Rhein-Neckar Löwen

Isländer in der Schlüsselrolle

Kronau/Östringen. Aus psychologischer Sicht ist es durchaus ein schmaler und zugleich schwieriger Grat, auf dem die Profis der Rhein-Neckar Löwen in diesen Tagen wandeln. Vor genau einer Woche hat der badische Handball-Bundesligist sein abschließendes Testspiel gegen keinen Geringeren als den amtierenden Champions-League-Sieger Ciudad Real bestritten. Bereits am kommenden Dienstag steigt das erste Gipfeltreffen der neuen Bundesligasaison, wenn die Schützlinge von Trainer Ola Lindgren beim deutschen Rekordmeister THW Kiel gastieren. „Aber zuerst einmal haben wir heute ein schweres Spiel zu absolvieren“, lenkt Gudjon Valur Sigurdsson den Blick auf das Hier und Jetzt.

Um 19 Uhr starten der neue Löwen-Kapitän und seine Mitstreiter in der Mannheimer SAP-Arena gegen den als Abstiegskandidaten gehandelten TuS N-Lübbecke in die neue Punkterunde – die ersten Zähler sind dabei fest eingeplant. „Wir wollen ganz egal in welchem Wettbewerb jede Partie gewinnen und deshalb werden wir heute auf den Punkt topfit sein“, betont der Isländer und unterstreicht, dass alles andere als ein Auftaktsieg für die Badener nicht akzeptabel ist.
Auf der Spielmacherposition wird gegen den Aufsteiger aus Ostwestfalen eventuell zum ersten Mal Snorri Gudjonsson zum Zug kommen. Gestern Nachmittag gaben die Löwen die Verpflichtung des 27 Jahre alten Isländers bekannt. „Nach der Verletzung von Grzegorz Tkaczyk mussten wir reagieren und wir sind sicher, mit Snorri Gudjonsson eine sehr gute Wahl getroffen zu haben“, erklärt Trainer Lindgren, der damit noch vor dem ersten Punktspiel den dringend benötigten Ersatz für eine der Schlüsselpositionen im Team bekommen hat.

Unterstützt wird der Neuzugang – mittlerweile der Zehnte in diesem Sommer – auf der Mitte vornehmlich von Sigurdsson. Bereits in der Rückrunde der Vorsaison, als Tkaczyk wegen seiner ersten Knie-Operation ebenfalls nicht zur Verfügung stand, hatte der frühere Gummersbacher – eigentlich ein gelernter Linksaußen – im Löwen-Angriff die Fäden gezogen und dabei stets mit starken Leistungen geglänzt. „Wir sind froh, dass wir mit Goggi einen solchen Allrounder im Kader haben“, betont Manager Thorsten Storm, der eigentlich erst im kommenden Sommer nach einem neuen Spielmacher Ausschau halten wollte. Nicht zuletzt deshalb hatten sich die Badener im Sommer – anders als etwa die Konkurrenten aus Kiel oder Hamburg – beim Ablösesummen-Poker bei verschiedenen Transfers vornehm zurückgehalten.

Ungebrochen ist derweil die Vorfreude bei den badischen Ballwerfern auf die neue Punkterunde. „Wir sind richtig gut drauf und haben in der Vorbereitung die besten Voraussetzungen für ein erfolgreiches Jahr geschaffen“, meint Abwehrchef Oliver Roggisch, der sich und seine Kollegen allerdings noch nicht bei einhundert Prozent sieht: „Das kann noch ein paar Wochen dauern.“ Doch egal ob bereits komplett eingespielt oder nicht – gegen den TuS N-Lübbecke ist ein Heimsieg absolute Pflicht.

Von Christof Bindschädel

 05.09.2009

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