie. „Wir haben richtig gut gespielt und in unserem Angriffsspiel eigentlich immer eine Lösung gefunden. Besonders freut mich, dass wir nach unserem Heimsieg gegen Göppingen am vergangenen Wochenende auch heute wieder 35 Tore erzielt haben. Wir hatten in beiden Halbzeiten ein paar hektische Phasen, wenn wir die noch abstellen, wäre heute ein noch deutlicher Erfolg für uns möglich gewesen“, so der Däne, dessen Mannschaft in der mit 2251 Zuschauern ausverkauften SCHARRena Stuttgart während des Spiels gleich neun Treffer in das leere Tor der Gastgeber erzielen konnte. Diese hatten jeweils Torhüter Johannes Bitter für einen zusätzlichen Feldspieler vom Feld genommen, verloren aber im Angriffsspiel den Ball und kassierten somit umgehend einen Gegentreffer.

In einer hektischen Anfangsphase konnte Stuttgart das schnelle 2:0 der Löwen durch Treffer von Rafael Baena und Gudjon Valur Sigurdsson zunächst ausgleichen, ehe Michael Kraus, mit zehn Toren der beste Stuttgarter Werfer am Abend, den TVB beim 3:2 erstmals in Führung brachte. Doch die Löwen holten sich umgehend die Führung zurück, nach dem Ausgleich traf Gedeon Guardiola beim 4:3 für den Meister das erste Mal am Abend ins leere Tor der Gastgeber.  Beim 6:4 nach dem dritten Tagestreffer von Sigurdsson lagen die Löwen wieder mit zwei Toren vorn, Stuttgarts Trainer Markus Baur zog seine erste Auszeit, mit wenig Erfolg. Die nächsten Minuten gehörten den Löwen, die nun vier Treffer in Folge ins leere Tor der Gastgeber erzielten, so reihte sich auch Torhüter Andreas Palicka nach seiner fünften Parade in die Torschützenliste der Löwen ein. Bis auf 11:6 zogen die Gelbhemden so nach 17 Minuten davon, doch die deutliche Führung brachte zunächst keine große Sicherheit, auch weil in der Schlussphase der ersten Hälfte nun die Zeit von Johannes Bitter kam. Der Torhüter der Stuttgarter parierte mehrere Würfe der Löwen, die in der ersten Halbzeit zudem zwei Siebenmeter durch Schmid und Sigurdsson vergaben, und auch in der zweiten Hälfte vom Punkt ohne Torerfolg blieben.

Im Angriffsspiel der Gastgeber fand Dominik Weiß in der ersten Hälfte immer wieder die Lücke in der Abwehr der Löwen, beim 13:14 durch Bobby Schagen hatte der TVB den Anschluss erzielt.  Zur Pause führten die Löwen dann beim 16:14 wieder mit zwei Treffern, eigentlich zu wenig nach einer deutlichen Führung. Das erste Tor nach der Pause fiel wieder ins leere Tor des TVB. Sigurdsson und Petersson erhöhten für die Löwen auf 18:14. Der Deutsche Meister drängte nun auf die Entscheidung, spielte abgeklärt im Angriff und sicher in der Abwehr.

Zwanzig Minuten vor dem Ende führten die Gäste beim 22:16 wieder deutlich, schafften es aber zunächst nicht, wie schon in der ersten Halbzeit die Führung zu halten. Nach dem 24:18 für die Löwen kam die Zeit von Michael Kraus. Der Weltmeister von 2007 verkürzte mit seinen Toren bis auf 23:26, näher kamen die Hausherren den Löwen jedoch nicht mehr. Nikolaj Jacobsen reagierte und brachte Mikael Appelgren für die letzten zehn Minuten ins Löwen-Tor, Im Angriff spielten die Badener nun ruhig und souverän, leisteten sich keine Fehlwürfe mehr, erzielten vier Treffer in Folge und hatte spätestens beim 30:24 durch Gedeon Guardiola sieben Minuten vor dem Ende die Partie entschieden. Am Ende wurde mit 35:27 (16:14) der siebte Saisonsieg eingefahren.

TVB 1898 Stuttgart – Rhein-Neckar Löwen 27:35 (14:16)

TVB 1898 Stuttgart: Jerkovic, Bitter; Schimmelbauer (1), Lobedank, Weiß (5), Schagen (3/2), Schweikardt, Kraus (10), M’Bengue (1), Coric, Baumgarten (3), Kretschmer, Orlowski (1), Celebi (3)

Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Palicka (1); Schmid (3), Sigurdsson (9), Manaskov, Baena (1), Mensah, Pekeler 84), Groetzki (6), Reinkind, Guardiola (4), Petersson 83), Ekdahl du Rietz (4)

Trainer: Markus Baur – Nikolaj Jacobsen

Schiedsrichter: Lars Geipel / Marcus Helbig

Zuschauer: 2251 (ausverkauft)

Zeitstrafen: 6 – 1

Siebenmeter: 3/2 – 3:0

Schagen scheitert an Palicka

Schmid scheitert an Bitter und wirft neben das Tor, Sigurdsson wirft über das Tor.

Strafminuten: Weiß (4), Schimmelbauer (2), Lobedank (2), Coric (4) – Pekeler (2)

Spielfilm: 2:2 (5.), 4:4 (12.), 5:10 (15.) 8:13 (20.), 11:14 (25.), 14:16 (HZ), 15:18 (35.), 16:21 (40.), 18:24 (45.), 24:27 (50.), 24:31 (55.), 27:35 (EN)

Beste Spieler: Bitter, Weiß, Kraus – Palicka, Sigurdsson, Ekdahl du Rietz