Knapper 31:28 Heimsieg für die Rhein-Neckar Löwen
Durch den Erfolg bleiben die Badener auf dem zweiten Tabellenplatz, da auch die SG Flensburg-Handewitt im Parallelspiel zu Hause gegen den TVB Stuttgart, Gegner der Löwen am kommenden Mittwoch, ihre Partie gewann. Die Norddeutschen bleiben mit einem Zähler Vorsprung an der Tabellenspitze, allerdings haben die Gelbhemden eine Partie weniger absolviert und können mit einem Erfolg am Samstag (19 Uhr) im Heimspiel gegen HBW Balingen-Weilstetten an die Spitze des Klassements zurückkehren.
33 Tore waren bis zur Halbzeit gefallen. Eine Vielzahl, die sicherlich den (neutralen) Zuschauer begeistert haben dürfte, weniger aber Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen. Denn von den 33 Treffern erzielten die Gäste 15. Und 15 Gegentreffer nach 30 Spielminuten sind nicht unbedingt das, was der Übungsleiter des Deutschen Meister unter einer guten Abwehrarbeit versteht. „Ich bin nur mit den letzten acht Minuten in der Abwehr zufrieden“, sagte Jacobsen deshalb nach dem Spiel. Das eine Problem war, dass die Löwen in der Defensive zu zaghaft zupackten, die Gäste konnten vor allem aus dem Rückraum immer wieder recht ungestört werfen – und auch treffen. Das andere Problem war, dass die Gäste aufgrund von Fehlern der Löwen-Offensive auch zu drei Treffern per Tempogegenstoß in der ersten Hälfte kamen. Und hätte Nils Artmann zwei Minuten vor der Pause den vierten Konter des Bergischen HC ebenfalls erfolgreich vollendet, hätte er kurz vor dem Seitenwechsel sogar auf 15:16 verkürzen können. So aber konnten die Löwen ihren Vorsprung zur Pause durch Treffer von Gudjon Valur Sigurdsson und Alexander Petersson noch auf drei Treffer ausbauen (18:15.).
In der Offensive agierten die Löwen vor der Pause deutlich besser als in der Abwehr. Es klappte zwar auch nicht alles (wie etwa die Fehler, die zu den Treffern per Gegenstoß führten), auch zehn Fehlwürfe bis zur Pause waren nicht gerade wenig. Aber die Löwen versuchten im Angriff mit viel Tempo zu agieren, um so schnell zum erfolgreichen Abschluss zu kommen und die Gäste in der Abwehr erst gar nicht die Möglichkeit zu geben, sicher zu stehen. Das klappte recht gut. Wer nun gedacht hatte, die Löwen würden das tabellarische Kellerkind in der zweiten Hälfte überrennen und noch zu einem deutlichen und ungefährdeten Sieg kommen, der irrte. Denn es verbesserte sich erst einmal überhaupt nichts. Die Löwen agierten im Angriff nämlich nicht mehr so stark wie noch vor dem Wechsel, sie verwarfen in der Offensive zu viele Bälle und ihnen unterliefen ungewohnte Pass- beziehungsweise Fangfehler. In der Abwehr machten sie es den Gästen zu einfach, zu Toren zu kommen. Zudem war Torwart Mikael Appelgren nach ordentlichen sieben Paraden in der ersten Hälfte erst einmal kein Faktor mehr im Spiel des Deutschen Meisters. Anstatt sich weiter abzusetzen, ermöglichten sie es dem Bergischen HC so, nach 40 Spielminuten erneut zum Ausgleich zu kommen (20:20). „Vom Einsatz her müssen wir uns anders präsentieren“, meinte Oliver Roggisch, der Sportliche Leiter.
Rhein-Neckar Löwen – Bergischer HC 31:28 (18:15)
Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Bauer (für einen Siebenmeter) – Schmid (5), Sigurdsson (5/1), Banea Gonzalez (1/1), Steinhauser (n.e.), Larsen (2), Reinkind (n.e.), Gedeon Guardiola (2), Groetzki (2), Ekdahl du Rietz (4), Pekeler (3), Petersson (7), Taleski (n.e.), Bolius (n.e.)
Bergischer HC: Gustavsson, Rudeck – Preuss (4), Hoße (4/3), Artmann (3), Nippes (1), Hermann (4), Babak (5), Bettin, Gutbrod, Vilovski (2), Jonovski, Nouroouzinezhad Gharehlou (3), Criciotoiu (2)
Trainer: Nikolaj Jacobsen – Sebastian Hinze
Schiedsrichter: Lars Greipel/Marcus Helbig
Zuschauer: 5273
Strafminuten: 0/2
Siebenmeter: 3/1 -3/3
Sigurdsson scheitert an Gustavsson
Zeitstrafen: – Hermann (2)
Rote Karte: –
Spielfilm: 3:3 (5.), 7:4 (10.), 7:7 (14.), 14:9 (23.), 15:13 (28.), 18:15 (Hz.), 19:18 (34.), 20:20 (40.), 24:21 (44.), 25:25 (49.), 27:26 (54.), 29:26 (57.), 31:28 (Ende)
Beste Spieler: Petersson, du Rietz, Sigurdsson – Babak, Gustavsson