Rhein-Neckar Löwen unterliegen im DHB-Pokal-Viertelfinale unglücklich mit 35:37
„Wir sind natürlich sehr enttäuscht. Ich finde, dass wir über weite Strecken die bessere Mannschaft waren. Am Ende haben die Paraden von Heinevetter den Unterschied gemacht – und die Zwei-Minuten-Strafen gegen uns. Ich finde, dass wir da zu hart bestraft worden sind“, sagte Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen, der acht Zeitstrafen gegen seine Farben und nur drei gegen die Berliner sah. Velimir Petkovic, Coach der Füchse, sagte: „Wir haben 40 Minuten lang kein Mittel gegen die Achse Schmid/Kohlbacher gefunden. Ich habe meine Jungs nicht wieder erkannt und nicht verstanden, was da los war. Wir haben uns das ganz anders vorgenommen.“ Was danach passiert sei, sei vor allem eine emotionale Geschichte gewesen, so Petkovic.
Bei den Löwen gingen Ilija Abutovic und Steffen Fäth angeschlagen mit auf die Bank, beide mit Erkältung in den Knochen. Auf der Platte begannen denn auch Jesper Nielsen und Gedeon Guardiola im Innenblock, Mikael Appelgren startete im Tor und Jerry Tollbring als Rechtsaußen. Den bis dato letzten Sieg hatten die Löwen vor ziemlich genau vier Jahren in der Berliner Schmeling-Halle gefeiert, damals in einem Bundesliga-Duell. Und sie sollten sich wieder schwertun – vor allem gegen Ende des Spiels.
Kohlbacher nimmt den Kampf an, Schmid brilliert
In diesem Fight führt Löwen-Spielmacher Andy Schmid die feinste Klinge. Nicht nur seine Anspiele auf Jannik Kohlbacher sind überragend, führen zu drei Toren und drei Siebenmetern. Auch selbst ist der Schweizer torgefährlich, bringt vier Bälle im Tor der Berliner unter – und nicht gerade die unwichtigsten. Just als die Füchse beim 7:6 erstmals in Führung gehen, macht Schmid sein erstes Tor durch die Mitte. Kurz darauf legt er das 7:8 nach mit einem Schuss wie eine Rakete. Das dritte Schmid-Tor bringt den Löwen die erste Drei-Tore-Führung (10:13, 23.) Der vom Kapitän befeuerte Löwen-Lauf hält sogar noch bis zum 10:15 (26.), welches Kohlbacher nach dem nächsten feinen Schmid-Pass erzielt. Berlin reagiert, stellt Wiede auf die Spitze einer offensiveren 5:1-Abwehr und verkürzt den Rückstand bis zur Pause auf 14:17. Ein Torhüterspiel ist es bis dato wahrlich nicht: Heinevetter und der früh für Mikael Appelgren gekommene Andreas Palicka gehen mit drei bzw. zwei Paraden in die Kabinen.
Mensah dreht auf, Berlin kontert
Dort legt der ähnlich nervenstarke Tollbring das erste Tor vor (30:31), doch Wiede mit einem Steal, einem Tor und einer Vorlage bringt den Berlinern die erste Führung seit dem 7:6 (64.). Heinevetters spektakuläre Parade gegen Tollbring und Paul Drux mit dem 34:32 (66.) bringen die Füchse nach vorne. Die Löwen kommen nicht mehr näher heran, auch weil die Gastgeber sich mit purer Willenskraft zu den weiteren Toren durchboxen. Am Ende steht es 37:35 für die Hauptstädter – sie fahren zum REWE Final Four 2019 nach Hamburg.
Füchse Berlin – Rhein-Neckar Löwen 37:35 n.V. (14:17; 30:30; 33:32)
Füchse: Heinevetter, Genz – Wiede (3), Elisson (7), Holm (4), Struck, Gojun, Zachrisson (2), Simak (2/1), Schmidt (1), Jallouz, Reissky, Koch (2), Drux (7), Lindberg (7/6), Marsenic (2), Matthes, Matzken
Löwen: Appelgren, Palicka – Schmid (7), Lipovina, Sigurdsson, Radivojevic, Tollbring (8/3), Abutovic, Mensah (10), Fäth, Groetzki (2), Taleski, Guardiola (1), Petersson (2), Nielsen (1), Kohlbacher (4)
Trainer: Nikolaj Jacobsen – Velimir Petkovic
Schiedsrichter: Robert Schulze / Tobias Tönnies (Magdeburg)
Strafminuten: Marsenic (2), Schmidt (2) – Nielsen (6), Petersson (6), Groetzki (2), Kohlbacher (2)
Rote Karten: / – Nielsen (47.), Petersson (55., beide dritte Zwei-Minuten-Strafe)
Siebenmeter: 7/9 – 3/5
Füchse: Palicka hält Siebenmeter von Lindberg (24.) und von Simak (38.)
Löwen: Genz hält Siebenmeter von Tollbring (41.), Heinevetter von Schmid (56.)
Spielfilm: 0:2, 2:2, 2:3, 3:4, 4:5, 5:6, 7:6, 7:8, 8:10, 9:11, 10:11, 10:15, 12:15, 13:17, 14:17 (HZ), 14:18, 15:18, 15:19, 17:19, 18:21, 20:23, 23:24, 23:26, 24:27, 25:29, 28:29, 29:30, 30:30 (60.) 30:31, 32:31, 33:32 (HZ), 34:32, 35:33, 37:35 (EN)