Erstes Auswärtsspiel in der VELUX EHF Champions League 2018/19 am Samstag um 18 Uhr
„In Kielce haben sie die höchsten Ansprüche und das erklärte Ziel, die Champions League zu gewinnen“, sagt Andy Schmid. Der Kapitän der Rhein-Neckar Löwen hat seine Magen-Darm-Erkrankung auskuriert, die ihm im Bundesliga-Duell vergangenen Sonntag gegen Leipzig zu schaffen gemacht hatte. „Das soll kein Alibi dafür sein, dass ich der Mannschaft nicht helfen konnte. Es war ganz einfach ein schlechter Zeitpunkt. Jetzt aber ist alles überstanden“, so der fünffache Bundesliga-MVP und Löwen-Anführer. In Kielce wird man wieder einen anderen Andy Schmid auf der Platte sehen. Einen, der genau weiß, was auf ihn und seine Mannschaftskameraden zukommt. „Wir haben unsere Erfahrungen mit Kielce gemacht und wissen, dass wir viel investieren müssen, wenn wir dort etwas holen wollen. Das wird eine hammerharte Aufgabe.“ Eine, die man in Hinblick auf das erklärte Ziel, unter die besten Drei der Gruppe zu kommen, unbedingt erfolgreich lösen sollte.
Kielce-Kader voller Ausnahmekönner
„Kielce hat sich super verstärkt, dafür bis auf Krzysztof Lijewski die „alten Löwen“ aussortiert“, sagt Oliver Roggisch über das Star-Ensemble. Gerade auswärts sei der Club eine der größten Herausforderungen, welche die Champions League zu bieten habe. „In Polen erwartet uns eine brutale Kulisse, da brauchen wir einen richtig guten Tag“, so der Sportliche Leiter der Rhein-Neckar Löwen. Dass seine eigenen Jungs genügend Qualität mitbringen, um auch dort zu bestehen, bezweifelt „The Rogg“ mit keinem Wort. „Es ist ja nicht so, dass wir nicht auch eine starke Mannschaft hätten. Wir müssen in erster Linie auf uns gucken und sehen, dass wir unser bestes Niveau erreichen, dann sind wir auswärts immer gut für Punkte.“ Einen Vorteil sieht Oli Roggisch in der ungewohnten Situation, vor und nach dem Spiel ausreichend Zeit zu Vorbereitung und Regeneration zu haben. „Wir werden sehen, wie viel Energie uns das zusätzlich gibt.“
Roggisch: „Leben nicht in der Vergangenheit“
In Polen dürfte man das ähnlich sehen. Coach Talant Dujshebaev hatte genauso wie einige seiner Spieler seinem Unverständnis und Ärger über die damalige Situation deutlich Luft gemacht. Nun wollen er und seine Jungs wieder den Sport in den Mittelpunkt rücken, den finanziellen Engpass weiter ausblenden und an die guten Leistungen vom Saisonstart anknüpfen. In der heimischen Liga hat Kielce die ersten vier Spiele gewonnen, und das immer mit mindestens neun Toren Vorsprung.
In die Champions League startete man allerdings mit einem Rückschlag, unterlag in Veszprém 27:29. Weil die Löwen ihre erste Aufgabe mit einem 35:34-Heimsieg über Barcelona exzellent gelöst haben, können sie mit breiter Brust nach Kielce reisen – und der gemeinsamen Geschichte mit der polnischen Star-Truppe ein weiteres denkwürdiges Kapitel hinzufügen.