EM 2014, 7. Tag: Landin-Gala bei dänischem 31:28 gegen Spanien zum Hauptrundenauftakt – Siege auch für Ungarn und Island
Ganz Dänemark hatte diesem Spiel entgegen gefiebert, ganz Dänemark hatte auf die Revanche für die 19:35-Schmach im WM-Finale 2013 gegen Spanien gehofft – und die Mannschaft des EM-Gastgebers enttäuschte ihre Fans am ersten Hauptrundenspieltag in Herning nicht. Mit dem 31:28 (16:14), dem vierten Sieg im vierten Spiel, gegen die zuvor ebenfalls verlustpunktfreien Spanier, setzte sich Dänemark- vorrangig dank des unglaublich starken Löwen-Torwarts Niklas Landin (20 abgewehrte Würfe) – an die Spitze der Tabelle, benötigt aus zwei Partien nur noch einen Punkt, um ins Halbfinale einzuziehen. Daneben setzten sich – jeweils locker und leicht – Ungarn und Island in Herning durch.
Dennoch war die erste Hälfte ausgeglichen, die Dänen konnten sich trotz Landins Sahnetag nicht absetzen, gingen mit einem 16:14 in die Kabine, das Flensburgs Thomas Mogensen mit einem Treffer in letzter Sekunde sicherstellte. Aber nach der Pause konnte der frenetisch gefeierte EM-Gastgeber seinen Vorsprung beim 22:18 erstmals auf vier Tore ausbauen, in der Offensive vor allem dank der Hammertore von Ex-Welthandballer Mikkel Hansen (insgesamt sechs Treffer). Einen Treffer steuerte auch der künftige Löwe Mads Mensah Larsen bei, während die Spanier bisher nicht gekannte Lücken in der Abwehr offenbarten – und spätestens beim 22:28 (55.) als Verlierer feststanden.
Dänemark führt die Tabelle mit 6:0 Punkten vor Spanien (4:2) an. „Niklas war sensationell, er ist in diesem Turnier der mit Abstand beste Torwart“, konstatierte auch sein Nationaltrainer Ulrik Wilbek, der mit dem Erfolg das „Trauma von Barcelona“ abwarf.
Der Rest des ersten Hauptrundenspieltags war Nichts im Vergleich zum abendlichen Topspiel: Im bislang schwächsten aller EM-Spiele, dem „Eröffnungsspiel der Hauptrunde“ in Herning, hatte Ungarn zuvor zunächst ein guter Start (14:6) nach 24 Minuten und dann eine durchschnittliche Leistung genügt, um gegen die schwachen Mazedonier mit 31:25 die Oberhand zu behalten. In einer Partie ohne Höhepunkte waren Gabor Csaszar (Ungarn/7) und Dejan Manaskov, Sohn des früheren Bundesligaprofis Pepi Manaskov (5 für Mazedonien), die erfolgreichsten Torschützen. „Wir sind gut gestartet, danach hatten wir alles unter Kontrolle“, sagte Csaszar.
Wie die Ungarn haben auch die Isländer ihr Punktekonto nach dem ersten Hauptrunden-Spieltag ausgeglichen (3:3). Auch die Wikinger bewiesen, dass in Vorrundengruppe B in Aalborg die deutlich besseren Mannschaften waren als in Herning. Österreich (jetzt 0:6 Punkte) war völlig chancenlos, hatte vor allem erhebliche Probleme in der Defensive. Schon beim Halbzeitstand von 17:9 war die Messe gelesen, danach sprang das isländische Pferd nicht mehr höher als es musste und setzte sich am Ende mit 33:27 durch.
Am Montag können Dänemark und Spanien dann die Weichen auf Halbfinale stellen. Der Weltmeister ist klarer Favorit gegen Österreich, während die Dänen gegen Ungarn wohl deutlich mehr gefordert sind, daneben treffen Mazedonien und Island aufeinander.
Wenn Kim Ekdahl du Rietz seine Halbfinalchance in Hauptrundengruppe II in Aarhus wahren will, muss er am Sonntag mit Schweden gegen seinen Löwen-Klubkameraden Sergei Gorbok und dessen Russen gewinnen. Im Topduell treffen anschließend die beiden verlustpunktfreien Gruppensieger Kroatien und Frankreich aufeinander. Der Sieger dieser Partie hat das Halbfinalticket dann schon fast gelöst. Drittes Sonntagsspiel in Aarhus ist das Nachbarduell der Polen gegen die Weißrussen.
Die Ergebnisse des siebten EM-Tages im Überblick:
Gruppe I in Herning:
Mazedonien – Ungarn 25:31 (9:16)
Österreich – Island 27:33 (9:17)
Dänemark – Spanien 31:28 (16:14)
Am Sonntag, 19. Januar, geht es in der Hauptrunde wie folgt weiter:
Gruppe II in Aarhus:
Polen – Weißrussland (15.45 Uhr)
Russland – Schweden (18 Uhr, live auf Sport1)
Frankreich – Kroatien (20.15 Uhr, ab 20.10 Uhr live auf Sport1)