Rhein-Neckar Löwen

Frankreich gewinnt Topspiel gegen Kroatien

EM 2014, 8. Tag: Kim Ekdahl du Rietz darf mit Schweden weiter vom Halbfinale träumen

Am Sonntag begann für die Mannschaften der Gruppe II die Hauptrunde in Aarhus. Im Topspiel der beiden Vorrunden-Gruppensieger setzte sich Olympiasieger Frankreich gegen Kroatien knapp mit 27:25 durch.  Matchwinner war Torwart-Rückkehrer Thierry Omeyer mit zwölf Paraden in nur 40 Minuten. Daneben startete auch Löwen-Rückraumspieler Kim Ekdahl du Rietz erfolgreich in die Hauptrunde. Mit Schweden setzte er sich am Ende knapp gegen Sergei Gorboks Russen mit 29:27 durch. Noch glücklicher war der 31:30-Erfolg der Polen gegen Weißrussland.

Somit steuern die weiter verlustpunktfreien Franzosen mit dem vierten Sieg im vierten Spiel klar auf Kurs Halbfinale. Dahinter liegen Schweden, Polen und Kroatien (alle 4:2 Punkte) in Lauerstellung, während der Halbfinaltraum für Russen und Weißrussen (beide 0:6) schon ausgeträumt ist.

Die Neuauflage des Olympia-Halbfinales 2012 (gewonnen von Frankreich) und des 2013-er WM-Viertelfinales (Sieg von Kroatien) war eines Topspiels absolut würdig. Das Balkanteam hatte den besseren Start und lag Mitte der ersten Hälfte 13:11 vorne, mit dem Pausenpfiff glückte dem Olympiasieger die erste Führung (18:17), die er auf 25:21 ausbaute – vorrangig dank des überragenden Omeyer. Am Ende wurde es dennoch noch einmal spannend, 20 Sekunden vor dem Abpfiff stand es nur noch 26:25, doch Nikola Karabatic entschied mit seinem siebten Treffer die Partie zum Endstand von 27:25 – und öffnete das Tor zum Halbfinale meterweit, das sein Team am Dienstag mit einem Erfolg gegen Weißrussland schon durchschreiten kann. Bester kroatischer Torschütze war Marko Kopljar, ebenfalls mit sieben Toren.

Im ersten Spiel in Aarhus hatte Mariusz Jurkiewicz die polnischen Chancen auf den Halbfinaleinzug aufrecht erhalten. Mit seinem Treffer Sekunden vor dem Abpfiff sicherte er den glücklichen 31:30-Sieg gegen Weißrussland, das fünf Minuten vor dem Ende noch mit 29:25 geführt hatten. „Wir haben über 60 Minuten gesehen wahrlich nicht überragend gespielt, aber wir haben nie aufgegeben. Am Ende waren wir die glücklichen Sieger“, gab Polens deutscher Trainer Michael Biegler zu. Jurkiewicz war Polens bester Torschütze mit acht Treffern, während Siarhei Rutenka vom FC Barcelona sein Torkonto dank neun Treffern auf 30 ausbaute. „Wir waren nicht schlecht, aber vielleicht waren wir uns zu früh sicher, dass wir gewinnen“, meinte ein sichtlich enttäuschter Coach Iouri Chevtsov.

Das Löwen-interne Duell von Sergei Gorbok und Kim Ekdahl du Rietz endete nach den jeweils erzielten Treffern unentschieden, aber der Schwede durfte am Ende über einen knappen 29:27-Erfolg jubeln. „Ich bin so froh, dass wir gewonnen haben. Am Ende war es ein echt harter Kampf, aber es sind die Punkte, die zählen“, sagte Ekdahl du Rietz, während Gorbok die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben war: „In der ersten Hälfte haben wir ganz schwach gespielt, aber dann kamen wir richtig gut in die Partie. Am Ende haben auch einige Schiedsrichterentscheidungen dafür gesorgt, dass wir keine Punkte haben.“

Nicht einmal elf Treffer des überragenden Berliner Konstantin Igropoulo konnten die russische Niederlage verhindern – dafür war der Halbzeit-Rückstand mit 13:20 einfach zu groß. Nach dem 8:8 lief in Gorboks Truppe nichts mehr zusammen, Schweden zog dank des künftigen Flensburgers Jakob Johansson davon. Aber nach der Pause änderte sich alles: Beim 25:25 hatten die Russen ausgeglichen, beim 26:25 (53.) sogar geführt, beim 27:27 war noch alles drin, aber dann sorgte ein Doppelschlag von Petersen und Lukas Karlsson für den schwedischen Sieg.

Am Montag können Niklas Landin Jacobsen, dessen Paraden gegen Spanien auch am Sonntag noch Hauptthema in den dänischen Nachrichtensendungen war,  und Gedeon Guardiola den Halbfinaleinzug am zweiten Hauptrundenspieltag perfekt machen. Während dem Dänen schon ein Remis gegen Ungarn reicht, sichert sich Guardiola das Ticket nur dann, wenn seine Spanier Österreich schlagen und zudem Ungarn und Island (gegen Mazedonien) verlieren.

Die Ergebnisse des achten EM-Tages im Überblick:                                               

Gruppe II in Aarhus:
Polen – Weißrussland 31:30 (14:13)
Russland – Schweden 27:29  (13:20)
Frankreich – Kroatien 27:25 (18:17)

Am Montag, 20. Januar, geht es in der Hauptrunde wie folgt weiter:
Gruppe I in Herning:
Mazedonien – Island (16 Uhr)
Österreich – Spanien (18.15 Uhr, ab 18 Uhr live auf Sport1)
Dänemark – Ungarn (20.30 Uhr, ab 20.15 Uhr live auf Sport1)

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