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Niederlage im letzten Auswärtsspiel der Saison

Löwen verlieren bei der HSG Wetzlar

Die Rhein-Neckar Löwen haben das letzte Auswärtsspiel der laufenden Saison verloren. Eine Woche nach dem vorzeitigen Gewinn der Deutschen Meisterschaft unterlagen die Löwen bei der HSG Wetzlar verdient mit 24:30 (15:15). Bester Werfer beim Meister war Spielmacher Andy Schmid mit sechs Toren, bei Wetzlar erzielte Nationalspieler Philipp Weber acht Treffern. Durch den Sieg gegen die Rhein-Neckar Löwen sicherte sich die HSG Wetzlar den sechsten Tabellenplatz im Fernduell mit der MT Melsungen, die Nordhessen sind am kommenden Samstag um 16 Uhr in der SAP Arena der letzte Gegner der Löwen.

„Wir haben gewusst, dass es in Wetzlar unheimlich schwierig ist zu punkten, zumal es für die HSG im Kampf um den sechsten Tabellenplatz noch um wichtige Punkte ging“, sprach Spielmacher Andy Schmid nach der Partie. Der Schweizer war froh, „dass wir die Meisterschaft schon vor einer Woche entschieden haben. Deshalb hatten wir heute nicht den riesigen Druck diese Partie auf jeden Fall gewinnen zu müssen.“ Dennoch bot der Deutsche Meister, der neben Kim Ekdahl du Rietz auch auf die Leistungsträger Alexander Petersson und Gudjon Valur Sigurdsson verzichtete, besonders in der zweiten Hälfte eine enttäuschende Vorstellung und fand gegen die starke 6:0 Abwehr der HSG Wetzlar spielerisch keine Mittel. „So dürfen wir uns als Meister nicht präsentieren, auch wenn heute sicher nicht unsere stärkste Mannschaft auf dem Feld stand“, kritisierte Patrick Groetzki nach dem Spiel. Vor toller Kulisse in der ausverkauften RITTAL-Arena verpasste es der Deutsche Meister mit einer Führung in die Pause zu gehen, ehe sich die Gastgeber in der zweiten Hälfte deutlich absetzen konnten und einen verdienten Sieg einfuhren.

„Es ist ein bisschen schade, dass wir unseren vielen Fans heute in der Halle keine bessere Leistung präsentieren konnten“, sagte Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen nach der Partie. Doch Jacobsen wird diese Niederlage ebenso wie die Anhänger der Löwen verschmerzen können, immerhin wurde bereits in der vergangenen Woche eine fantastische Saison mit der Titelverteidigung gekrönt. „Am kommenden Samstag wollen wir unseren Fans zum Saisonende noch einen Sieg schenken“, versprach Jacobsen allerdings Besserung für das letzte Saisonspiel.

In einer ausgeglichenen Anfangsphase dauerte es fast bis zur Mitte der ersten Halbzeit, ehe die Löwen beim 7:6 Zwischenstand erstmals in Führung gingen. Vorher hatte Mikael Appelgren in Unterzahl zunächst einen Siebenmeter gegen HSG-Torjäger Philipp Weber gehalten, ehe der Schwede auch den anschließenden Wurf von Jannik Kohlbacher parieren konnte. Dank Appelgrens Paraden (neun in der ersten Hälfte), blieben die Löwen im Spiel, bestraften nun die technischen Fehler der Gastgeber und führten nach etwas mehr als zwanzig Minuten beim 13:10 erstmals mit drei Toren. Doch auch die Gäste leisteten sich am gestrigen Abend viel zu viele technische Fehler, mit einem 15:15 Zwischenstand ging es in die Pause.

Der Knackpunkt im Spiel folgte dann kurz nach Wiederbeginn, Wetzlar legte zunächst vor, doch als Benjamin Buric frei gegen Mads Mensah und Hendrik Pekeler parierte, zog die HSG vorentscheidend bis auf 18:15 davon. Die Löwen, die im Angriff stets den Torhüter für einen weiteren Feldspieler vom Feld nahmen, kassierten im gesamten Spiel nicht nur sieben Gegentreffer ins leere Tore, sondern leisteten sich besonders in der zweiten Hälfte viel zu viele technische Fehler und Ballverluste sowie teilweise erschreckende Fehlwürfe. Der für Appelgren gekommene Andreas Palicka wurde zudem von seinen Vorderleuten oftmals im Stich gelassen. Über 26:21 und 28:23 feierte Wetzlar am Ende einen verdienten 30:24 Sieg gegen die Löwen und beendete damit eine Siegesserie der Badener von zuletzt zwölf Spielen ohne Punktverlust.

HSG Wetzlar – Rhein-Neckar Löwen 30:24 (15:15)

HSG Wetzlar: Buric, Weber; Kneer, Björnsen (5), Pöter (1), Mirkulovski (1), Weber (8/1), Berggren (3), Kvist (6), Klesniks (1), Cavor (1), Kohlbacher (4)

Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Palicka; Schmid (6/2), Sigurdsson (n.e.), Manaskov (5/1), Baena, Steinhauser (n.e.), Mensah (1), Pekeler, Groetzki (5/1), Reinkind (4), Taleski (1), Guardiola (2)

Trainer: Kai Wandschneider – Nikolaj Jacobsen

Schiedsrichter: Nils Blümel / Jörg Loppaschewski

Zuschauer: 4421 (ausverkauft)

Strafminuten: Pöter (4) – Pekeler (2)

Siebenmeter: 0/2 – 6/4

HSG Wetzlar: Weber scheitert an Appelgren und wirft neben das Tor

Rhein-Neckar Löwen: Schmid und Manaskov scheitern an Buric

Zeitstrafen: 2 – 1

Spielfilm: 2:2 (5.), 6:7 (12.), 10:11 (20.), 12:13 (25.), 15:15 (HZ), 19:17 (35.), 23:19 (45.), 24:21 (50.), 27:23 (55.), 30:24 (EN)

Beste Spieler: Buric, Weber, Björnsen – Groetzki