27:22-Erfolg der Badener gegen den VfL Gummersbach
Der 21. Saisonsieg ist im Sack: Die Rhein-Neckar Löwen gewannen am Mittwochabend gegen den VfL Gummersbach mit 27:22 (14:11), untermauerten den zweiten Tabellenplatz und befeuerten damit ihre Champions-League-Hoffnungen. Vor 5521 Zuschauern in der Mannheimer SAP Arena avancierte Zarko Sesum mit neun Treffern zum erfolgreichsten Werfer der Partie. Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson bilanzierte im anschließenden Pressegespräch:
VfL-Coach Emir Kurtagic gratulierte den Löwen zu einem hart erkämpften, aber verdienten Sieg: „Das war ein sehr zerfahrenes Spiel mit vielen Fehlern im ersten Abschnitt. In der zweiten Halbzeit haben beide Teams gekämpft. Die letzten drei Minuten waren schade. Insgesamt waren wir am Ende nicht fünf Tore schlechter. Deshalb kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, sondern gratuliere ihr zu einer Super-Einstellung.“
Die Oberbergischen wussten: Um bei den Löwen eine Chance zu haben, müssen sie über eine sehr gute Abwehr ins Spiel kommen. „Je länger wir das Spiel offen halten können, desto größer ist dann auch die Chance aus der SAP Arena Punkte zu entführen“, hatte VfL-Trainer Kurtagic vor der Partie bemerkt. Und sein Team hielt das Duell lange offen. Der Tabellenvierzehnte, der bislang auf fremder Platte nur sechs Zähler einstreichen konnte, lieferte den Löwen einen harten Fight. Auf der Zielgeraden entschieden die Badener die Begegnung für sich.
Die Lazarett-Liste der Löwen ist allerdings immer noch lang. Nach Marius Steinhauser (Kreuzbandriss), Uwe Gensheimer (Achillessehnenriss), Oliver Roggisch und Denni Djozic (beide Innenbandanriss) hatte es zuletzt auch noch Torhüter Goran Stojanovic erwischt. Der Montenegriner zog sich einen Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel zu. Für ihn rückte der 19-jährige Jonas Maier in den Kader. Maier, der am Vortag seine letzte Abiturklausur (Englisch) geschrieben hatte, durfte von Beginn an ran. „Was für ein geiles Gefühl“, bestätigte Maier, der sich sehr gut einführte und in den ersten 20 Minuten – unterstützt von einer kompakten, aggressiven Deckung – schon mal sieben Bälle wegnahm. Nach dem 2:3 (6.) legten die Badener einen 4:0-Lauf hin und hielten diesen Vorsprung bis zur Auszeit von VfL-Coach Kurtagic (20.). Danach konnten die Löwen die Führung auf vier Treffer ausbauen – 13:9 (26.). Weil Maier zwei Mal klasse reagierte – und Stefan Sigurmannsson sein zweites Tor markierte. Zarko Sesum legte mit seinem vierten Treffer noch einen oben drauf. Und Maier sorgte endgültig für Begeisterung auf den Rängen: Seine zehnte Parade zeigte der 19-Jährige aus Plankstadt beim Siebenmeter gegen Vedran Zrnic. Die Defensive der Hausherren lieferte eine starke Vorstellung ab, im Angriff ließen sie allerdings zu viele Chancen liegen, schlossen nicht immer mit aller Konsequenz und voller Konzentration ab. So stand zur Pause ein 14:11.
Auch nach dem Wechsel konnten sich die Badener nicht entscheidend absetzen, weil sie beste Gelegenheiten ausließen. So kamen die Oberbergischen beim 17:15 (36.) bis auf zwei Treffer heran. Beim 19:16 gab es dann Platz auf dem Spielfeld. Die Guardiola-Zwillinge erhielten ebenso je eine Zwei-Minuten-Strafe wie der Gummersbacher Mahe. Wenig später musste auch Sesum raus. Im Duell drei gegen vier Feldspieler kassierten die Löwen einen Gegentreffer. Das Spiel wurde immer hektischer, Gummersbach schaffte den Anschluss – und beim 20:20 (49.) auch den Ausgleich. „Da haben wir gehofft, dass wir etwas mitnehmen können“, bekannte VfL-Geschäftsführer Frank Flatten später. Denn nach Schmid und Groetzki scheiterte auch Sesum per Siebenmeter. 15 Fahrkarten waren notiert, dann traf Groetzki – und Landin parierte. Aber Sigurmannsson konnte den Gegenstoß nicht verwerten. Also wieder Ausgleich: 21:21 (53.). Inzwischen war das reine Nervensache. Schmid mit aller Macht und Verzweiflung und Myrhol: 24:22 (57.).
Stimmen und Bilder zum Spiel im Video:
Rhein-Neckar Löwen: Landin-Jacobsen (ab 45.) Maier, Svensson (n.e.); Schmid (4/3), Sesum (9), I. Guardiola, Sigurmannsson (3), Myrhol (3), Groetzki (2), G. Guardiola (1), Petersson (4), Bitz (n.e.), Ekdahl du Rietz (1),
VfL Gummersbach: Ristovski (n.e.), Rezar; Mladenovic, Schindler, Kopco, Lützelberger (4), Heyme (n.e.), Mahé (5), Larsson (1), Pfahl (6), Gaubatz(n.e.), Zrnic, Santos (6)
Trainer: Guðmundur Guðmundsson – Emir Kurtagic
Strafminuten: Myrhol (2), Petersson (2), G. Guardiola (2), I. Guardiola (2), Sesum (2) – Mahé (4), Mladenovic (2), Schindler (2)
Zuschauer: 5521
Zeitstrafen: 5 – 4
Spielfilm: 2:1 (5.), 4:3 (10.), 7:4 (15.), 9:6 (20.), 14:11 (HZ), 17:13 (35.), 19:18 (45.), 20:20 (50.), 23:22 (55.), 27:22 (EN)
Siebenmeter: 7/3 – 1/0
Rhein-Neckar Löwen: Schmid zweimal, Groetzki und Sesum scheitern an Rezar
VfL Gummersbach: Zrnic scheitert an Maier
Schiedsrichter: Fabian Baumgart / Sascha Wild ( Altenheim / Elgersweier)
Beste Spieler: Maier, Sesum – Rezar, Pfahl