Rhein-Neckar Löwen

In aufgeheizter Atmosphäre die Ruhe bewahren

Mannheim. Leidenschaftliche Fans, ein aggressiver und bis zum Umfallen kämpfender Gegner. Alles andere als ein Betriebsausflug auf den Balkan wird morgen (15.30 Uhr/Eurosport) die Partie der Rhein-Neckar Löwen in der Champions League bei Bosna Sarajevo. „Uns steht ein ganz schweres Spiel bevor, schon allein wegen der Atmosphäre“, hat Löwen-Trainer Ola Lindgren gewaltigen Respekt vor der Kulisse in der Olympiahalle von 1984: „Sarajevo deckt sehr offensiv und setzt auf Emotionen. Wir müssen cool agieren.“

Zum Auftakt der Königsklasse rangen die Bosnier den französischen Vizemeister Chambéry mit 24:23 nieder, ehe das vom früheren Weltklassespieler Irfan Smajlagic trainierte Team am zweiten Spieltag mit 29:30 in Velenje verlor. Smajlagic gilt als der einzige echte Star der Mannschaft, die als „Vielvölkerauswahl“ vom Balkan mit Kroaten, Serben, Montenegrinern und Bosniern durchgeht. Das soll sich aber bald ändern, wie der berühmte Trainer verspricht: „Wir wollen die besten Talente Bosniens zu uns holen und ein schlagkräftiges Team formen.“ Das Ziel des Coaches in der Champions League ist das Achtelfinale. Keine Frage: Mit den Fans im Rücken hat der Klub das Zeug dazu.

Löwen-Coach Lindgren weiß aber auch, dass sich seine Formation nicht verstecken muss: „Wir werden immer besser. Wie gut wir aber wirklich sind, sehen wir erst, wenn wir gegen einen Topgegner spielen.“ Als ein solcher gilt Sarajevo zwar nicht, dennoch steht den Badenern eine harte Prüfung bevor. Nicht zuletzt wird es wieder auf die beiden Spielmacher Snorri Gudjónsson und Nikola Manojlovic ankommen. „Snorri bringt seine Übersicht immer besser ein und sorgt für Spielfluss“, ist Lindgren mit dem Isländer zufrieden. Noch Luft nach oben sieht er bei Manojlovic: „Wir müssen ihn weiter aufbauen, vor allem im physischen Bereich hat er Defizite. Von ihm erhoffe ich mir zukünftig mehr Druck im Angriff. In der Abwehr ist Nikola aber schon sehr wichtig für uns.“

Mehr erwarten sich die Löwen zudem von Siarhei Harbok. „Wir werden ihn noch brauchen. Ich hoffe deshalb, dass ihm mal ein richtig gutes Spiel gelingt“, sagt Manager Thorsten Storm. Er hätte gewiss nichts dagegen, wenn der Weißrusse schon morgen in Sarajevo zu einer echten Stütze wird.

Von Marc Stevermüer


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