Bei Telekom Veszprém erwarten die Rhein-Neckar Löwen am Samstagabend 6000 fanatische Fans und nichts weniger als eine Weltauswahl
Wirklich ruhig ist es in Ungarns heißester Handballstadt eigentlich nie. Hier hat man den Anspruch, jedes Spiel und jeden Wettbewerb zu gewinnen. Und anscheinend auch, jeden Top-Spieler unter Vertrag zu nehmen. Im Kader des KC Telekom stehen praktisch nur Ausnahmekönner, darunter so klangvolle Namen wie Arpad Sterbik, Laszlo Nagy, Petar Nenadic und Momir Ilic. Mit solchem Luxuspersonal ist der jeweilige Trainer zum Erfolg verdammt. Und wenn es dann wie in der vergangenen Saison weder in der heimischen Liga noch in der Champions League zum Titel reicht, steht man schnell auf der Abschussliste. So widerfuhr es vor einigen Wochen Ljubomir Vranjes, der erst vor etwas mehr als einem Jahr aus Flensburg nach Veszprém gewechselt war. Vranjes steht nun ohne Job da und sein alter Klub, seit Neuestem trainiert vom ehemaligen Klasse-Linksaußen David Davis, nach wie vor unter erhöhtem Erfolgsdruck.
Nur der Sieger bleibt an der Tabellenspitze dran
Apropos Fans: Vor den fanatischen Anhängern der Gastgeber haben alle im Löwen-Kader Respekt. „Ich habe viel davon gehört. Bei unserem Spiel in Skopje war ich ja schon sehr fasziniert von der besonderen Atmosphäre. In Veszprém soll es mindestens genauso zugehen. Da freue ich mich sehr drauf“, sagt Jannik Kohlbacher. Für den Kreisläufer, der im Sommer aus Wetzlar zu den Löwen kam, ist die Champions League Neuland, jede weitere Auswärtsfahrt ein kleines Abenteuer. Sein Trainer redet erst gar nicht um die Schwere der Aufgabe herum: „Was uns da erwartet? 6000 Fans in roten Trikots und eine Weltklasse-Mannschaft“, sagte Nikolaj Jacobsen bei „Sky“. Dabei wird es für seine Truppe nicht erst in der Halle ungemütlich.
Vertrauen auf „goldene Hände“
Nicht nur den stark geprellten Oberschenkel von Steffen Fäth gilt es nach Möglichkeit wieder flott zu machen. Lange Reisen bedeuten immer eine Belastung, zumal für ohnehin schon stark beanspruchte Körper. Und so wird auf die Herren Sven Raab und Sascha Pander einiges an Arbeit zukommen in den Stunden vor dem Spiel am Samstagabend. Gegen das Starensemble werden die Löwen wieder an ihre Grenzen gehen müssen, wollen sie womöglich die ersten beiden Auswärtspunkte dieser Champions-League-Saison holen. Dass dies außergewöhnlich schwer werden wird und dafür alles passen muss, ist jedem klar. Im direkten Vergleich beider Teams steht es 4:2 für die Ungarn, dazu gab es zwei Unentschieden. Das vorerst letzte Aufeinandertreffen im Dezember 2014 entschieden die Löwen für sich und das in überzeugender Manier mit einem 32:25. In Veszprém wiederum war das beste Löwen-Ergebnis eine knappe 29:30-Niederlage. Bisher.
Ob sich daran etwas ändern lässt, wird der Samstagabend zeigen. Sky Sport 2 überträgt ab 17.15 Uhr live. Zudem halten die Löwen ihre Fans in den sozialen Netzwerken per Liveticker auf dem Laufenden.