Löwen bleiben Spitzenduo auf den Fersen
Die Gelbhemden schlossen damit in der Tabelle nach Punkten (26:2) zur SG Flensburg-Handewitt und dem THW Kiel auf, bleiben aber aufgrund des schlechteren Torverhältnisses gegenüber den beiden Teams aus Norddeutschland auf dem dritten Tabellenplatz. Es war keine spielerische Glanzleistung des Deutschen Meisters, vielmehr ein Arbeitssieg, bei dem Lemgo bis in die Schlussphase dran war. Allerdings muss man in der x-ten Englischen Woche in Folge auch mal mit den zwei Punkten zufrieden sein. „Die Mannschaft war müde, die vergangenen Wochen war sehr anstrengend“, sagte Oliver Roggisch, der Sportliche Leiter der Löwen.
Nach rund 25. Spielminuten hatte Nikolaj Jacobsen genug gesehen. Der Trainer der Rhein-Neckar Löwen marschierte zum Zeitnehmertisch, legte die Grüne Karte und beantragte damit eine Auszeit für die Badener. Der Übungsleiter war sichtlich unzufrieden, denn seine Mannschaft hatte gerade den Anschlusstreffer zum 14:13 kassiert.
Die Löwen waren zwar gleich in der Anfangsphase, als sie innerhalb kürzester Zeit drei erfolgreiche Tempogegenstöße laufen konnten (7:4/9.), und kurz nach Jacobsens erster Auszeit (16:13/27.) jeweils auf drei Treffer Vorsprung enteilt – doch halten oder gar ausbauen konnten sie diese Führung jeweils nicht. Dabei lief es im Angriff bei den Badenern richtig gut. 19 Treffer erzielten sie bis zur Pause, waren von allen Positionen aus torgefährlich und ließen nur wenige Möglichkeiten aus. Andy Schmid, der gleich zu Spielbeginn nach einem Schlag des früheren Friesenheimers Christian Klimek auf die Hand kurz behandelt werden musste, verwandelte vier Siebenmeter und Alexander Petersson zeigte sich vor allem in der Anfangsphase treffsicher (drei Tore). „Vorne haben wir richtig gut gespielt, da waren wir stark“, lobte Jacobsen seine Mannschaft.
Der Trainer versuchte nun alles, um seine Mannschaft wachzurütteln, die in der Abwehr nicht wirklich besser agierte als vor dem Wechsel. Er nahm eine Auszeit, brachte Nachwuchstorwart Lucas Bauer für Appelgren, der zwar bis dahin mit acht Paraden eine solide Leistung gezeigt hatte, allerdings auch ein paar Bälle durchrutschen ließ, die er normalerweise hält. Und die Gastgeber steigerten sich so langsam, auch weil Harald Reinkind in Unterzahl einen wichtigen Treffer erzielte, Schmid nachlegte und Bauer einen Wurf abwehren konnte („Ich hatte das Gefühl, es könnte ein guter Tag werden. Und es wurde ein guter Tag“) – und schon lagen die Badener wieder mit vier Treffern (30:26/50.) vorne. Lemgo kam in der Folge nicht mehr näher als bis auf drei Treffer heran, spätestens mit Andy Schmids elftem Treffer (davon acht per Siebenmeter) zum 33:28 konnten die Fans nach einer spannenden Begegnung durchatmen. „Wichtig waren die zwei Punkte“, sagte Lucas Bauer.
Rhein-Neckar Löwen – TBV Lemgo 35:32 (19:17)
Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Bauer (ab 43.) – Schmid (11/8), Sigurdsson (6/2), Manaskov (n.e.), Banea Gonzalez (n.e.), Steinhauser (n.e.), Larsen (4), Reinkind (1), Guardiola, Groetzki (6), Ekdahl du Rietz (1), Pekeler (3), Petersson (3), Abt (n.e.)
TBV Lemgo: van der Beucken (für drei Siebenmeter und ab 37.), Maier – Mansson (1), Kogut (5), Ramba, Ebner (3), Theuerkauf (3), Hermann (8), Skroblien (3/1), Suton (5), Valullin (3), Klimek (1), Hornke, Stenbäcken, Zieker
Trainer: Nikolaj Jacobsen – Florian Kehrmann
Schiedsrichter: Ramesh Thiyagarajah/Suresh Thiyagarajah
Zuschauer: 6154
Strafminuten: 4/8
Siebenmeter: 11/10 – 1/1
Sigurdsson scheitert an van der Beucken
Zeitstrafen: Pekeler (2), Petersson (2) – Klimek (2), Skoblien (2), Valiullin (2), Ramba (2)
Rote Karte: –
Spielfilm: 3:1 (5.), 7:4 (9.), 9:8 (14.), 11:11 (18.), 16:13 (27.), 19:17 (Hz.), 31:17 (33.), 24:20 (39.), 25:24 (43.), 30:26 (50.), 33:28 (54.), 35:32 (Ende)
Beste Spieler: Schmid, Groetzki, Petersson – Herrmann, Valiullin.