Unglaubliches 37:23 über Ex-Spitzenreiter Füchse Berlin
Füchse-Trainer Velimir Petkovic sprach von einer „Packung“: „Unglaublich, was wir hier erlebt haben, was die Löwen hier abgeliefert haben. Wir haben wohl nicht den mentalen Druck ausgehalten. Es hat nichts funktioniert, was wir versucht haben, Appelgren hat ein Weltklasse-Spiel gemacht.“ Nikolaj Jacobsen bedankte sich für die Glückwünsche: „Bei uns hat heute alles geklappt. Ohne Petar Nenadic war es schwierig für Berlin, zumal Appelgren da war, wenn man einmal durchgekommen war. Die erste und zweite Welle sollte der Schlüssel sein – und das war heute der Fall. Ich will das Ergebnis aber nicht überbewerten. Wir hatten großen Respekt vor Berlin, den werden wir auch weiter haben“, sagte der Löwen-Trainer. Oli Roggisch lobte die Mannschaft genauso wie die Fans und bedankte sich für eine „großartige Stimmung“. Angesprochen auf das Gerücht eines vorzeitigen Abgangs, sagte Jacobsen: „Da ist gar nichts dran. Ich bleibe mindestens bis 2019 bei den Löwen.“
Der Start passt schon mal
An den Berlinern geht der Bombenauftakt der Löwen nicht spurlos vorbei. Der Tabellenführer verliert einen Ball in der Vorwärtsbewegung, Sigurdsson netzt zum 6:3 ein (11.). Dann setzt Fabian Wiede ein Zeichen aus dem Rückraum, sein Geschoss schlägt unhaltbar im Winkel ein – 6:4. Schmid hält dagegen: Der rückwärts eingelaufene Pass über die Schulter kommt bei Pekeler an, es steht 7:4. Ein Traumtor als Koproduktion der zentralen Löwen-Achse. Appelgren macht das halbe Dutzend Paraden voll, Mensah seine zweite Bude zum 8:4. Füchse-Coach Petkovic nimmt nach 14 Minuten die erste Auszeit. Petersson interessiert das wenig: Er tanzt Stipe Mandalinic aus und wuchtet die Kugel zum 9:4 in die Maschen. Jetzt bedient Schmid Mensah (!) am Kreis – 10:4. In der Arena herrscht Festtagsstimmung.
Wahnsinn auf der Platte
Widerstand leistet weiter Wiede, verkürzt wuchtig auf 17:8 (27.). Als Nikolaj Jacobsen seine erste Auszeit nimmt, hat der dänische Meistercoach ein Lächeln im Gesicht – kein Wunder in Anbetracht der Top-Leistung seiner Schützlinge. Berlin stellt derweil auf offensive Deckung um, Zachrisson steht nun Schmid auf den Füßen. Der Schweizer reagiert mit seinem fünften Treffer, auch diese Maßnahme verpufft also. Mit 18:9 (!) geht es in die Pause. Da steht Appelgren bei einer Quote gehaltener Bälle nah an 50 Prozent.
13 Tore Vorsprung 25 Minuten vor Schluss
Als Reinkind das 28:16 nachlegt, stimmen die Löwen-Fans die nächste Runde Jubelgesänge an. 13 Minuten vor Schluss steht es dank Mensahs fünftem Hammer 29:17. Die Füchse stellen noch einmal Zachrisson auf Schmid ab, nicht aber die einfachen Ballverluste. Sigurdsson passt auf. Den nächsten Angriff schließt Reinkind für die Löwen ab, doch Silvio Heinevetter hält. Schmid macht es nach Appelgrens 17. Parade besser und Tor Nummer 30 für den Meister. Pekeler trifft mitten in die „Oh, wie ist das schön“-Gesänge – achteinhalb Minuten vor dem Ende ist beim Stand von 32:19 alles gelaufen. Der Rest ist reine Kür, nach einer kaum zu fassenden Handball-Lehrstunde steht es 37:23 für die Löwen. Die Feier fällt entsprechend lange und ausgelassen aus, schon die letzten sieben Spielminuten steht fast die ganze Hütte. Diesen Abend wird die Löwen-Familie so schnell nicht vergessen.
Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Palicka; Schmid (7), Sigurdsson (10/3), Radivojevic, Baena, Tollbring, Mensah (5), Pekeler (6), Reinkind (2), Taleski (1), Guardiola (2), Petersson (2), Rnic, Groetzki (2)
Füchse Berlin: Heinevetter, Stochl; Elisson (1), Lindberg (2/2), Zachrisson (5), Mandalinic (3), Gojun, Fäth, Drux (2), Wiede (7), Kopljar, Schmidt, Urios (2), Struck (1), Vukovic
Trainer: Nikolaj Jacobsen – Velimir Petkovic
Schiedsrichter: Fabian Baumgart / Sascha Wild
Zeitstrafen: 0 – 4
Siebenmeter: 3 – 1
Strafminuten: / – Schmidt (4), Zachrisson (2), Gojun (2)
Zuschauer: 10.579
Beste Spieler: Appelgren, Sigurdsson, Schmid, Pekeler – Wiede, Zachrisson
Spielfilm: 1:0, 1:1, 4:1, 5:2, 6:3, 7:4, 10:4, 11:5, 12:6, 13:7, 16:7, 17:8, 18:9 (Halbzeit) 19:9, 20:10, 22:10, 24:11, 26:12, 26:15, 28:16, 29:17, 30:18, 32:19, 34:20, 35:21, 37:23 (EN)