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Kein Spaziergang für die Löwen

Knapper Erfolg beim VfL Gummersbach nach klarer Führung

Ein Spiel mit Höhen und Tiefen bekamen 3239 Zuschauer in der Schwalbe Arena vom VfL Gummersbach und den Rhein-Neckar Löwen geboten. Trotz deutlicher Überlegenheit im ersten Durchgang und einer zwischenzeitlichen Sieben-Tore-Führung musste sich der Deutsche Meister am Ende mit einem knappen 29:26 (13:8)-Sieg zufrieden geben.

„Mit dem Verlauf in der ersten Halbzeit bin ich sehr zufrieden. Wir deckten gut, hatten ein guten Torhüter und hatten trotz der 12:6-Führung noch weitere Möglichkeiten, deutlicher   Vorne zu legen. In der zweiten Halbzeit lösen wir die Manndeckung gegen Andy Schmid nicht optimal, leisten uns Fehlpässe und technische Fehler und lassen so den VfL Gummersbach ins Spiel zurückkommen. Am Ende findet der VfL gute Lösungen im Spiel 7 gegen 6, sodass wir mit dem Ergebnis zufrieden sein müssen“, lautete das Statement von Löwen-Coach Nikolaj Jacobsen nach dem Schlusspfiff.

Enger als es den Rhein-Neckar Löwen lieb war, gestaltete sich die Partie bei den Oberbergischen, die zunächst nur in den ersten zehn Minuten auf Augenhöhe mit den Badener spielte. Als jedoch die Gäste nach dem 4:4-Gleichstand (11.) einen Gang zulegten und auf 8:4 (Pekeler, 17.) davon zogen, geriet der VfL immer mehr unter Druck. Der starke 6:0-Abwehrverband der Löwen rührte regelrecht Beton an, während Schlussmann Andreas Palicka mit großartigen Paraden sein Tor zumauerte. Die im gebundenen Spiel zu einfaltslos agierenden Gummersbacher fanden einfach keine Mittel, das Defensiv-Bollwerk der Gäste zu knacken. Auf der anderen Seite stand aber auch mit Ex-Nationaltorhüter Carsten Lichtlein ein Fachmann zwischen den Pfosten, der maßgeblich dafür sorgte, dass der Löwen-Vorsprung nicht noch weiter anwuchs. Da aber auch den Löwen Unkonzentriertheiten im Angriff unterliefen, dauerte es bis zur 21. Minute, ehe Mads Mensah mit herrlichem Unterarmwurf in den Winkel das 11:6 für die Gelbhemden markierte.

Wenig später ließ Jerry Tollbring, der insgesamt achtmal einnetzte, das 6:12 folgen. VfL-Coach Dirk Beuchler zeigte sich erschrocken vom Auftritt seiner Schützlinge  und warf zwei Minuten vor dem Wechsel bereits zum zweiten Mal die grüne Karte auf den Zeitnehmer-Tisch. Doch auch die Dienstbesprechung mit seinem Team am Spielfeldrand blieb ohne Wirkung, denn Andy Schmid erhöhte per Siebenmeter auf 13:7, ehe Gummersbach ebenfalls per Strafwurf auf den Halbzeitstand von 8:13 verkürzte.  Im zweiten Durchgang behielten die Löwen beim 11:16 und 13:18 ihren Vorsprung, konnten aber nicht verhindern, dass Gummersbacher immer wieder nachlegte. Beim 17:20  durch den starken Florian Baumgärtner war der VfL auf Schlagdistanz heran gekommen, doch ein Doppelschlag von Jerry Tollbring zum 17:22 rückte die Verhältnisse wieder zurecht. 12 Minuten vor dem Ende nahm Dirk Beuchler seine dritte Auszeit, um den VfL auf das Angriffsspiel mit dem siebten Feldspieler einzustimmen. Zunächst schien diese Taktik aber nicht aufzugehen, weil die Löwen konsequent ihre Möglichkeiten nutzen und beim 21:28 (Tollbring, 55.) ihrem Auswärtssieg entgegensteuerten. Doch wieder hatten die Badener ihre Rechnung ohne den VfL gemacht, der sich in der Schlussphase noch einmal mächtig ins Zeug legte, den Löwen nur noch einen Treffer durch Groetzki gestattete, selbst aber noch fünfmal bis zum 26:29-Endstand einnetzte und damit sogar die zweite Hälfte gegen den Deutschen Meister gewann.  

VfL Gummersbach – Rhein-Neckar Löwen 26:29 (8:13)

VfL Gummersbach: Lichtlein, Hasenforther, Schröter, Jäger, Baumgärtner (8), Matic, Pujol (1), Sommer (2), Zhukov (3), von Gruchalla (7/7), Becker (3), Preuss (2), Feuchtmann,

Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Palicka; Schmid (5/5), Bliznac, Radivojevic, Baena (1), Tollbring (8), Rnic (1), Mensah (2), Pekeler (5), Groetzki (3), Reinkind (4), Taleski, Guardiola, Petersson, Kessler,

Trainer: Dirk Beuchler – Nikolaj Jacobsen

Schiedsrichter: Christoph Immel / Ronald Klein

Zuschauer: 3239

Zeitstrafen: 3 – 2

Siebenmeter: 8/7 – 6/5

VfL Gummersbach: von Gruchalla scheitert an Appelgren

Rhein-Neckar Löwen: Schmid trifft den Pfosten

Strafminuten: Matic (2), Zhukov (2), Preuss (2) – Tollbring (2), Mensah (2),