28:31 (15:16)-Niederlage beim THW Kiel in der DKB Handball-Bundesliga tut richtig weh / Mit sieben Minuspunkten in die Winterpause
Löwen-Kapitän Andy Schmid sagte nach dem packenden Fight bei HBL-Medienpartner Sky: „Heute haben Kleinigkeiten entschieden. Das war ein richtig gutes Handballspiel. In der ersten Halbzeit haben wir den Ton angegeben, dann aber einen schlechten Lauf gekriegt. Auch in der zweiten Halbzeit haben die Knackpunkte nicht zu unseren Gunsten gesprochen. Kiel war den Tick besser.“ Mit den sieben Minuspunkten werde es schon richtig hart, in der Meisterschaft noch einmal die verlustpunktfreien Flensburger anzugreifen. Umgekehrt zeigten sich die Kieler angriffslustig nach dem superwichtigen Heimsieg. Harald Reinkind, Ex-Löwe und mit sieben Toren bester THW-Werfer, sagte bei Sky: „Das war heute natürlich eine Extramotivation, gegen die Freunde anzutreten und zu treffen. Jetzt sieht es sehr gut aus für uns in der Liga. Wir glauben an unsere Chance auf die Meisterschaft.“ Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen ergänzte zum Personal: „Glückwunsch an Kiel zu einem verdienten Sieg. Das war ein hochkarätiges Spiel. Wir haben ein paar Fehler zu viel in der zweiten Welle gemacht. Am Ende haben einzelne Situationen entschieden. Steffen Fäth war heute keine Option. Das Zusammenspiel von Mads Mensah, Andy Schmid und Jannik Kohlbacher lebt von der Sicherheit – und die haben die Drei momentan einfach mehr.“
Packendes Handballspiel auf hohem Niveau
Vom Anpfiff weg entwickelt sich ein packendes Handballspiel. Der THW entscheidet sich zunächst für die spielerische Variante im Rückraum, bringt die beiden Spielmacher Domagoj Duvnjak und Miha Zarabec, dazu den Ex-Löwen Harald Reinkind. Bei den Löwen steht Alex Petersson in der Startformation, trotz lädierten Fingers an der Wurfhand. Andreas Palicka, Ex-Kieler, darf im Tor anfangen. Davor setzen beide Teams auf viel Bewegung. Die Kieler arbeiten mit Einläufern von außen und Druck von den Halbpositionen, die Löwen mit Kreuzungen und Stoßbewegungen. Beide Konzepte gehen zunächst gut auf, die Tore fallen auf beiden Seiten relativ flüssig.
Drama bis in die letzten zwei Minuten
Nach dem Wechsel bleibt das Spiel ausgeglichen. Andy Schmid mit einem Zauberanspiel hinter dem Rücken auf Jannik Kohlbacher leitet das 16:16 ein. Die Löwen zeigen sich nun auch in der Abwehr kreativ, gehen weiter offensiv raus auf die Kieler Rückraumschützen, spielen überwiegend in 5:1-Formation, zunächst mit Groetzki, später mit Jesper Nielsen auf der 1. Bis zum 18:18 ist es ein Kopf-an-Kopf-Rennen, dann legen die Kieler mit einem kleinen Lauf das 20:18 vor. Appelgren mit seiner vierten Parade und Andy Schmid mit einem weiteren Schlagwurf sorgen für den Ausgleich zum 21:21. Appelgren legt seine fünfte Glanztat nach, Landin im THW-Tor seine zehnte (43.). Dann müssen die Löwen zwei Zwei-Minuten-Strafen kurz nacheinander schlucken. An der Seitenlinie wird es hitzig, geraten Niko Jacobsen und Patrick Wiencek verbal aneinander. Klasse für die Löwen, dass sie auf dem Feld kühlen Kopf bewahren und die doppelte Unterzahl mit nur einem Gegentreffer überstehen. Sigurdsson mit dem 23:22 stellt erneut den Anschluss her. Dann kommt der Bruch im Spiel der Badener.
THW Kiel – Rhein-Neckar Löwen 31:28 (16:15)
Kiel: N. Landin (1), Wolff – Duvnjak (2), Reinkind (7), M. Landin (3), Firnhaber, Weinhold, Wiencek (4), Ekberg (6/4), Rahmel, Dahmke, Zarabec (1), Vujin, Bilyk, Pekeler (2), Nilsson (5)
Löwen: Appelgren, Palicka – Schmid (7), Lipovina, Sigurdsson (9/2), Radivojevic, Tollbring, Abutovic, Mensah (2), Fäth, Groetzki (1), Taleski, Guardiola (1), Petersson (4), Nielsen (1), Kohlbacher (3)
Trainer: Alfred Gislason – Nikolaj Jacobsen
Schiedsrichter: Lars Geipel / Marcus Helbig (Leipzig/Landsberg)
Strafminuten: Wiencek (2), Pekeler (2) – Abutovic (4), Kohlbacher (4)
Siebenmeter: 4/4 – 2/3
Löwen: Wolff hält Siebenmeter von Sigurdsson (52.)
Spielfilm: 2:0, 2:3, 3:3, 5:5, 5:7, 7:7, 7:9, 8:9, 8:10, 9:10, 9:12, 14:12, 14:13, 15:13, 15:15, 16:15 (HZ), 16:16, 17:17, 18:18, 20:18, 20:19, 21:19, 21:21, 23:21, 24:22, 24:23, 27:23, 28:24, 28:27, 29:27, 29:28, 31:28 (EN)
Bilder: RNL/Michaela Kösegi