Rhein-Neckar Löwen

Löwen beißen in Sarajevo zu

Ungefährdeter 39:24-Erfolg beim bosnischen Meister

Mit einem Kantersieg haben sich die Rhein-Neckar Löwen im ersten Champions-League-Auswärtsspiel der laufenden Saison die Tabellenführung in der Gruppe B zurückerobert. Beim bosnischen Meister Bosna Sarajevo siegten die Badener auch in der Höhe verdient mit 39:24 (20:10). Erfolgreichster Werfer der Löwen in der Olympiahalle von Sarajevo war vor 2600 Zuschauern Uwe Gensheimer mit zehn Toren.

„Wir haben Bosna von Beginn an durch eine starke Abwehrleistung den Zahn gezogen“, zeigte sich Löwen-Trainer Ola Lindgren über die überraschend einseitige Partie zu Gunsten der Löwen erfreut. „Wir hatten vor der Partie durchaus Respekt vor Sarajevo, aber sie haben früh gemerkt, dass sie heute keine Chance gegen uns hatten“, so Lindgren weiter.

In der Tat präsentierte sich seine Mannschaft in der bosnischen Hauptstadt von Beginn an hellwach und lag die gesamte Partie über in Führung. Die Hausherren produzierten ihrerseits vor allem in der ersten Hälfte erschreckend viele technische Fehler und Ballverluste, die die Löwen zu Gegenstößen nutzen. „Wir wollten die Löwen überraschen, aber das ist uns nicht gelungen. Sie waren einfach zu stark“, resümierte Sarajevos Co-Trainer Nenad Njaradi.

Uwe Gensheimer eröffnete nach einem Ballgewinn und einem verwandelten Gegenstoß den Torreigen, bereits nach einer Viertelstunde hatten die Badener beim Spielstand von 9:4 durch einen weiteren Treffer des fehlwurffreien Uwe Gensheimer eine deutliche Führung herausgeworfen. Hatten die bosnischen Angreifer einmal das Loch in der gut stehenden Löwenabwehr gefunden, so scheiterten sie ein ums andere Mal an Sławomir Szmal im Tor der Löwen, der nicht nur fast die Hälfte aller Würfe auf sein Tor entschärfte, sondern zudem auch gleich drei Strafwürfe parierte.

Während die Löwen in der Abwehr eine bärenstarke Leistung boten, wurde im Angriff immer wieder Kreisläufer Bjarte Myrhol gesucht und gefunden. Der Norweger war von der bosnischen Abwehr vor allem zu Beginn der Partie nicht zu halten und erzielte vier Treffer und holte zudem zwei Strafwürfe für seine Farben heraus. Beim 20:10-Halbzeitstand war die Partie bereits entschieden, zu stark präsentierten sich die Gelbhemden. „Wir haben zurzeit einen Lauf, es macht unheimlich viel Spaß mit der Mannschaft. Wir haben gegen Kielce zu Hause einen Punkt liegen lassen, das hat uns alle sehr geärgert. Heute haben wir uns zurückgemeldet und fahren jetzt noch selbstbewusster zum Pokalspiel nach Hannover“, so Abwehrchef Oliver Roggisch.

Genau wie Roggisch trugen sich auch alle anderen Feldspieler der Löwen in die Torschützenliste ein, Coach Ola Lindgren nutzte die zweite Halbzeit zu zahlreichen personellen Wechseln, auch um seine Leistungsträger für die kommenden schweren Aufgaben zu schonen. Aber auch der zweite Anzug der Löwen erwies sich für Sarajevo als zu stark und hatte keine Probleme, die ohnehin schon deutliche Pausenführung noch weiter auszubauen.

Siarhei Harbok war es vorbehalten, nach 44 Spielminuten und seinem Tor zum 30:15 den Vorsprung erstmals auf 15 Treffer auszubauen. Den Schlusspunkt in einer einseitigen Partie setze Carlos Prieto mit einem Heber zum 39:24-Endstand.

Bosna Sarajevo: Grahovac – Doborac (7/1), Međić (1), Pucelj, Ovčina, Bozoljac (5), Jaškić (5), Uvodić, Veselinov, Banić (1), Kapisoda, Golić, Nekić, Vražalić, Sirćo, Melić (5).
Rhein-Neckar Löwen:
Szmal – Gensheimer (10/4), Roggisch (1), Prieto (3), Harbok (5), Bielecki, Manojlović (4), Guðjónsson (4),Stefánsson (2/1), Müller (1), Myrhol (4), Alvanos (1), Sigurðsson (2), Groetzki (2).
Strafminuten:
Doborac (2), Pucelj (2), Nekić (2), Sirćo (2) – Roggisch (2), Harbok (2).
Trainer:
Irfan Smajlagić – Ola Lindgren.
Zuschauer:
2600.
Schiedsrichter:
Hansen / Pettersen (Norwegen).
Spielfilm:
2:5 (7.), 7:11 (18.), 7:14 (22.), 7:19 (28.), 10:20 (Hz.) – 13:25 (35.), 15:30 (40.), 18:33 (48.), 24:39 (Ende).
Zeitstrafen:
4 – 2.
Siebenmeter:
5/1 – 5/5.
Beste Spieler: Doborac – Szmal, Gensheimer.

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