23:26-Niederlage im Topspiel der Bundesliga gegen Spitzenreiter Flensburg
In der Tabelle bleiben die Badener nach der fünften Saisonniederlage auf Platz vier. Flensburg grüßt mit einer sagenhaften Bilanz von 52:2 Punkten von der Tabellenspitze. In einem von der ersten Minute an hart geführten Match hatten die Gäste am Ende auch das nötige Quäntchen Glück – und dürfen weiter von der Titelverteidigung in der DKB Handball-Bundesliga träumen. SG-Trainer Maik Machulla sprach von „zwei sehr schwer zu holenden Punkten“ und lobte seine Mannschaft für eine „sehr gute Leistung“. Kollege Nikolaj Jacobsen gratulierte zu einem „verdienten Sieg“, sagte weiter: „Wir ärgern uns, wollten unseren Fans einen Sieg schenken. Der Ausfall von Alex Petersson hat uns hart getroffen. Beim Zurücklaufen haben wir ein paar Schwächen gehabt. Wir haben insgesamt ein paar Fehler mehr gemacht als Flensburg. Die SG macht das clever, ist immer gut vorbereitet und eingestellt. Hut ab vor Maik und Flensburg.“ Zum Abschluss dankte Niko den Fans: „Danke Euch! Ohne Euch hätten wir uns nicht zurückkämpfen können!“
Kleinigkeiten entscheiden
Schlechte Nachricht für die Löwen vor dem Anpfiff: Alex Petersson verletzt sich beim Warmmachen, kann mit Schmerzen an der Achillessehne nicht mittun. Für ihn steht Vladan Lipovina in der Startsieben. Im Tor beginnt Andreas Palicka. Davor, in der Abwehr, hat sich Löwen-Trainer Jacobsen etwas einfallen lassen für den starken Flensburger Rückraum. Patrick Groetzki spielt auf der Spitze einer 5:1-Formation, dahinter steht Ilija Abutovic im Zentrum. Der taktische Kniff, wegen der Petersson-Verletzung aus der Not geboren, geht auf: In den ersten zehn Minuten halten die Badener die SG bei drei Toren. Allerdings tun sich auch die Gastgeber in der Offensive schwer.
Buric und Palicka starten stark
Nach 14 Minuten stehen sieben Tore zu Buche, führen die Löwen 4:3. Patrick Groetzkis Geistesblitz bringt Kohlbacher in Position, der macht das 6:4 (18.). Da hat SG-Coach Machulla bereits die erste Auszeit genommen. Wirkung zeigt diese nach und nach. Die Gäste kämpfen sich vor allem über Individualleistungen ins Spiel. Zweimal Jim Gottfridsson und Goran Sogard Johannessen tragen zum Ausgleich bei (7:7, 21.). Die Flensburger legen drei weitere Treffer in Serie nach, weil die Löwen in dieser Phase keine Lösungen mehr finden. Man läuft sich fest in der gegnerischen Abwehr, produziert einige technische Fehler, bringt sich aus dem Konzept. Für Lipovina kommt Mads Mensah, die Gelben versuchen es mit drei Rechtshändern im Rückraum. Dass Flensburg am Ende sogar mit vier Toren Vorsprung und einem 8:12 in die Kabine geht, bedeutet eine große Herausforderung für die zweiten 30 Minuten. Bester Löwe bis dahin: Andreas Palicka mit sieben Paraden.
Jacobsens Umstellungen funktionieren
Das Spiel wird heißer und heißer. In drei Minuten gibt es drei Zeitstrafen, zwei davon gegen die Löwen. Abschütteln lassen sich die Gelben dadurch nicht. Sie beißen sich weiter in die Partie, sorgen dafür, dass Flensburg es immer schwerer hat, zu guten Torchancen zu kommen. Die Kombo Schmid / Kohlbacher bringt das 19:20 (47.), Mensah trifft ins leere Tor zum Ausgleich. Jetzt nimmt Flensburgs Top-Star Rasmus Lauge das Heft in die Hand. Der dänische Halblinke macht das 20:21, das 21:23, das 22:24 und das 23:25 im Alleingang (54.).
Löwen geben alles – vergeblich
Rhein-Neckar Löwen – SG Flensburg-Handewitt 23:26 (8:12)
Löwen: Appelgren (ab 51.), Palicka – Schmid (6/3), Lipovina (3), Sigurdsson (4), Radivojevic, Tollbring, Abutovic, Mensah (3), Fäth (2), Groetzki, Taleski, Guardiola (1), Petersson, Kohlbacher (4)
Flensburg: Buric, Bergerud – Lauge (4), Sogard Johannessen (5), Zachariassen, Karlsson, Golla, Svan (3), Wanne (3), Steinhauser, Hald (3), Glandorf (1), Röd (3), Jeppsson, Gottfridsson (4), Jöndal
Trainer: Nikolaj Jacobsen – Maik Machulla
Schiedsrichter: Robert Schulze / Tobias Tönnies
Zuschauer: 13.200 (ausverkauft)
Strafminuten: Kohlbacher (2), Abutovic (2), Guardiola (2) – Karlsson (4), Hald (2)
Siebenmeter: 3/3 – /
Spielfilm: 1:0, 1:1, 3:1, 3:3, 4:3, 6:5, 7:6, 7:10, 8:10, 8:12 (HZ), 9:12, 10:13, 10:15, 11:16, 12:17, 15:17, 15:18, 17:19, 18:19, 18:20, 20:20, 20:22, 21:23, 23:24, 23:26 (EN)