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Kantersieg in Minden bringt Tabellenführung zurück

Löwen siegen bei GWD Minden

Die Rhein-Neckar Löwen haben sich die Tabellenführung in der DKB Handball-Bundesliga zurückgeholt. Der Deutsche Meister feierte am Abend mit 34:23 (17:13) bei GWD Minden den 18. Sieg im 21. Ligaspiel. Bester Werfer für die Löwen, die bereits am kommenden Samstag im Sportzentrum Harres in St. Leon-Rot schon wieder in der VELUX EHF Champions League im letzten Gruppenspiel gegen den französischen Spitzenclub HBC Nantes gefordert sind, war Gudjon Valur Sigurdsson mit elf Toren. Für Minden erzielte Rambo acht Tore.

„Wir sind schon mit etwas Respekt nach Minden gefahren. Am Ende ist der Sieg vom Ergebnis vielleicht sogar etwas zu hoch ausgefallen für uns. Besonders in der ersten Halbzeit war unser Rückraum bis auf Mads Mensah eigentlich zu schwach“, analysierte Spielmacher Andy Schmid nach der Partie. Sein Trainer Nikolaj Jacobsen hatte ebenfalls „eine komische Partie“ gesehen. Für den Dänen hatte seine Mannschaft besonders in der ersten Halbzeit zu viele Chancen ausgelassen. „Wir hätten die Partie schon früher entscheiden können, aber so war Minden eigentlich bis zur 40. Spielminute immer noch in Reichweite. Am Ende freue ich mich natürlich über diesen klaren Erfolg“, so der Däne.  

Mads Mensah erzielte den ersten Treffer für die Gäste, bei denen Filip Taleski wieder den Platz des verletzten Gedeon Guardiola im Mittelblock einnahm. Mensah war es auch, der nach dem ersten Tor der Gastgeber zum 3:1 erhöhte, vorher waren Gullerud für Minden und Sigurdsson für die Löwen erfolgreich.

Minden konnte die Partie nur in den ersten Minuten ausgeglichen gestalten, so hatten die Löwen Glück, dass beim 4:4 Zwischenstand und angezeigtem Zeitspiel der Ball doch noch den Weg von Hendrik Pekeler ins Tor fand, ehe dann auch Mikael Appelgren im Tor auf Betriebstemperatur kam. Ein Doppelschlag von Patrick Groetzki brachte beim 7:4 nach zehn Minuten die erstmalige Drei-Tore-Führung für die Gäste. Als Groetzki nach einer Viertelstunde zum 10:6 für die Löwen traf, nahm Mindens Trainer Frank Carsten seine erste Auszeit. Doch der Deutsche Meister war nun im Spiel, aufmerksam in der Abwehr, konsequent im Angriff. So traf Andy Schmid direkt nach der Auszeit zum 11:6 für die Gäste, vorher hatte Petersson in der Abwehr den Ball erkämpft. Gegen Ende der ersten Hälfte hatte dann Minden seine beste Phase im Spiel, wenn auch nur von kurzer Dauer. Besonders  Christoffer Rambo fand immer wieder die Lücke in der Abwehr der Gäste, zur Pause kam der Linkshänder bereits auf fünf Treffer und hatte großen Anteil an der zwischenzeitlichen Aufholjagd bis zum 10:13. Doch der Deutsche Meister fand schnell wieder zu seinem Spiel, nutzte eine Zeitstrafe gegen Mindens Mansson und baute seine Führung in eigener Überzahl bis zur Pause wieder auf 17:13 aus.  

Weiter absetzen konnten sich die Löwen in der zweiten Hälfte zunächst nicht mehr. Zwanzig Minuten vor dem Ende kam Andreas Palicka für den jetzt glücklosen Mikael Appelgren beim Spielstand von 23:19 für die Löwen. Während die Gelbhemden im Angriff sich auf ihre individuelle Klasse verlassen konnte, fehlte plötzlich in der Abwehr die letzte Konsequenz. Beim 24:20 (42.) nahm Nikolaj Jacobsen seine Auszeit, seine Mannschaft hätte die Partie zu diesem Zeitpunkt schon längst hätte entscheiden können. Der Wechsel im Tor sowie die Umstellung auf eine 5:1 Abwehr sollte sich wenig später aber bezahlt machen. Andreas Palicka war sofort da, entschärfte drei Würfe von Minden und ermöglichte seinen Vorderleuten so den Ausbau der eigenen Führung bis auf 27:20. (48.). Spätestens jetzt war die Partie entschieden. Minden gab sich aber nicht auf, doch die gut herausgespielten Chancen vereitelte nun gleich reihenweise Andreas Palicka im Löwen-Tor. Die Löwen selbst schraubten so weiter an ihrer Führung, sieben Minuten vor dem Ende traf Hendrik Pekeler zum 32:22, erstmals lag der Meister mit zehn Toren vorn. Und die Löwen gaben bis zum Schlusspfiff weiter Vollgas, feierten so am Ende mit 35:24 (17:13) einen Kantersieg und bauten damit das ohnehin schon beste Torverhältnis der Liga weiter aus.

GWD Minden – Rhein-Neckar Löwen 24:35 (13:17)

GWD Minden: Christensen, Sonne-Hansen; Mansson, Nowatski (1), Rambo (8), Gertges, Südmeier (3), Pusica (1), Gullerud (2), Michaelczik (2), Kister, Svitlica (1), Doder, Bilbija (2), Zvizej (3/1),

Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Palicka (ab 40.); Schmid (5), Reinkind (1), Sigurdsson (11/3), Radivojevic, Baena (2), Tollbring, Mensah (7), Pekeler (5), Groetzki (3), Taleski (1), Petersson, Keller

Trainer: Frank Carsten – Nikolaj Jacobsen

Schiedsrichter: Lars Geipel / Marcus Helbig

Siebenmeter:  1/1- 4/3

Rhein-Neckar Löwen: Schmid wirft neben das Tor.

Zuschauer: 2883

Strafminuten: Mansson (2) – Petersson (2)

 Spielfilm: 1:3 (5.), 4:6 (10.), 6:10 (15.), 6:12 (20.), 9:13 (25.), 13:17 (HZ), 15:20 (35.), 18:23 (40.), 22:26 (45.), 21:27 (50.), 22:33 (55.), 24:35 (EN)