Rhein-Neckar Löwen

„Barcelona haben wir uns verdient“

Rhein-Neckar Löwen freuen sich über Traumlos – Hinspiel gegen den Champions-League-Rekordsieger in der SAP Arena

Das laute „Yes“ war unüberhörbar, die Freude bei Löwen-Manager Thorsten Storm bekam jeder im Hotel Altmannsdorf in Wien am Dienstagmittag mit. Gleich als erstes Los bei der Auslosung zum Viertelfinale der VELUX EHF Champions League waren die Löwen, die sich als letztes Team qualifiziert hatten, gezogen worden. Und als Gegner bescherten EHF-Präsident Jean Brihault und EHF-Generalsekretär Michael Wiederer keinen Geringeren als den   FC Barcelona.

„Ein großer Name, eine große Mannschaft, ein Traumlos“, freute sich Storm, der die Löwen in Wien vertrat. „Wir sind nach dem Zittersieg gegen Kielce von Montagabend froh, im Viertelfinale dabei zu sein, und jetzt warten zwei große Spiele gegen den Topfavoriten auf den Titel. Wir haben uns Barcelona absolut verdient.“

Das Hinspiel wird am Osterwochenende  in der Mannheimer SAP Arena ausgetragen, eine Woche später (23.-27. April) folgt das Rückspiel im Handballtempel „Palau Blaugrana“. „Hauptsache, wir müssen nicht gegen Kiel antreten, zur Champions League gehören internationale Spiele“, sagte Storm: „Und jetzt haben wir den dicksten Fisch, der möglich war – auch wenn wir Außenseiter sind.“

Die Favoritenrolle wollte Barcelonas Manager Xavier o’Callaghan nicht annehmen, der als Spieler an fünf der insgesamt sieben Champions-League-Titel der Katalanen beteiligt war. „Im Viertelfinale der VELUX EHF Champions League gibt es keine Favoriten mehr. Selbst wenn wir diese Rolle innehaben sollten, müssen die Spiele erst absolviert werden. Die Löwen sind in Deutschland und Europa eine große Mannschaft, das wird nicht einfach – auch wenn unser großes Ziel natürlich das Erreichen des VELIUX EHF FINAL4 in Köln ist.“

Genau dort, in Köln, gab es das letzte Aufeinandertreffen bei der Löwen-FINAL4-Premiere 2011. In einem dramatischen Halbfinale setzte sich Barcelona mit 30:28 durch, um 24 Stunden später durch einen Finalsieg über Atletico Madrid zum siebten (und bislang letzten) Mal  Champions-League-Sieger zu werden. An den drittletzten Auftritt gegen die Katalanen wird sich vor allem Löwen-Coach Gudmundur Gudmundsson gerne zurückerinnern: In seinem allerersten Spiel auf der Bank der Gelbhemden gab es einen sensationellen 31:30-Erfolg im Palau Blaugrana im Hinspiel der Gruppenphase 2010/11, im Rückspiel  folgte ein 38:38 in der SAP Arena.

Barcelona hatte vor der Saison – und speziell nachdem man das 2013er Champions-League-Finale gegen Hamburg nach Verlängerung verloren hatte – seinen ehedem schon top-besetzten Kader weiter verstärkt. „Wir kommen wieder nach Köln“, hatte Trainer Xavi Pascual noch in der Final-Pressekonferenz gesagt – und Taten folgen lassen: In der mazedonischen Tormaschine Kiril Lazarow sowie dem Ex-Welthandballer Nikola Karabatic glückten den Katalanen die größten Transfers des vergangenen Sommers. Daneben verfügt Barcelona über das wohl beste Torhüter-Duo der Welt mit dem spanischen Weltmeister Arpad Sterbik (derzeit verletzt, bis zum Viertelfinale wohl wieder fit) und dem Bosnier Danijel Saric. Neben Karabatic und Lazarov ist der weißrussische fünffache CL-Sieger Siarhei Rutenka der Dreh- und Angelpunkt im Rückraum. Zudem glänzt der spanische Rekordmeister, der unangefochten die Tabelle der Liga Asobal anführt, mit den pfeilschnellen Außen Victor Tomas und Juanin Garcia. Am Kreis spielen Olympiasieger Cedric Sorhaindo (Frankreich) und Europameister Jesper Noddesbo (Dänemark).

In der Gruppenphase der VELUX EHF Champions League startete Barca mit einem überraschenden Remis bei Flensburgs Viertelfinalgegner Vardar Skopje, dann folgten acht Siege in Folge, ehe man zum Abschluss in Skopje – diesmal bei Kiels Viertelfinalgegner Metalurg – die einzige Niederlage dieser Saison in allen Wettbewerben kassierte. Im Achtelfinale setzte sich Barcelona im Schongang mit zwei deutlichen Siegen gegen die Dänen aus Aalborg durch.

Neben den deutsch-mazedonischen Duellen Flensburg-Vardar und Kiel-Metalurg stehen sich Paris St. Germain und MKB Veszprem aus Ungarn gegenüber. Die Sieger der Partien qualifizieren sich für das VELUX EHF FINAL4 in Köln (31. Mai/1. Juni), die Halbfinals werden am 29. April in Köln ausgelost.

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