Deutlicher Erfolg gegen Frisch Auf! Göppingen
Die Abwehr der Löwen war in den vergangenen Spielen so ein bisschen das Sorgenkind der Badener. Und sie war es auch in der Partie gegen Göppingen wieder – zumindest in den ersten 30 Spielminuten. Der Deutsche Meister, eigentlich bekannt dafür eine der besten Defensiven der Handball-Bundesliga zu stellen (wenn nicht sogar die beste), ist derzeit zu oft von seinem Ziel entfernt, nur rund 20 Gegentore pro Begegnung zu bekommen. Gegen Göppingen waren es zur Pause auch schon wieder 16.
„Wir hätten in der Abwehr kompakter stehen müssen“, sagte Hendrik Pekeler. Vor allem in der Anfangsphase stand die Abwehr der Löwen sehr wackelig, sodass die Gäste nach zehn Spielminuten schon sechs Treffer erzielt hatten. Anschließend fand dann Torwart Mikael Appelgren besser in die Partie, dem Schwede gelangen sieben Paraden bis zur Pause, sodass es zwischenzeitlich so schien, als könnten sich die Gelbhemden absetzen, sie führten mit 8:6 (15.) und 9:7 (17.). Auch wenn die Deckung nun besser stand, gelang es den Gelbhemden nur selten, Bälle in der Abwehr zu erkämpfen und so zu leichten Toren per Tempogegenstoß oder zweiter Welle zu kommen. „Es haben viele Kleinigkeiten nicht gestimmt“, sagte Patrick Groetzki. Und Gudjon Valur Sigurdsson ergänzte: „Sie waren gut auf uns eingestellt.“ Auch Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen meinte: „Wir haben das nicht schlecht gemacht, waren in der Abwehr aber viel zu offensiv.“
Die Angriffsleistung der Gastgeber war – wie schon in den vergangenen Begegnungen – besser als das Verhalten vor dem eigenen Tor. Die Trefferquote war okay, allerdings unterliefen den Badenern zu viele Ballverluste, technische Fehler oder Offensivfouls, sodass Göppingen zu einigen leichten Toren durch Schnellangriffe kam. Die Gäste lagen über weite Strecken der ersten Hälfte in Führung, hatten beim Stand von 13:11 (24.) und eigener Überzahl sogar die Chance, sich abzusetzen. In Unterzahl ließen die Löwen jedoch keinen Treffer zu, zwei Tore von Harald Reinkind brachten den Ausgleich – und anschließend, durch Patrick Groetzkis Treffer durch den einzigen Tempogegenstoß der Löwen in Halbzeit eins, die Führung. Doch die Gäste hielten dagegen, so dass ein Siebenmetertreffer von Andy Schmid, der alle vier Versuche vom „Strich“ in Halbzeit eins nutzte, herhalten musste, dass die Gastgeber mit einem Unentschieden in die Pause gehen konnten. „16 Tore waren gut“, sagte Jacobsen.
Im Grunde genommen reichte diese starke Anfangsphase der Löwen („Sigurdsson: „Wir haben sie förmlich überrannt“), die auch in der Offensive besser agierten als vor dem Seitenwechsel, um die Partie zu entscheiden. Göppingen konnte sich von dem Schock, so überrannt worden zu sein, im weiteren Spielverlauf nicht mehr erholen. Und die Löwen konnten in den letzten 15, 20 Minuten der Partie Kräfte für die kommenden Aufgaben sparen. Viele Spieler bekamen eine Verschnaufpause. Michel Abt kam so in den letzten acht Minuten zu seinem Saisondebüt für die Löwen, die beim Stand von 32:20 (52.) am höchsten führten – und am Ende ziemlich deutlich mit 35:26 gewannen. Ein Ergebnis, das noch 30 Minuten vorher wohl nicht mehr viele für möglich gehalten haben.
Rhein-Neckar Löwen – Frisch Auf Göppingen 35:26 (16:16)Rhein-Neckar Löwen: Appelgren (1), Palicka (n.e.) – Schmid (9/5), Sigurdsson (4/1), Manaskov (n.e.), Banea Gonzalez (3), Steinhauser (n.e.), Larsen, Reinkind (2), Guardiola (1), Groetzki (2), Ekdahl du Rietz (6), Pekeler (2), Petersson (5), Abt (n.e.)
Frisch Auf Göppingen: Probst (1), Rutschmann (bis 16., ab 43.) – Späth (4), Heymann (4), Barud (2), Sesum, Fontaine (2), Kaufmann, Berg, Schiller (7), Pfahl (3), Rentschler, Halen (3/2)
Trainer: Nikolaj Jacobsen – Magnus Anderson
Schiedsrichter: Nils Blümel/Jörg Loppaschewski
Zuschauer: 7037
Strafminuten: 4/6
Siebenmeter: 6/6 – 2/2
Zeitstrafen: Pekeler (2), Du Rietz (2) – Kaufmann (2), Sesum (2), Späth (2)
Spielfilm: 3:1 (4.), 5:5 (9.), 7:6 (14.), 9:9 (19.), (Hz.), 11:13 (24.), 14:13 (27.), 16:16 (Hz.), 22:16 (36.), 28:20 (47.), 32:20 (52.), 35:26 (Ende)
Beste Spieler: Appelgren, Du Rietz, Petersson, Schmid – Schiller.