Elf Gensheimer Tore reichen gegen die MT Melsungen nicht zum Sieg
In der ausverkauften Rothenbach-Halle Kassel fanden die Löwen nach eigener Halbzeitführung in der zweiten Hälfte keine Mittel mehr gegen die sicher stehende Abwehr der Hausherren und scheiterten zudem mehrmals frei am besten Melsunger, Torhüter Johan Sjöstrand.
„Es war klar, dass wir irgendwann auch einmal ein Spiel verlieren werden. Leider haben wir heute zu viele Torchancen nicht genutzt und sind immer wieder an Johann Sjöstrand im Melsunger Tor gescheitert. Diese Niederlage ist sehr ärgerlich, aber kein Beinbruch“, sprach Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen nach der Partie, bei der Kapitän Uwe Gensheimer mit elf Toren der beste Werfer der Löwen wurde.
Andy Schmid brachte den Tabellenführer beim 1:0 in Führung, Ex-Löwe Michael Müller gelang postwendend der Ausgleich. Nach einem Doppelschlag von Uwe Gensheimer führten die Löwen nach fünf Minuten zwar mit 3:1, konnten sich in der Folgezeit aber nicht weiter absetzen, obwohl der ehemaliger Melsunger Mikael Appelgren im Tor der Löwen sich mit zahlreichen Paraden an alter Wirkungsstätte präsentierte.
Nach einer Viertelstunde gingen die Gastgeber dann beim 7:6 Zwischenstand durch Felix Danner erstmals selbst in Führung, doch die Löwen drehten die Partie umgehend. Nach der sechsten Parade von Mikael Appelgren mit anschließendem Gegenstoß wechselte beim 11:10 für die Löwen die Führung wieder, die Patrick Groetzki nach einem Ballverlust der Gastgeber auf 12:10 ausbaute. Melsungens Trainer Michael Roth nahm seine erste Auszeit, doch auch den nächsten Wurf der Nordhessen konnte Mikael Appelgren parieren. Im Gegenzug verwandelte Uwe Gensheimer nach einem Foul am durchbrechenden Rafael Baena auch seinen zweiten Strafwurf sicher, beim 13:10 (25.) führte der Tabellenführer im Spitzenspiel erstmals mit drei Toren. Mit einem 14:12 Vorsprung ging der Spitzenreiter in die Pause und hatte dabei Glück, dass die beiden Schiedsrichter den vermeintlichen Anschlusstreffer von Timm Schneider nicht gaben. Der Rückraumspieler machte bei seinem Wurf um die Abwehrmauer der Löwen nach der bereits ertönten Halbzeitsirene einen Ausfallschritt.
Beim 19:17 durch zwei Treffer von Johannes Sellin führten die Gastgeber eine Viertelstunde von dem Ende erstmals selbst mit zwei Toren. Die beiden Unparteiischen verhängten in dieser Phase in fast jedem Angriff eine Zeitstrafe. Die Löwen kämpften verbissen um jeden Ball, kamen per Strafwurf durch Uwe Gensheimer zum Anschluss, doch Gensheimer vergab anschließend auch völlig freistehend gegen MT-Torhüter Johan Sjöstrand den möglichen Ausgleich. Zehn Minuten vor dem Ende traf Mads Mensah dann aber zum 20:20, vorher hatte Nenad Vuckovic seine zweite Zeitstrafe nach einem Foul gegen den dänischen Nationalspieler der Löwen erhalten.
Kopf-an-Kopf ging es in die Schlussphase, in der die Löwen durch Patrick Groetzki und Andy Schmid zunächst gute Chancen ungenutzt ließen und jeweils durch Michael Müller einen Gegentreffer kassierten. 22:20 führte Melsungen so sieben Minuten vor dem Ende, die Vorentscheidung war gefallen, zumal Mads Mensah noch eine Zeitstrafe erhielt. Doch Mikael Appelgren parierte den nächsten Wurf von Michael Müller, knickte aber um und so kam Neuzugang Borko Ristovski für die letzten vier Minuten noch ins Tor der Löwen. Und der Mazedonier parierte direkt den ersten Ball. Doch da auch Kim Ekdahl du Rietz an Sjöstrand scheiterte betrug der Vorsprung der Melsunger drei Minuten vor dem Ende beim 23:21 Zwischenstand weiterhin zwei Treffer. Eine Minute vor dem Ende nahm Melsungens Trainer Michael Roth seine letzte Auszeit, 24:23 führten da die Nordhessen, ehe Philipp Müller mit dem 25. Treffer die Entscheidung besorgte.
MT Melsungen – Rhein-Neckar Löwen 25:23 (12:14)
MT Melsungen: Sjöstrand, Villadsen (bei zwei Strafwürfen); Maric (1), Sellin (6/2), Forstbauer, Hildebrand, Danner (3), P. Müller (2), Boomhouwer, Rnic (3), Schneider (4), Allendof, Vuckovic, M. Müller (6)
Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Ristovski; Schmid (3), Gensheimer (11/5), Kneer, Sigurmannsson, Baena, Steinhauser, Mensah (2), Pekeler, Groetzki (2), Guardiola, Petersson (4), Ekdahl du Rietz (1)
Trainer: Michael Roth – Nikolaj Jacobsen
Schiedsrichter: Pritschow / Pritschow
Zuschauer: 4300 (ausverkauft)
Zeitstrafen: 6 – 6
Siebenmeter: 2/2 – 6/5
Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer trifft den Pfosten.
Strafminuten: P. Müller (2), Danner (4), Allendorf (2), Vuckovic (4) – Kneer (2), Groetzki (2), Guardiola (2), Mensah (4), Pekeler (2)
Spielfilm: 1:3 (5.), 5:5 (10.), 7:6 (15.), 9:9 (20.), 10:13 (25.), 12:14 (HZ), 14:15 (35.), 16:16 (40.), 19:17 (45.), 22:20 (53.), 25:23 (EN)
Beste Spieler: Sjöstrand, Sellin, Müller – Appelgren, Gensheimer
Fotos: Jürgen Pfliegensdörfer