Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen sieht Knackpunkt in Defensive und im Tor / Beide Teams verteidigen stark – und variabel
Am Samstagabend schon, kurz vor 20 Uhr, werden alle ein bisschen schlauer sein. Wo stehen die Gelben wirklich? „Ich erwarte ein Topspiel mit zwei der besten Mannschaften Deutschlands“, sagt der Löwen-Trainer. Worauf es ankommen wird? „Wie immer in solchen Spielen wird entscheiden, wer die bessere Abwehr und den besseren Torhüter hat.“ Schaut man sich die bisherige Saison an, muss man da ein Duell auf Augenhöhe erwarten. Kiel spielt defensiv flexibel, hatte einige Erfolge in der 3-2-1-Formation, manche Partien aber auch mit ihrer traditionell brettharten 6-0-Wand gewonnen. Umgekehrt verdanken die Löwen ihre jüngsten Erfolge vor allem ihrer genauso variablen wie entschlossenen Abwehrarbeit, die durch Jannik Kohlbacher, Jesper Nielsen und den eventuell wieder einsatzfähigen Ilija Abutovic an Qualität dazugewonnen hat.
Spannende Duelle im Tor – und auf der Bank
Dass mit Harald Reinkind und Hendrik Pekeler zwei Ex-Löwen nun in Kiel auflaufen, sieht Jacobsen schon als Vorteil für den Gegner, glaubt aber nicht, dass dieser Umstand eine größere Rolle spielen könnte: „Die kennen natürlich unsere Abläufe. Dass dies spielentscheidend sein könnte, kann ich mir nicht vorstellen.“ Auch dass Kiel einen Tag weniger zur Vorbereitung hatte und vier Minuspunkte stehen hat – im Gegensatz zu dem einen Verlustpunkt der Löwen –, will der Löwen-Coach nicht überbewerten. „Man kann auch sagen, dass wir den gravierenderen Punktverlust zuhause gegen Leipzig hatten, weil die Niederlagen von Kiel in Flensburg und Magdeburg eher zu verschmerzen sind. Da kann man verlieren.“ In Bezug auf den Faktor Belastung sagt Jacobsen: „Wir haben fünf Champions-League-Spiele in den Beinen, Kiel kein einziges.“
Sicher ist: Am Samstag wird es zur Sache gehen in der SAP Arena. Die Halle öffnet um 16.40 Uhr, es gibt noch Karten an der Abendkasse. Den Zuschauern wird dringend empfohlen, wegen erwarteter Verkehrsprobleme mit Bus und Bahn anzureisen. Dass sich die Anreise lohnt, steht jetzt schon fest. Es folgt mit einiger Wahrscheinlichkeit: ein großer Mannheimer Handballabend im goldenen Oktober.