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Löwen öffnen Tür zur Titelverteidigung

Deutscher Meister gewinnt Spitzenspiel in Flensburg

Die Rhein-Neckar Löwen haben das Spitzenspiel der DKB Handball-Bundesliga gewonnen. Der Deutsche Meister und Tabellenführer siegte am Sonntagmittag beim Vizemeister und Tabellenzweiten SG Flensburg-Handewitt mit 23:21(13:11). Drei Spieltage vor dem Saisonende haben die Löwen damit drei Punkte Vorsprung auf die Norddeutschen und können sich damit berechtigte Hoffnungen auf die Titelverteidigung zu machen. Erfolgreichster Werfer für die Badener war Spielmacher Andy Schmid mit fünf Treffern. In einer von beiden Abwehrreihen dominierten Partie führten die Gastgeber aus Flensburg im gesamten Spiel nur ein einziges Mal beim 5:4 Zwischenstand. Die Löwen boten eine meisterliche Vorstellung, präsentierten sich vor zahlreichen mitgereisten Fans in einer erstklassigen Verfassung und wiederholten mit dem verdienten Erfolg die Auswärtssiege an der Förde der letzten drei Jahre. 

Von Beginn an merkte man den Gastgebern aus Flensburg den großen Druck der heutigen Partie an. Der Vizemeister hatte die Partie selbst zu einem Endspiel um die Meisterschaft erklärt, mit einem Erfolg hätte die SG die Tabellenführung übernommen. Nun droht dem großen Titelfavoriten ausgerechnet zum Abschied von Erfolgstrainer Ljubomir Vranjes eine titellose Spielzeit. Sein Gegenüber Nikolaj Jacobsen steht dagegen mit der Titelverteidigung vor einem noch größeren Coup als es der Gewinn der Meisterschaft im Vorjahr bereits war.

 „Ich bin unfassbar stolz auf meine Mannschaft. Wir haben eine erstklassige Partie gemacht und das Spiel verdient gewonnen. Heute dürfen meine Spieler feiern, aber ich möchte kein Spielverderber sein. Morgen konzentrieren wir uns auf das Spiel gegen Kiel am kommenden Mittwoch, denn wir sind noch nicht durch und haben noch drei schwere Spiele“, zog Löwen Jacobsen ein zufriedenes Fazit nach einer hart umkämpften und hochspannenden Partie. Neben der bereits ausverkauften Partie gegen den Rekordmeister THW Kiel treffen die Löwen noch auf die HSG Wetzlar und empfangen am letzten Spieltag am 10. Juni auf die MT Melsungen.

Die Löwen waren in Flensburg von Beginn an hellwach, aufmerksam in der Abwehr, spielten ihre Angriffe ruhig und souverän und bestimmten so die Partie in der ausverkauften Flensarena. Nach dem schnellen 2:0 der Gäste durch Alexander Petersson und Kim Ekdahl du Rietz konnte Flensburg zwar zum 2:2 ausgleichen, in Führung ging die SG im gesamten Spiel aber nur beim 5:4. Doch die Löwen drehten den Rückstand umgehend wieder in eine eigene Führung, beim 9:6 führte der Meister erstmals mit drei Toren. Schon zur Pause standen die Zeichen beim 13:11 für die Badener auf Auswärtssieg – wie in den vergangenen drei Spielzeiten.

In der zweiten Hälfte ließen sich die Löwen von der Hektik der Flensburger anstecken, Flensburg konnte stets die Führung der Löwen ausgleichen, eine Viertelstunde vor dem Ende stand es allerdings aber erst 15:15. Die Löwen agierten nun mit zwei Kreisläufern, dirigiert von Spielmacher Andy Schmid fanden Rafael Baena und Hendrik Pekeler immer wieder die Lücke in der SG-Defensive, nach der 21:19 Führung der Löwen vergab Baena frei gegen SG-Torhüter Mattias Andersson eine mögliche Vorentscheidung. Doch auch Flensburg bekam das große Nervenflattern, so warf Mahe einen Ball neben das leere Löwen-Tor, als Torhüter Mikael Appelgren für einen zusätzlichen Feldspieler noch auf der Bank saß.

In einer an Spannung nicht zu überbietenden Schlussphase dauerte es bis zur letzten Minute, ehe Andy Schmid mit seinem fünften Treffer das Tor zum 23:21 erzielte und damit zwar nicht die Meisterschaft, aber eine Vorentscheidung perfekt machte.  

SG Flensburg-Handewitt – Rhein-Neckar Löwen 21:23 (11:13)

SG Flensburg-Handewitt: Andersson, Moeller; Karlsson, Eggert (3/1), Mogensen (1), Svan (4), Djordjic, Jakobsson, Heinl, Zachariassen, Toft Hansen (2), Gottfridsson (2), Lauge (2), Mahé (5/1)

Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Palicka; Schmid (5), Sigurdsson (2/1), Baena (1), Mensah (2), Pekeler (1), Groetzki (4), Reinkind, Guardiola, Petersson (5), Ekdahl du Rietz (3)

Trainer: Ljubomir Vranjes – Nikolaj Jacobsen

Schiedsrichter: Lars Geipel / Marcus Helbig

Strafminuten: Eggert (2), Toft Hansen (2), Lauge (2) – Ekdahl du Rietz (2)

Siebenmeter: 3/2 – 1/1

Eggert wirft neben das Tor

Zeitstrafen: 3 – 1

 Spielfilm: 0:2 (3.), 5:5 (15.), 6:8 (20.), 10:10 (25.), 11:13 (HZ), 11:14 (35.), 15:15 (45.), 18:18 (50.), 20:22 (55.), 21:23 (EN)

Beste Spieler: Andersson, Mahe – Appelgren, Petersson, Groetzki, Schmid