Rhein-Neckar Löwen

Frankreich folgt Dänen als Gruppensieger ins Halbfinale

EM 2014, 10. Tag: Gorbok verliert klar gegen Kroaten, Ekdahl du Rietz verpasst das Finalwochenende

Der Olympiasieger ist ohne Probleme dem Europameister gefolgt: Wie die Dänen am Montagabend sind die Franzosen einen Tag später ins Halbfinale der EM in Dänemark eingezogen. Wie das Team von Löwen-Torwart Niklas Landin Jacobsen haben auch Nikola Karabatic & Co. ihre weiße Weste mit dem sechsten Sieg im sechsten Spiel bewahrt. Mit dem ungefährdeten 39:30 (20:16)-Erfolg über die von Coach Iouri Chevtsov trainierten Weißrussen stehen auch sie als Gruppensieger fest, nachdem Polen danach deutlich gegen Schweden gewann. Damit entgeht Frankreich einem Halbfinale mit dem Sieger der Gruppe I aus  Dänemark. Durch die 25:35-Niederlage gegen Polen hat Löwen-Rückraumspieler Kim Ekdahl du Rietz indes das Halbfinale verpasst.

Hinter dem zweifachen Europameister Frankreich (2006, 2010) ist das Rennen um den zweiten Halbfinalplatz in Hauptrundengruppe II in Aarhus noch nicht entschieden. Kroatien und Polen (beide 6:2 Punkte) kämpfen am letzten Spieltag am Mittwoch im direkten Duell um das Weiterkommen – genau wie in Gruppe I Löwen-Kreisläufer Gedeon Guardiola mit den Spaniern.

Im ersten Spiel des Tages hatten die Kroaten wenige Probleme mit den Russen, bei denen Sergei Gorbok nur auf der Bank saß. „Wir wollten einigen jungen Spielern die Chance auf mehr Einsatzzeiten geben, daher saß unter anderem Sergei auf der Bank“, sagte Trainer Oleg Kuleschow.  Die Kroaten bauten ihren Vorsprung schnell von 4:0 auf 12:4 aus. Nach dem Halbzeitstand von 16:11 setzte sich der Olympia-WM- und EM-Dritte schnell von den Russen ab, entschied spätestens beim 24:13 die Partie. „Wir konnten alle Spieler einsetzen, und so einige Kräfte für unser letztes und entscheidendes Spiel gegen Polen schonen“, sagte Slavko Goluza, der kroatische Trainer, in dessen Mannschaft Igor Vori mit fünf Treffern neben Zlatko Horvat vom Löwen-Champions-League-Gegner RK Zagreb (7 Töre) überragte.

„Wir hatten gedacht, dass dieses Spiel schwerer wird“, sagte Frankreichs Trainer Claude Onesta nach dem souveränen 39:30 (10:16)-Erfolg gegen Weißrussland, das am Mittwoch im direkten Duell mit den punktgleichen Russen (0:6) versuchen wird, den letzten Platz in Gruppe II zu verlassen. Dank des neunfachen Torschützen Samuel Honrubia und der Tatsache, dass der weißrussische Weltstar Siarhei Rutenka in der ersten Hälfte keinen einzigen Treffer erzielte, lagen die Franzosen zur Pause 20:16 vorne. Weißrussland konnte zwischenzeitlich zwar auf fünf Tore verkürzen, doch vier Minuten vor dem Abpfiff war der Vorsprung des Olympiasiegers beim 37:27 erstmals zweistellig. „Wir hatten einfach zu viel Respekt vor den Franzosen,“ sagte Chevtsov.

Das Topspiel des Tages war 23 Minuten lang völlig ausgeglichen, Schweden führte gegen Polen 12:11 – brach dann aber völlig ein. Zur Pause lagen die Polen, die selbst in Unterzahl eine 3:0-Serie hinlegten, mit 15:12 vorne, bauten ihre Serie auf 8:0 beim 19:12 auf – und die Schweden, bei denen Kim Ekdahl du Rietz mit sechs Treffern bester Torschütze war – gaben sich komplett auf oder scheiterten am überragenden Torhüter Piotr Wyszomirski (17 Paraden). Polen lag beim 24:14 erstmals mit zehn Toren in Front, führte phasenweise mit 14 Treffern Unterschied und fuhr am Ende einen ungefährdeten 35:25-Sieg ein – der zweite Hauptrundenerfolg, der ihnen alle Hoffnungen im  „Endspiel“ gegen Kroatien offenlässt. Bester polnischer Torschütze war Krzysztof Lijewski mit sechs Treffern.

Am Mittwoch absolvieren beide Gruppen ihren letzten Hauptrundenspieltag. In Gruppe I in Herning genügt Spanien ein Remis gegen Mazedonien, um das Halbfinalticket zu lösen. Verliert der Weltmeister und Island gewinnt das letzte Spiel des Tages gegen die bereits als Gruppensieger feststehenden Dänen, sind die Wikinger um Gudjon Valur Sigurdsson im Halbfinale. In Gruppe II in Aarhus fällt die letzte Entscheidung im Duell zwischen Polen und Kroaten.

Die Ergebnisse des zehnten EM-Tages im Überblick:

Gruppe II in Aarhus:

Russland – Kroatien 25:33 (11:16)
Frankreich – Weißrussland 39:30 (20:16)
Polen – Schweden 35:25 (15:12)

Am Mittwoch, 22. Januar, geht es in der Hauptrunde wie folgt weiter:

Gruppe I in Herning:

Mazedonien – Spanien (16 Uhr, ab 17.15 Uhr auf Sport1)
Österreich – Ungarn (18.15 Uhr, ab 19.40 Uhr auf Sport1)
Dänemark – Island (20.30 Uhr, ab 21.45 Uhr auf Sport1)

Gruppe II in Aarhus:

Russland – Weißrussland (15.45 Uhr, ab 15.30 Uhr live auf Sport1)
Frankreich – Schweden (18 Uhr, ab 17.55 Uhr live auf Sport1)
Polen – Kroatien (20.15 Uhr, ab 20.10 Uhr live auf Sport1)
 

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