Weltmeister-Duo bei Dänemark, Quartett beim Vierten Deutschland und beim Fünften Schweden sowie keine größeren Blessuren: WM-Bilanz der Löwen fällt positiv aus
Fast eine Million Menschen in den Hallen der Gastgeber Dänemark und Deutschland, mehr als 75 Millionen TV-Zuschauer bei den Spielen der deutschen Nationalmannschaft, allein rund 12 Millionen beim Halbfinale gegen Norwegen: Handball ist im Fokus der breiten Öffentlichkeit angekommen. Mittendrin die Akteure der Rhein-Neckar Löwen, von denen sich vor allem zwei am Wochenende so richtig freuen konnten: „Ich kann das nicht beschreiben. Ich bin kurz vorm Heulen im einen und megastolz im anderen Augenblick. Jetzt brauche ich einfach ein großes Bier“, sagte Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen, der in seinem zweiten Job sein Heimatland Dänemark erstmals zum Weltmeister coachte, im dänischen Fernsehen. Mads Mensah hatte mit vier Treffern und einer insgesamt starken Leistung ebenfalls großen Anteil am Titelgewinn im Finale gegen überforderte Norweger (31:22).
„DHB-Löwen“ mit gemischtem Fazit
Insgesamt standen zehn Bundesliga-Spieler im Kader des neuen Weltmeisters. Eine Auszeichnung für die auch weiterhin beste Liga der Welt. Kein Happy End gab es hingegen für die DHB-Auswahl, die mit 25:26 und einer dramatischen Schlussphase das Spiel um Bronze gegen Frankreich verlor. Dabei zeigte aus Löwen-Sicht Jannik Kohlbacher ein starkes Spiel, traf dreimal. Patrick Groetzki und Steffen Fäth konnten sich im gesamten Turnier nicht ganz so in den Vordergrund spielen, wobei Fäth immerhin nach dem Hauptrundenspiel gegen Island für seine stärkste Turnierleistung zum Man of the Match gewählt worden war. Oli Roggisch, der erstmals bei einem großen Turnier als Mitglied des Stabes auf der Bank saß, darf sich als Teammanager einen ordentlichen Anteil am insgesamt vorbildlichen Auftreten der deutschen Nationalmannschaft gutschreiben lassen.
Alle Löwen gesund, Handball goes Free-TV
Weniger erfreulich verlief die WM für die „Balkan-Löwen“. Filip Taleski, der ein solides Turnier spielte, kam mit Mazedonien auf Rang 15, Bogdan Radivojevic mit Serbien gar nur auf Rang 18 ein. Dabei hinterließ der Löwen-Rechtsaußen einen starken Eindruck, traf 27 Mal und gehörte zu den Besten einer insgesamt doch weitgehend enttäuschenden serbischen Auswahl. Die erfreulichste Nachricht aus Löwen-Sicht: Alle zwölf im Einsatz befindlichen Spieler sind gesund geblieben, bis auf Jesper Nielsens leichte Leistenverletzung hinderten die kleineren Blessuren niemanden am Mitwirken. Was wiederum der frische Handball-Schwung in Deutschland noch bringen kann, zeigt zunächst einmal der Medienpartner der Handballliga.
Sky wird sowohl das All Star Game am Freitag sowie die Donnerstagskonferenz in der nächsten Woche zum Liga-Neustart nach der Winterpause im frei empfangbaren Fernsehen zeigen, und zwar auf Sky Sport News HD.
Bilder: Axel Heimken/Marco Wolf