27:30-Niederlage besiegelt Aus in der Champions League
Bis zur 36. Minute lagen sie in Addition beider Spiele vorne, dann wieder zwischen der 52. und 56. Minute. Dabei waren die Badener auch über weite Strecken mindestens auf Augenhöhe mit den Franzosen, teils sogar die bessere Mannschaft. „Am Ende waren es Kleinigkeiten“, sagte Kapitän Andy Schmid. Groß war die Enttäuschung beim Löwen-Spielmacher, der in Sachen Spielsteuerung sich nicht viel vorwerfen konnte. Die ganze Truppe habe gut gespielt. „Wir haben mit Herz und Leidenschaft gespielt. So knapp zu verlieren, ist hart. Das Glück blieb uns verwehrt. Irgendwie passt das zu unserer Saison.“ Jannik Kohlbacher hatte ebenfalls ein gutes Spiel seiner Mannschaft gesehen. „Wir haben füreinander gekämpft, viele Emotionen ins Spiel gebracht. Letztlich haben wir zu viele einfache Gegentore bekommen und ein paar Chancen nicht genutzt. Aber wir haben große Charaktere im Team und werden wiederkommen.“
Rasanter Beginn – mit Plus für die Löwen
Nun berappeln sich die Franzosen, schuften sich über einen Treffer von Altmeister Lazarov und drei Siebenmeter infolge von Valero Rivera auf 8:9 heran (19.). Weil sich die Löwen plötzlich im Angriff schwertun, den Faden verlieren, nimmt Coach Jacobsen die erste Auszeit der Gäste. Während sein Gegenüber Anti Spielmacher Nicolas Claire bringt, muss Jacobsen die angeschlagenen Petersson (Schlag ins Gesicht) und Gudjon Valur Sigurdsson (Wade) mit Vladan Lipovina und Jerry Tollbring ersetzen. Das Spiel nimmt an Härte zu. Kohlbacher bekommt von Pechmalbec einen amtlichen „Wischer“ (22.). Dass die Löwen jetzt gegenhalten, ist immens wichtig.
Nantes zieht vorbei
Das Szenario setzt sich in Durchgang zwei fort. Zunächst legt Nantes vor, ehe die Löwen mit einem doppelten Kempa über Sigurdsson und Schmid das 16:16 auf die Platte zaubern (35.). Als aber Tournat das 17:16 nach feinem Gurbindo-Pass erzielt und Rivera als Weltklasse-Außen all seine Routine demonstriert, liegen die Franzosen beim 18:16 erstmals in Summe beider Spiele vorne (37.). Kurz darauf nimmt Jacobsen die Auszeit, mahnt zu Ruhe und Konzentration. Er bringt den siebten Feldspieler, stellt in der Abwehr um, holt Filip Taleski für Ilija Abutovic in den Innenblock. Die Löwen halten Schritt, verkürzen immer wieder, bekommen aber selbst in der Abwehr keinen rechten Zugriff mehr. Nantes legt immer wieder vor, teils auf drei Tore wie beim 22:19 des überragenden Romain Lagarde (44.).
Löwen kämpfen – und haben kein Glück
Als Patrick Groetzki beim Stand von 29:27 am Pfosten scheitert, ist das bitter (58.). Noch bitterer wird es, als der eingewechselte HBC-Keeper Siffert eine Glanztat gegen den starken Lipovina auspackt (59.). Lagarde macht mit dem 30:27 alles klar für die Franzosen. Die Löwen strecken nach großem Fight die Waffen. Am Ende waren es eine Mischung aus Pech und vergebenen Chancen sowie zwei mickrige Tore, die fehlten zum Einzug in die nächste Runde.
HBC Nantes – Rhein-Neckar Löwen 30:27 (14:14)
Nantes: Bonnefoi, Siffert – Lagarde (8), Lazarov (2), Balaguer (3), Pechmalbec, Tournat (2), Claire, Gurbindo (3), Rivera (8/6), Feliho, Delecroix, Guillo, Auffret, Emonet, Nyokas (2)
Löwen: Appelgren, Palicka – Schmid (5/2), Lipovina (5), Sigurdsson (3), Tollbring (2), Radivojevic, Abutovic, Mensah, Fäth (3), Groetzki (2), Taleski, Guardiola (1), Petersson (1), Kohlbacher (5)
Trainer: Thierry Anti – Nikolaj Jacobsen
Schiedsrichter: Marek Baranowski / Bogdan Lemanowicz (Polen)
Strafminuten: Lagarde (2), Feliho (2), Tournat (2) – Fäth (2), Abutovic (2)
Siebenmeter: 6/6 – 2/2
Spielfilm: 0:1, 1:1, 3:3, 3:7, 5:7, 6:9, 9:9, 14:14 (HZ), 15:14, 16:15, 18:16, 21:18, 24:20, 24:22, 25:22, 26:25, 28:26, 28:27, 30:27 (EN)