Rhein-Neckar Löwen schlagen Kielce 30:29 und zeigen sich vor allem in der Offensive stark verbessert
In der Tabelle bleiben die Löwen auf Kurs Rang fünf. Den Sieg nehmen sie dennoch gerne mit in die kommenden Wochen. Insbesondere nach den beiden schwächeren Champions-League-Auftritten gegen Skopje (27:30) und in Brest (24:27). Vor allem in der ersten Halbzeit zeigten sich die Badener stark verbessert, vor allem im Angriff lief es viel flüssiger als zuletzt. „Das war ein Schritt nach vorne, wir haben das Spiel über weite Strecken kontrolliert“, sagte Löwen-Kapitän Schmid. Letztlich sei es egal, ob man Dritter, Vierter oder Fünfter werde in der Gruppe: „Im Achtelfinale brauchen wir so oder so eine Top-Leistung, wenn wir weiterkommen wollen.“ Sein Trainer Nikolaj Jacobsen zum knappen Ergebnis: „Wir führen kurz vor Schluss mit vier Toren, wollen es dann vielleicht ein bisschen zu ruhig zu Ende bringen. Wichtig war mir heute, dass wir im Angriff gute Lösungen finden – und das ist uns gelungen.“ Probleme sah der Löwen-Coach vor allem gegen die zweite Welle von Kielce, ansonsten habe die 6:0-Abwehr ganz gut gestanden. Das Positivste aus seiner Sicht: „Unser Hauptziel war es, vorne besser zu spielen. Das hat geklappt. Andy und Mads haben das Spiel gut gesteuert, auch Lipovina und Petersson haben das gut gemacht.“
Vollgas auf beiden Seiten
Genauso wie der Bensheimer am Kreis schuften Ilija Abutovic und Gedeón Guardiola im Innenblock. Zahlreiche Steals und provozierte Abschlüsse sind die Folge, bringen Kielce offensiv immer wieder aus dem Konzept. Und vorne zeigen sich vor allem Andy Schmid und Mads Mensah in Galaform. Beide erzielen in den ersten 30 Minuten je fünf Tore. Schmid zaubert zusätzlich noch das eine oder andere Traumanspiel dazu. Der zuletzt gescholtene Löwen-Angriff läuft wieder richtig rund. Beim 8:5 durch Schmid und beim 9:6 durch Lipovina liegen die Löwen drei Tore vorne, erhöhen durch den Treffer von Gudjon Valur Sigurdsson in der 26. Minute erstmals auf vier (16:12). Den Vorsprung nehmen sie auch mit in die Pause (18:14). Allerdings auch Sorgen um „Kohli“. In einer Abwehraktion landet ein Kielce-Spieler auf ihm, so dass das Knie des Odenwälders ordentlich in Mitleidenschaft gezogen wird. Humpelnd geht es für Kohlbacher in die Kabine.
Löwen lassen Kielce wieder rankommen
Kielce, das sich niemals aufgibt, arbeitet sich wieder heran, Ex-Löwe Lijewski trifft zum 25:23 (49.). Als Petersson nach einem regelrechten Tänzchen das 29:25 markiert, Palicka die nächste Parade hinterherschiebt, sieht alles nach einem klaren Sieg aus (56.). Nun bringen sich die Löwen wieder selbst aus dem Rhythmus, agieren viel zu fahrig im Angriff, bringen den Gegner wieder ins Spiel. Mit etwas Glück halten sie die immer knapper werdende Führung, Aguinagalde kann nur noch das 30:29 (60.) erzielen. Danach ist Schluss. Die Löwen feiern mit ihren Fans den vor allem psychologisch wichtigen Heimerfolg. Auf diesem kann man in den nächsten Wochen aufbauen.
Rhein-Neckar Löwen – PGE Vive Kielce 30:29 (18:14)
Löwen: Appelgren, Palicka – Schmid (8/2), Lipovina (2), Sigurdsson (2), Radivojevic, Tollbring (1), Abutovic, Mensah (6), Groetzki (1), Taleski, Guardiola, Petersson (3), Kohlbacher (7)
Kielce: Ivic, Cupara – Jurecki (4), Bis, Aguinagalde (6/1), Jachlewski (2), Janc (3/2), Lijewski (2), Jurkiewicz (2), Kulesh (5), Moryto, Mamic, Perez (2), Karalek (3)
Trainer: Nikolaj Jacobsen – Talant Dujshebaev
Schiedsrichter: Martin Gjeding / Mads Hansen (Dänemark)
Zuschauer: 4067
Strafminuten: Kohlbacher (2) – Kulesh (2), Lijewski (2)
Siebenmeter: 2/4 – 3/5
Löwen: Sigurdsson scheitert mit Siebenmeter an Cupara (12.), Schmid wirft an die Latte (48.)
Kielce: Moryto scheitert mit Siebenmeter an Appelgren (13.), Aguinagalde wirft an die Latte (55.)
Spielfilm: 1:0, 1:1, 2:1, 2:2, 3:4, 6:4, 6:5, 8:5, 8:6, 9:7, 10:8, 12:9, 13:11, 15:12, 17:13, 18:14 (HZ), 19:14, 19:17, 21:18, 22:19, 25:21, 25:23, 27:24, 29:25, 30:27, 30:29 (EN)