Karol Bielecki präsentiert sich optimistisch
Fast auf den Tag sechs Wochen lagen zwischen dem tragischen Unfall, durch den Karol Bielecki sein linkes Augenlicht einbüßte und dem Tag, als er auf das Handballfeld zurückkehrte. Am vergangenen Donnerstag stand der Rückraumspieler der Rhein-Neckar Löwen im Testspiel gegen den TSB HN-Horkheim auf dem Feld und erzielte einen Treffer. Heute, unmittelbar vor dem Benefizspiel der Badener gegen eine Weltauswahl äußerte sich der Pole erstmals öffentlich zu seiner Verletzung. Außerdem gaben der Klub sowie die behandelnden Ärzte und Therapeuten Einblick in die Rehabilitation, durch die Bielecki so schnell wieder den Weg zurück fand.
Am 11. Juni hatte Bielecki bei einem Testländerspiel zwischen Polen und Kroatien einen Finger in das linke Auge bekommen, wurde noch in der Nacht notoperiert und vier Tage später, inzwischen in eine Tübinger Spezialklinik transportiert, ein zweites Mal operiert. Das linke Augenlicht konnte trotzdem nicht gerettet werden. „Wir haben aber vom Tag der zweiten Operation an nach vorne geschaut, Karol hat den Schalter sofort auf Comeback gelegt“, berichtete Löwen-Mannschaftsarzt Dr. Andreas Klonz, der sich intensiv um den Rückraumspieler kümmerte. Zudem konnte sich der Halblinke auf den Klub verlassen, der ihm jede Unterstützung gewährte. „Thorsten Storm und Ute Krebs haben viel mit mir gesprochen. Ich kann mich nur bei dem Verein und den vielen Menschen bedanken, die mir geholfen haben“, sagte Bielecki.
„Karol ist kein Mann der großen Worte, aber ich war erstaunt, mit welchem Mut und Entschlossenheit er sich der Situation gestellt hat“, zeigte sich Thorsten Storm angetan von der Willenskraft des Rückraumspielers. Der Löwen-Manager fügte an: „Man kann vor Karol nur den Hut ziehen. Gleichzeitig haben wir gezeigt, dass wir nicht nur ein Verein, sondern auch ein Zuhause und eine Familie sind.“
Zwar hat Karol Bielecki den kompletten Weg zurück zu alter Stärke noch nicht geschafft, doch mittlerweile ist realistisch, dass der Pole wieder zu der Form früherer Tage findet. Zum Vorbild ist er ohnehin schon jetzt geworden. „Ich denke, dass sich die Fußballer in unserem Reha-Zentrum ein Beispiel an Karol nehmen“, sagte Herweck von Sportomed. Bielecki selbst zieht seine Motivation aus einer einfachen Tatsache: „Es war immer mein Traum, in der Bundesliga zu spielen.“