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Löwen kämpfen sich gegen tapfere Recken zum Sieg

29:23 (12:12)-Erfolg zuhause gegen TSV Hannover-Burgdorf

Patrick Groetzki fliegt zum Torerfolg.Mit einer Energieleistung und deutlichen Steigerung nach der Pause haben sich die Rhein-Neckar Löwen am Samstagabend den fünften Bundesliga-Sieg in Folge gesichert. In der heimischen SAP Arena rangen die Männer von Nikolaj Jacobsen die stark ersatzgeschwächte und aufopferungsvoll kämpfende TSV Hannover-Burgdorf mit 29:23 (12:12) nieder und bleiben in der Tabelle der DKB Handball-Bundesliga nach dem 17. Spieltag vorerst Dritter. Bester Werfer bei den Löwen war einmal mehr Gudjon Valur Sigurdsson mit acht Toren. Bei Hannover überzeugte der gerade einmal 17 Jahre alte Martin Hanne mit fünf Toren.

Gudjon Valur Sigurdsson lobte die starke Leistung des Gegners und zog seinen Hut vor der mutigen Performance insbesondere der Nachwuchsspieler. Andreas Palicka, der mit acht Paraden das Torwart-Duell gegen Urban Lesjak (13 Paraden) verlor, zog ein gemischtes Fazit: „Da lief nicht alles rund bei uns – das Wichtigste sind die zwei Punkte. Die Jungen von Hannover haben das super gemacht, sie haben sehr beweglich gespielt und nicht so, wie das die TSV sonst macht.“ Löwen-Coach Nikolaj Jacobsen sagte: „Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden, mit der ersten Halbzeit aber überhaupt nicht. Wir haben da viel zu wenig investiert. Zweite Halbzeit war es dann viel besser, da haben wir vor allem eine viel bessere Abwehr hingestellt. Kompliment an die jungen Leute der TSV, das war erfrischender Handball.“

Hannover mit starker erster Halbzeit

Ilija Abutovic (l) gegen Martin Hanne.Auf der Platte macht sich die Rumpftruppe der TSV von Beginn an nicht schlecht. Kai Häfner schlägt sich als Aushilfsregisseur genauso gut wie seine blutjungen Nebenleute Veit Mävers und Martin Hanne. Zusammen kommt der improvisierte TSV-Rückraum inklusive Nejc Cehte bis zur Pause auf sieben Treffer. Und das, obwohl die Löwen-Abwehr eigentlich sehr gut verschiebt. Doch Hannover macht das clever, spielt die Angriffe extrem lange und geduldig aus, produziert dabei kaum Fehler. Und so wird dann am Ende fast immer einer frei rotiert, muss Andreas Palicka öfter hinter sich greifen, als ihm das lieb sein kann.

Und die Löwen? Tun sich in der eigenen Offensive relativ schwer. Mann der ersten Halbzeit ist – wie schon in den vergangenen Wochen immer wieder – Gudjon Valur Sigurdsson. Beim 7:6 (16.) erzielt Goggi seinen fünften Treffer, glänzt vom Siebenmeterstrich genauso wie aus schwierigen Winkeln. Es ist wie so oft das Tempospiel, das den Löwen hilft, den 3:0-Lauf vom 6:6 zum 9:6 befeuert. Allerdings stabilisieren sich die Hannoveraner schnell, arbeiten sich mit nahezu stoischer Ruhe wieder heran und gleichen beim 11:11 (28.) nach dem 3:3 (8.) und 6:6 (12.) erneut aus. Zur Pause bleibt es beim Unentschieden (12:12). Insbesondere in der Offensive haben die Löwen noch deutlich Luft nach oben. Das Spiel lebt bis dahin vor allem von der Spannung und der Physis. Unter anderem sehenswert, wie sich Löwe Jannik Kohlbacher mit den „Kühlschränken“ Brozovic, Pevnov und Srsen auseinandersetzt.

Löwen legen eine Schippe drauf

Jannik Kohlbacher kämpft sich am Kreis durch.Nach dem Wechsel ist den Löwen anzumerken, dass sie direkt eine Schippe drauflegen wollen. Nach starkem Steal von Mads Mensah macht Sigurdsson das 13:12. Palicka mit seiner fünften Parade bereitet dem 14:12 durch Patrick Groetzki den Weg. Genau diese Kombination bringt die Gelben dann auch entscheidend nach vorne. Die Abwehr steht, Palicka im Tor hat seine beste Phase, und so läuft das Tempospiel richtig an. Weil nun auch Alexander Petersson voll einschlägt, alle seine fünf Tore in der zweiten Hälfte macht, ziehen die Löwen davon: Sigurdsson und Petersson mit dem 16:13 und 17:13 zum isländischen Doppelpack sorgen für die nötige Ruhe im Spiel des Pokalsiegers. Noch einmal Petersson mit dem 18:13 (40.) legt nach.

Dieser Vorsprung soll den Badenern reichen. Zumal sie in Person von Jesper Nielsen einmal mehr die erste Welle entdecken. Der Schwede trifft zum 20:16 und 21:16, als sich die Hannoveraner ein letztes Mal gegen die Niederlage stemmen. Von nun haben die Löwen das Spiel im Griff, zumal der TSV mehr und mehr die Kraft ausgeht. Nach 60 Minuten steht es 29:23, die Löwen-Fans, die von Beginn an voll da waren und auch in den schwierigen Phasen super unterstützt haben, bekommen als Belohnung ein Jubeltänzchen der Spieler – und zwei wichtige Punkte in der Meisterschaft.

Rhein-Neckar Löwen – TSV Hannover-Burgdorf 29:23 (12:12)

Löwen: Palicka, Appelgren – Schmid, Lipovina (1), Sigurdsson (8/2), Radivojevic, Tollbring, Abutovic, Mensah (4), Groetzki (2), Taleski (2), Guardiola, Petersson (5), Nielsen (4), Kohlbacher (3)

Hannover: Ziemer, Lesjak – Johannsen (1), Cehte (2), Mävers (3/1), Thiele, Pevnov (2), Lehnhoff, Häfner (4), Ugalde (2), Krone, Srsen, Hanne (5), Brozovic (2), Feise, Kastening (2/1)

Trainer: Nikolaj Jacobsen – Carlos Ortega / Iker Romero

Schiedsrichter: Ronald Klein / Christoph Immel

Zuschauer: 8324

Strafminuten: / – Cehte (2), Häfner (2), Hanne (2), Brozovic (2)

Siebenmeter: 2/3 – 2/3

Löwen: Lesjak hält Siebenmeter von Sigurdsson (35.)

Hannover: Kastening wirft Siebenmeter an die Latte (48.)

Spielfilm: 1:0, 1:1, 3:1, 3:3, 5:3, 6:4, 6:6, 9:6, 9:7, 10:7, 10:9, 11:9, 11:11, 12:12 (HZ), 14:12, 14:13, 18:13, 18:14, 20:15, 21:16, 23:17, 24:19, 26:19, 26:21, 28:21, 29:23 (EN)