Barcelonas Trainer Xavi Pascual über Topstars, die Favoritenrolle und sein Ziel am Sonntag
Am Mittwochabend, beim triumphalen 29:26-Sieg über den THW Kiel, saßen die meisten Spieler des FCB vor dem Fernseher oder Computer – auch Trainer Xavi Pascual hat das Spiel, das den Badenern die Bundesliga-Tabellenführung einbrachte, intensiv verfolgt.
In diesem Interview äußert sich der Coach, der seit Februar 2009 amtiert und als zweiter Trainer in der Erfolgsgeschichte des FC Barcelona überhaupt vier Meisterschaften in Folge gewann, vor den beiden Viertelfinals:
Xavi Pascual…
…über die Löwen: Eine großartige Mannschaft, die eine sensationelle Saison spielt. Sie verdienen unseren größtmöglichen Respekt, sie spielen Handball auf einem sehr, sehr hohen Niveau. Egal, wie eine Partie läuft, sie verlieren nie die Kontrolle über das Spiel. Und sie haben herausragende Talente, die sie auf dem Feld zeigen.
…die Unterschiede der Belastung in deutscher und spanischer Liga: Die Ligen sind nun einmal so, wie sie sind. Auch wir mussten immer auf höchstem Niveau spielen, um in Spanien alle bisherigen Spiele zu gewinnen. Wir suchen uns weder die Gegner noch die Wettbewerbe aus. Wir sind der FC Barcelona – und wir wollen uns immer steigern und immer gewinnen.
…zur Favoritenrolle in dieser Champions-League-Saison: Es ist das gleiche wie in jeder Saison. Wir werden in allen Wettbewerben immer als der große Favorit gehandelt. Wenn wir diese Rolle wegen unserer Leistung auf dem Feld zugesprochen erhalten, ist es ok, wenn es nur wegen des Namens FC Barcelona ist, dann nicht. Wir haben den Traum uns wieder für das FINAL4 in Köln zu qualifizieren, aber wir stehen erst vor den Viertelfinals – und die bestreiten wir gegen eine der besten Mannschaften Europas. Wir sind auf dem Weg nach Köln, aber wir sind bei weitem noch nicht am Ziel angekommen.
…zu den Topstars in seinem Kader wie Lazarow, Karabatic oder Rutenka: Es geht beim FC Barcelona niemals um einzelne Spieler, sondern nur um die Mannschaft und den Erfolg der Mannschaft. Teamgeist ist alles, unabhängig von der individuellen Klasse einzelner Spieler.
…über Uwe Gensheimer, den er gerne für Barcelona verpflichten wollte: Uwe ist ein Spieler, der mich sehr mag, der aber nächstes Jahr nicht für uns spielt.
…über sein Ziel am Sonntag: Ganz einfach: Gewinnen!
…über das Rückspiel eine Woche später (26. April, 20.15 Uhr) in Barcelona: Wir haben seit langem dort nicht mehr verloren – und ich hoffe, dass diese Serie hält. Ich erwarte ein ausverkauftes Haus und dass die Fans uns wie immer nach vorne peitschen, um unser Ziel, das Weiterkommen, zu erreichen.