Löwen schlagen KiF Kolding Kopenhagen mit 24:20 (12:11)
Regelrecht kalt erwischt wurden die Löwen in der Anfangsphase der Partie. Lediglich Torhüter Borko Ristovski hatte von Beginn an die richtige Betriebstemperatur erreicht, als er gleich beim ersten Kolding-Angriff einen Siebenmeter von KIF-Regisseur Bo Spellerberg zu Nichte machte, dann aber gegen den Nachwurf zum 0:1 machtlos blieb. Überraschend viele technische Fehler bestimmten danach das Spiel der Löwen–Stürmerfoul Petersson, Fehlpass Kneer, Fehlpass Petersson, technischer Fehler Ekdahl du Rietz -, was entweder Rückschlüsse auf Nervosität oder mangelnde Konzentration zuließ. So dauerte es bis zur 8. Minute, ehe der blendend aufgelegte Stefan Sigurmannsson den ersten Löwen-Treffer zum 1:3 erzielte. Auch in der Folgezeit zeigten die dänischen Gäste das gefälligere Spiel. Gute Auslösehandlungen im Positionsangriff bewiesen deutlich die Handschrift des neuen KiF-Trainers Carlos Ortega, der seinem Team auch eine offensiv, aggressive Deckungsarbeit verordnet hatte.
Nach dem Wechsel kam ein anderes Löwen-Team auf das Feld. Offenbar hatte Coach Nikolaj Jacobsen in der Kabine die richtigen Worte gefunden, denn jetzt präsentierten sich die Badener plötzlich mit konzentrierten Angriffsaktionen. Hatten die Rhein-Neckar Löwen in der ersten Halbzeit sechs Angriffe bis zu ihrem ersten Treffer benötigt, ging es nach Wiederanpfiff Schlag auf Schlag. Nach den ersten vier erfolgreichen Abschlüssen hieß es schnell 16:12 (34.), und hätte danach nicht Kasper Hvidt prächtig gegen Groetzki und Mensah pariert, die Dänen aus Kolding und Kopenhagen wären schon frühzeitig deutlicher ins Hintertreffen geraten. So blieb die Partie weiter eng, wobei sich die Löwen immer wieder bei Borko Ristovski bedanken mussten, dass der Gegner auf eine Drei-Tore-Differenz gehalten werden konnte. Über die Stationen 19:16 (47.), 20:17 (49.) und 21:18 (52.) ging es in die Schlussphase, in der Andy Schmid nochmals mit einem Doppelschlag bis zum 22:18 (54.) den Beifall des Publikums einheimste. Danach überraschte Kopenhagen die Löwen-Abwehr mit einem schön herausgespielten Kempa-Treffer (Igropolu auf Landin) zum 23:20, doch die Akzente setzten zum Abschluss die beiden besten Spieler der Mannheimer: Erst entschärfte Borko Ristovski einen freien Wurf von Andersson, ehe Stefan Sigurmannsson seine Gala-Vorstellung mit dem Treffer zum 24:20-Endstand krönte.
Für KiF-Coach Carlos Ortega war die Begegnung bis zum Ende eng, „doch wir haben es versäumt in der sehr guten ersten Halbzeit einen deutlicheren Vorsprung zu erzielen“. KiF-Spielmacher Bo Spellerberg sah sein Team auf einem guten Weg, „weil es zunächst so aussah, dass uns eine Überraschung gelingen könnte. Jetzt sind wir natürlich enttäuscht über das Ausscheiden aus dem Wettbewerb, doch wir sind optimistisch, im nächsten Jahr wieder dabei zu sein, denn die ersten Trainigseinheiten mit unserem neuen Coach haben uns schon weiter gebracht“. Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen räumte ein, „dass KiF in den ersten zwanzig Minuten besser war als wir. Doch wichtige Tore von Stefan (Kneer) haben uns wieder ins Spiel gebracht. Unsere knappe Führung war nie sicher, doch KiF leistete sich in der Schlussphase leichte Fehler, sodass der Sieg nicht mehr in Gefahr geriet.“
Rhein-Neckar Löwen – KiF Kolding Kopenhagen 24:20 (12:11)
Löwen: Ristovski, Appelgren (n.e.); Schmid (3), Gensheimer, Kneer (4), Sigurmannsson (7), Baena Gonzales (2), Steinhauser (n.e.), Larsen (2), Pekeler (n.e.), Groetzki (1), Reinkind (2), Guardiola (1), Petersson, Ekdahl du Rietz (2).
Kopenhagen: Hvidt; Karlsson, Laen (1), Jorgensen, Andersson (5), Spellerberg (5), Beuschau, Landin (3/1), Irming Andersen, Viudes (4), Cleverly, Augustinussen, Enderleit, Asmussen, Igropolu (2).
Schiedsrichter: Krstic, Ljubic (Kroatien) – Zuschauer: 2824 – Zeitstrafen: 2Min. : 6 Min. (Groetzki – Igropolu, Andersson, Landin) – Siebenmeter: 2/0 : 2/1 ( Schmid und Gensheimer scheitern beide an Hvidt, Spellerberg scheitert an Ristovski).