Löwen gewinnen beim TBV Lemgo-Lippe
„Wir haben gewusst, was hier auf uns zukommt. Ich bin sehr glücklich über den Sieg, Lemgo ist eine richtig gute Mannschaft, spielt besonders zu Hause eine richtig starke Abwehr. Wir haben am Ende verdient gewonnen, hätten das Spiel schon eher entscheiden können. In der ersten Halbzeit haben wir zu statisch gespielt. Wenn man statisch spielt, hängt das meistens mit dem Rückraum-Mitte zusammen. Deswegen war das mehrheitlich meine Schuld, dass wir nicht richtig in die Gänge kommen“, sprach Andy Schmid nach dem Spiel selbstkritisch. Dass die Löwen es nach einer 25:20 Führung am Ende noch einmal richtig spannend machten, dürfte auch Nikolaj Jacobsen nicht gefallen haben.
Nikolaj Jacobsen schickte zu Beginn seine Stammformation in die Partie, nur im rechten Rückraum erhielt Vladan Lipovina den Vorzug vor Alexander Petersson. In einer ausgeglichenen Anfangsphase erzielten die Löwen das erste Tor der Partie. Patrick Groetzki setzte Jannik Kohlbacher mit einem tollen Anspiel durch den Kreis in Szene. Erst nach zehn Minuten erhöhte Gudjon Valur Sigurdsson beim 5:3 erstmals auf zwei Tore Vorsprung für die Gäste, ehe Vladan Lipovina sogar zum 6:3 traf. Doch Lemgo ließ die Löwen nicht davonziehen, ein Doppelschlag der Hausherren führte zum 5:6 Anschluss, und nach einem Ballverlust der Gäste bot sich Lemgo sogar die Chance zum Ausgleich.
Nikolaj Jacobsen nahm nach etwas mehr als einer Viertelstunde seine erste Auszeit. Seine Spieler wirkten äußert schwerfällig im Angriffsspiel und in der Abwehr nicht konzentriert genug. Nach zwanzig Minuten stellte Jacobsen zudem auf zwei Kreisläufer um, um im Angriffsspiel mehr Durchschlagskraft zu bekommen. Doch während sich Mads Mensah und Andy Schmid weiter zu viele Fehlwürfe erlaubten, war Vladan Lipovina im Angriffsspiel der Badener der Lichtblick in der ersten Hälfte. Der Linkshänder kam zur Pause auf drei Treffer bei vier Versuchen, konnte den 10:11 Halbzeitrückstand aber auch nicht verhindern. Die Löwen fanden in der ersten Hälfte überhaupt nicht zu ihrem Tempospiel, lagen lange in Führung und dann zur Pause doch plötzlich zurück, auch weil Lemgos Abwehrverband um Fabian van Olphen seine Sache sensationell machte und den Gästen kaum eine Lücke ließ.
Doch Lemgo gab sich nicht auf, fünf Minuten vor dem Ende vergab Tim Hornke gegen Andreas Palicka die Chance zum Ausgleich, nachdem sich der TBV bis auf 22:23 an die Löwen herangekämpft hatte. Vladan Lipovina erzielte dann das 24:22 für die Gäste, Tim Hornke verkürzte dann auf 23:24, ehe Andy Schmid fünf Sekunden vor dem Ende nach einem Alleingang die Entscheidung besorgte.
Für die Löwen geht es nun am kommenden Mittwoch in der VELUX EHF Champions League weiter. Im Hinspiel des Achtelfinales treffen die Badener um 19 Uhr in der SAP Arena auf den Vorjahresfinalisten HBC Nantes auf Frankreich. „Wir haben schon ein paarmal gegen sie gespielt. Das ist ein 50:50-Duell. Wir müssen zu Hause vorlegen, ein paar Tore Vorsprung wären schön. Da ist unsere letzte Chance für etwas Großes diese Saison. Deswegen werden wir alles mobilisieren am Mittwoch und dann wollen wir den Grundstein legen fürs Viertelfinale“, hofft Kapitän Andy Schmid auf die Unterstützung der Löwen-Fans gegen die spielstarken Franzosen. Eintrittskarten gibt es noch an allen bekannten Vorverkaufsstellen und selbstverständlich auch an der Abendkasse der SAP Arena.
TBV Lemgo Lippe – Rhein-Neckar Löwen 23:25 (11:10)
TBV Lemgo-Lippe: Wyszomirski, Johannesson (1); Kogut (1), Guardiola (2), Ebner (1), van Olphen (2), Theuerkauf (1), Hornke (6/1), Hübscher, Carlsbogard (1), Suton (7), Schalles, Engelhardt, Klimek, Zieker (1), Baijens
Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Palicka, Schmid (5/1), Lipovina (4), Sigurdsson (3/1), Radivojevic, Abutovic, Mensah, Groetzki (3), Taleski (1), Guardiola (1), Petersson (3), Kohlbacher (5), Kessler
Trainer: Florian Kehrmann – Nikolaj Jacobsen
Schiedsrichter: Immel / Klein
Zeitstrafen: 1 – 5
Siebenmeter: 1/1 – 2/1
Rhein-Neckar Löwen: Schmid trifft den Pfosten
Zuschauer: 4540
Strafminuten: Carlsbogard (2) – Abutovic (4), Sigurdsson (2), Petersson (4)
Spielstand:2:2 (5.) 3:3 (10.), 5:6 (15.), 7:7 (20.), 8:9 (25.), 11:10 (HZ), 12:13 (35.), 13:16 (40.), 15:17 (45.), 17:20 (50.), 20:22 (55.), 23:25 (EN)
