Löwen gewinnen bei der MT Melsungen
Kim Ekdahl du Rietz brachte die Gäste in der nicht ganz ausverkauften Rothenbach Halle Kassel nach einem Fehlwurf von Johannes Sellin mit 1:0 in Führung. Nach dem Ausgleich durch Michael Müller nutzten die Löwen eine Überzahl (Zeitstrafe Sellin) um beim 3:1 erstmals mit zwei Treffern in Führung zu gehen. Doch Melsungen, die weiter auf Stammtorhüter Johan Sjöstrand und Kreisläufer Marino Maric verzichten mussten, konnte wenig später zum 3:3 ausgleichen. Eine erneute Zeitstrafe gegen die Gastgeber (Michael Müller) brachte die Löwen erneut in Überzahl beim 6:4 wieder mit zwei Treffern nach vorne, doch schon in der Anfangsphase entwickelte sich die erwartet schwere Partie. „Ich bin natürlich sehr glücklich, dass wir hier heute zwei Punkte gemacht haben. Es war sicher nicht unser bestes Spiel, aber wir haben den Kampf angenommen und zwei wichtige Punkte eingefahren“, freute sich Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen nach der Partie über den zweiten Auswärtssieg der Saison.
In einer nun giftigen Partie musste im folgenden Angriff Hendrik Pekeler für zwei Minuten auf die Bank, ehe auch Melsungens Trainer Michael Roth nach heftigen Protesten eine Zeitstrafe erhielt. Und das Spielfeld leerte sich weiter, wenig später ging auch Patrick Groetzki mit einer höchst fraglichen Zeitstrafe vom Feld, die Partie drohte den beiden Schiedsrichtern nun phasenweise zu entgleiten, da praktisch jeder Angriff nur durch überharte Fouls unterbrochen wurde.
Mit seinem ersten Tor erzielte Harald Reinkind den ersten Treffer nach der Pause, doch Melsungen blieb weiterhin in Reichweite und fand weiterhin die Lücke in der Abwehr der Löwen. Beim 19:15 (39.) war der Vorsprung des Deutschen Meisters nach langer Zeit wieder auf beruhigende vier Treffer angewachsen, und nach einer weiteren Parade von Mikael Appelgren traf Patrick Groetzki zum 20:15 – erstmals fünf Tore Vorsprung für die Löwen. Doch Melsungen gab sich noch nicht auf, ein Doppelschlag von Momir Rnic verkürzte auf 17:20 aus Sicht der Nordhessen, Nikolaj Jacobsen brachte nun Andreas Palicka für Mikael Appelgren ins Tor, und der Schwede parierte sofort den ersten freien Wurf der Gastgeber.
Zehn Minuten vor dem Ende führten die Löwen beim 25:20 deutlich, Melsungen versuchte kämpferisch weiterhin alles, Nikolaj Jacobsen nahm seine zweite Auszeit um seine Mannschaft für die letzten Minuten einzustellen und das Spiel der Gastgeber zu unterbrechen. Mit Erfolg, ein Doppelschlag von Schmid und Sigurdsson sorgten für die 28:22 Führung sieben Minuten vor Ende, ehe die Partie auch für Hendrik Pekeler vorzeitig beendet war. Auch der Kreisläufer der Löwen sah nach einem Foulspiel die rote Karte. In Überzahl konnte Melsungen den Rückstand verkürzen, auch weil Patrick Groetzki nur die Latte traf und Melsungens Momir Rnic in der zweiten Hälfte zum besten Spieler seiner Mannschaft wurde. Doch die Zeit lief den Nordhessen davon, spätestens beim 29:24 (56.) durch einen Wurf in den Winkel von Andy Schmid war die Partie entschieden. Am Ende feierten die Löwen mit den zahlreichen mitgereisten Fans einen wichtigen 30:26 (14:12) Auswärtserfolg in Kassel.
MT Melsungen – Rhein-Neckar Löwen 26:30 (12:14)MT Melsungen: Verkic, Villadsen; Sellin (4/1), Golla (3), Fahlgren (3), Danner, P. Müller, Boomhouwer, Rnic (7), Schneider (2), Allendorf (1), Vuckovic, M. Müller (6), Haenen
Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Palicka; Schmid (8/1), Sigurdsson (5/2), Manaskov, Baena, Mensah (2), Pekeler (2), Groetzki (3), Reinkind (3), Guardiola, Petersson (3), Ekdahl du Rietz (4),
Trainer: Michael Roth – Nikolaj Jacobsen
Schiedsrichter: Christoph Immel / Ronald Klein
Zeitstrafe: 3 – 5
Zuschauer: 4158
Strafminuten: Sellin (2), M. Müller (2), Roth (2) – Mensah (4) Pekeler (2), Groetzki (2), Guardiola (2)
Rote Karte: P. Müller (19.) – Pekeler (53.) jeweils grobes Foul.
Siebenmeter: 4/3 – 4/3
MT Melsungen: Sellin scheitert an Palicka
Rhein-Neckar Löwen: Schmid trifft die Latte
Spielfilm: 1:2 (5.), 4:5 (10.), 4:7 (15.), 7:9 (20.), 9:10 (25.), 12:14 (HZ), 14:17 (35.), 16:20 (40.), 20:24 (50.), 23:28 (55.), 26:30 (EN)
Fotos: René Vigneron