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Fans feiern Löwen-Sieg zum Saisonfinale

28:25 über Leipzig wird von 13.200 Anhängern in Gelb bejubelt

Die Rhein-Neckar Löwen haben die Saison 2017/18 mit einem Sieg beendet. In der ausverkauften SAP Arena schlugen sie am Sonntagnachmittag den SC DHfK Leipzig mit 28:25 (13:12). Platz eins und damit der zweite Deutsche Meistertitel ihrer Geschichte ging an die SG Flensburg-Handewitt, die sich gegen Göppingen 22:21 durchsetzten und damit eine Punktlandung hinlegten – ein Unentschieden hätte den Norddeutschen nicht gereicht. Die Löwen taten sich selbst lange schwer gegen diszipliniert agierende Leipziger, machten erst in den letzten zehn Minuten den Heimsieg klar. Überragend waren die beiden Torhüter Mikael Appelgren (zehn Paraden) und Andreas Palicka (neun), zudem zeigte Patrick Groetzki mit sieben Toren eine klasse Leistung. Bei Leizpig war Franz Semper (8) bester Werfer.  

Die Löwen erwischen nicht den besten Start. Alex Petersson wird geblockt, Niclas Pieczkowski trifft im Gegenstoß zum 0:1. Dann allerdings meldet sich Patrick Groetzki zu Wort: Mit Volldampf hämmert er die Kugel aus dem Rückraum in die Maschen – und dreht danach erst richtig auf. Der Rechtsaußen erzielt auch die nächsten beiden Löwen-Treffer sowie die erste Führung für seine Farben (3:2). Auch ein anderer Löwe zeigt sich besonders bissig. Mikael Appelgren landet in der siebten Minute gegen den starken Leipziger Schützen Franz Semper seine dritte Parade – bis zur Pause legt er sieben weitere nach. Der Schwede ist zusammen mit Groetzki (sechs Tore in den ersten 30 Minuten) der Garant dafür, dass die insgesamt ein wenig schlampig agierenden Löwen zur Pause mit 13:12 führen. Denn im Positionsspiel tun sich die Gelben schwer, leisten sich viele Fehler, viele unnötige Ballverluste. Dabei ziehen sie in der 14. Minute auf 9:5 weg, den 3:0-Lauf befeuern Groetzki, Andy Schmid und Hendrik Pekeler.

Löwen müssen sich steigern

Als es so aussieht, als könnten sich die Löwen vorentscheidend absetzen, kommt ein kleiner Bruch ins Spiel. Zunächst beendet Semper mit seiner linken Klebe den Löwen-Flow, dann vergibt Gudjon Valur Sigurdsson einen Siebenmeter. Leipzig wiederum macht in dieser Phase seine Chancen, kommt nach einem Missgeschick zwischen Schmid und Sigurdsson auf 9:8 ran. Die Partie bleibt ausgeglichen. Weil die Gäste ihre Angriffe geduldig ausspielen und auf ihre Chancen warten, können sich die Löwen nicht so recht von den Sachsen lösen. Dabei macht Appelgren im Tor nach wie vor ein Riesenspiel, tanken sich Schmid (11:9, 12:9) und Kim Ekdahl Du Rietz (13:10) erfolgreich durch die solide verschiebende SC-Abwehr. Vorne bleiben die Leipziger cool, machen vor allem Pieczkowski und Semper immer wieder Druck und treffen verlässlich. Klar ist: In Durchgang zwei müssen sich die Gelben ein wenig in der Abwehr, vor allem aber im Angriff steigern.

Das gelingt zunächst nur sehr bedingt. Zehn Minuten tun sich die Löwen weiter schwer, bekommen vor allem Franz Semper einfach nicht zu fassen. In der 39. Minute erzielt der superstarke Halbrechte sogar die erste Leipziger Führung seit dem 1:2 (17:18). Löwen-Coach Nikolaj Jacobsen reagiert, bringt im Tor Andreas Palicka für Mikael Appelgren. Ein Schachzug, der zu 100 Prozent aufgeht: Fünf Würfe gehen auf das Tor von Palicka, alle fünf fischt er weg. So drehen die Löwen das Spiel von 17:18 auf 20:18, auch weil vorne jetzt Kim Ekdahl Du Rietz in seinem letzten Spiel für die Gelben am Gashahn dreht. Auch Mads Mensah zeigt sich: Beim 21:19 und 22:20 tankt er sich beherzt durch, hinten blockt er Rivesjö. Ekdahl Du Rietz wuchtet das 23:20 ins Tor. Jetzt ist es wieder eine reine Willensleistung, welche den Löwen die Bahn zum Sieg ebnet. Andy Schmid mit einem Sprungwurf zum 25:22 (51.) bereitet die Entscheidung vor, die schließlich dem überragenden Patrick Groetzki vorbehalten bleibt. Als der Rechtsaußen drei Minuten vor Schluss das 28:24 markiert, ist das Spiel entschieden. Da stehen die Löwen-Fans schon, klatschen ihren Helden Beifall und feiern eine insgesamt gute Saison.

Nach 60 Minuten steht es 28:25, drängen sich die Löwen um den Fernseher von Bezahlsender „Sky“, verfolgen die letzten Sekunden des Spiels in Flensburg. Dort schlagen sich die Göppinger phänomenal, verlieren aber mit 21:22 – und die SG Flensburg-Handewitt darf den zweiten Meistertitel nach 2004 feiern. Die Löwen gratulieren und lassen die Saison gemeinsam mit den überragenden Anhängern in der knallgelben SAP Arena ausklingen.

Rhein-Neckar Löwen – SC DHfK Leipzig 28:25 (13:12)

Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Palicka; Schmid (6), Sigurdsson (1), Radivojevic, Baena, Tollbring (2/2), Mensah (2), Pekeler (2), Groetzki (7), Reinkind, Taleski, Petersson (4), Ekdahl du Rietz (4), Bliznac, Rnic

SC DHfK Leipzig: Vortmann, Putera; Jurdzs (1), Krzikalla (2), Binder, Pieczkowski (6), Kunkel (1), Roscheck, Weber (3), Rivesjoe, Strosack (3/2), Meschke, Milosevic (1), Semper (8)

Trainer: Nikolaj Jacobsen – Michael Biegler

Schiedsrichter: Simon Reich / Hanspeter Brodbeck

Zuschauer:  13.200 (ausverkauft)

Zeitstrafen: 3 – 4

Strafminuten: Ekdahl Du Rietz (2), Pekeler (4) – Jurdzs (2), Roscheck (2), Meschke (2), Milosevic (2)

Siebenmeter: 2/4 – 2/2

Löwen: Sigurdsson wirft Siebenmeter über das Tor (16.), Schmid wirft Siebenmeter an den Pfosten (28.)

Spielfilm: 0:1, 1:1, 1:2, 4:2, 4:3, 6:5, 9:5, 9:8, 10:8, 10:9, 12:9, 12:10, 13:10, 13:12 (HZ), 14:13, 16:15, 17:18, 18:18, 20:18, 22:20, 23:21, 24:21, 26:22, 27:24, 28:25 (EN)