26:23 bei TSV Hannover-Burgdorf ein wichtiger Schritt Richtung Titelverteidigung
„Ich weiß nicht, ob der Sieg verdient ist. Hannover hat das gut und clever gemacht, das Tempo gut herausgenommen. Wir hatten eigentlich einen sehr schlechten Tag – und gewinnen trotzdem bei einem so guten Gegner. Das haben wir vor allem auch einem starken Andreas Palicka zu verdanken. Auch das zeichnet eine gute Mannschaft aus“, sagte Löwen-Trainer Jacobsen beim Bezahlsender Sky und ergänzte: „Dieser Sieg war sehr wichtig für uns, auch weil wir jetzt 14 Tage frei haben.“ Andy Schmid sah es ähnlich wie sein Trainer: „Wir waren nicht gut, haben viel zu viele Fehler gemacht. Vielleicht waren wir ja zu ungeduldig, weil wir wussten, dass wir heute einen Riesenschritt machen konnten.“ Mit Blick auf die Konkurrenz sagte Schmid gegenüber Sky, er sei „heute schon ein bisschen Kiel-Fan“ gewesen: Durch den Sieg des THW Kiel über die Füchse Berlin (25:20) steigt der Vorsprung in der Tabelle auf vier Minuspunkte und die SG Flensburg-Handewitt an. Die Füchse fallen auf Rang drei und fünf Minuspunkte Rückstand auf die Löwen zurück.
Böhm und Mensah trumpfen auf
Beide Teams brauchen eine Weile, bis sie ins Spiel finden. Drei Minuten dauert es, dann setzt Fabian Böhm mit dem 1:0 und einem echten Rückraum-Pfund ein erstes Achtungszeichen für die Gastgeber. Im Gegenzug meldet sich Mads Mensah zu Wort: Der Däne setzt sich stark im Eins-gegen-eins durch, erzielt den Ausgleich. Die beiden Schützen Böhm und Mensah werden der ersten Halbzeit ihren Stempel aufdrücken, der Hannoveraner mit vier, der Mannheimer gar mit sechs Treffern. So erzielt der Löwen-Halblinke sechs der ersten sieben Tore für den Deutschen Meister, ist anfangs überhaupt nicht zu halten und hält seine Mannschaft in der schwierigen ersten Viertelstunde voll im Spiel.
Partie geht hin und her
Im Gegenteil: Nun müssen sich die Löwen strecken, um nicht abgehängt werden. Beim 13:11 drohen die starken Hannoveraner wegzuziehen. Andy Schmid hat etwas dagegen. Die Treffer zum 13:12, 13:13 und dem Halbzeitstand von 13:14 gehen alle auf das Konto des Spielmachers und Kapitäns, der in der kniffligsten Phase von Halbzeit eins die Verantwortung übernimmt. Schmid und Mensah erzielen zusammen 11 der 14 Löwen-Tore in Durchgang eins. Klar ist aber auch, dass diese Partie den Mannheimern wie erwartet alles abverlangt. Es wird auf beiden Seiten hart und konzentriert gearbeitet, wobei auch immer Zeit für Raffinessen bleibt – und das auf beiden Seiten. So zeigt sich Hannovers Mittelmann Morten Olsen in bester Spiellaune, unter anderem sein Anspiel an den Kreis zu Brozovic vor dem 5:4 ist ein echtes Sahnestück. Auf der anderen Seite bedient Harald Reinkind, früh gekommen für den glücklosen Alex Petersson, mit feinem Händchen den clever eingelaufenen Gudjon Valur Sigurdsson an der Sechs-Meter-Linie. Zur Halbzeitpause hält das Spitzenspiel alles, was es versprach – und Andreas Palicka mit der Siebenmeter-Parade gegen Mortensen die Löwen-Führung fest.
TSV Hannover-Burgdorf – Rhein-Neckar Löwen 23:26 (13:14)
Hannover: Semisch, Ziemer – Mortensen (6/3), Pevnov (1), Häfner (1), Böhm (8), Olsen (2), Brozovic (3), Christophersen, Kastening (2/1), Lehnhoff, Donker, Feiser, Thiele, Krone
Löwen: Palicka, Appelgren – Tollbring, Sigurdsson (4/1), Groetzki (2), Radivojevic, Schmid (8), Pekeler (2), Bliznac, Petersson, Reinkind (1), Mensah (7), Taleski, Baena, Ekdahl Du Rietz (2)
Trainer: Carlos Ortega / Iker Romero – Nikolaj Jacobsen
Schiedsrichter: Lars Geipel / Marcus Helbig
Zeitstrafen: 3 – 1
Strafminuten: Brozovic (4), Böhm (2) – Ekdahl Du Rietz (2)
Siebenmeter: 1/2 – 4/5
Hannover: Palicka hält Siebenmeter von Mortensen
Löwen: Semisch hält Siebenmeter von Sigurdsson
Spielfilm: 1:0, 1:1, 2:1, 2:2, 4:2, 4:3, 4:4, 5:4, 5:7, 7:7, 7:8, 8:9, 10:10, 11:10, 13:11, 13:14 (HZ), 14:14, 14:17, 17:17, 17:19, 19:19, 19:21, 20:21, 21:22, 21:24, 21:25, 23:25, 23:26 (EN)
Bilder: Steffen Hoffmann