Rhein-Neckar Löwen

Löwen verpassen Turniersieg in Basel

Uwe Gensheimer im Testspiel gegen Montpellier.

Die Rhein-Neckar Löwen haben die Titelverteidigung beim Traumalix Dolo Cup von Basel verpasst. Gegen den französischen Rekordmeister Montpellier HB unterlag der Gewinner der vergangenen beiden Jahre nach dem gestrigen 36:17 (20:9) Erfolg gegen die Gastgeber des RTV 1879 Basel am heutigen Sonntag in einem packenden Spiel denkbar knapp mit 24:25 (14:10). Bester Torschütze für die Löwen wurde Jesper Nielsen mit fünf Treffern bei fünf Würfen.

„Es ist schade, dass unsere Erfolgsserie in Basel heute gerissen ist. Wir haben die Partie in der zweiten Halbzeit verloren, hatten in Unterzahl zu viele Probleme gegen einen physisch sehr starken Gegner“, analysierte Löwen-Trainer Kristjan Andresson nach dem Spiel. Vor den Löwen liegt nun die letzte Woche Vorbereitung, ehe die Badener am kommenden Wochenende in Saarlouis in den DHB-Pokal und damit in die Pflichtspiele der neuen Spielzeit starten.

Erster Gensheimer-Einsatz

Eine restlos ausverkaufte Baseler Rankhofhalle bot einen tollen Rahmen für die heutige Partie gegen Montpellier. Überhaupt muss man den Verantwortlichen um Turnierchef Meinrad Stöcklin zur Entwicklung des Traumalix Dolo Cup gratulieren, mit den Löwen und Montpellier schafften es die Verantwortlichen zwei Teams nach Basel zu holen, die in der vergangenen Saison noch in der Champions League aufeinander trafen. Damit hat sich der Traumalix Dolo Cup zu einem erstklassigen Vorbereitungsturnier und zum besten Turnier in der Schweiz entwickelt, eine Entwicklung, die hoffentlich auch in den kommenden Jahren weiter von Zuschauern und Sponsoren unterstützt wird. Beide Teams boten bei tropischen Temperaturen eine packende Partie und dürften Werbung für den Handballsport gemacht haben.

Die heutige Partie war zudem der erste Einsatz von Uwe Gensheimer. Der Rückkehr von Paris St. Germain hatte die bisherigen Vorbereitungsspiele seiner Mannschaft wegen Wadenproblemen verpasst, heute startete Gensheimer von Beginn an und kam für eine Viertelstunde zu einem ersten Belastungstest. Einen Siebenmeter vergab Gensheimer allerdings. Kristjan Andresson schickte seine vermeintlich stärkste Formation zum Spielbeginn auf das Feld. Neben Mikael Appelgren im Tor waren dies Patrick Groetzki, Alexander Petersson, Andy Schmid, Romain Lagarde und eben Uwe Gensheimer, dazu Jannik Kohlbacher am Kreis. Montpellier, die gegenüber den Löwen erst mit der Vorbereitung begonnen haben, erwischte den schlechteren Start.

Löwen starten stark

Mit 4:1 führte der Bundesligist zur Freude der zahlreichen Löwen-Fans in Basel, doch je länger die Partie lief, desto besser kamen die Gäste aus Frankreich ins Spiel. Nach dem 5:5 Zwischenstand nach einer Viertelstunde schafften es die Löwen aber zunächst sich wieder deutlich abzusetzen. Beim 12:8 führten die Badener erstmals in der Partie mit vier Toren, mit 14:10 für den Titelverteidiger ging es in die Pause.

Andreas Palicka macht sich richtig breit.

Und auch nach der Halbzeit sah es zunächst so aus, als hätten die Gelbhemden die Partie im Griff. Max Kessler gewann einen Ball in der Abwehr, im Gegenstoß wurde Alexander Petersson gefoult, Mads Mensah verwandelte den Strafwurf zum 15:10. Knackpunkt in der Partie dann eine Zeitstrafe gegen Alexander Petersson. In Unterzahl nahmen die Löwen im Angriffsspiel stets den Torhüter vom Feld, verloren im Angriff jedoch die Bälle und fingen so drei Treffer in Folge ins leere Tor. Montpellier verkürzte so zunächst den Rückstand und glich beim 16:16 erstmals seit dem 8:8 Zwischenstand aus.

Endphase wird zum Krimi

Beim 17:16 (41.) gingen die Franzosen dann erstmals in Führung und hatten nun längst den Glauben daran, diese Partie für sich entscheiden zu können. Es entwickelte sich eine spannende Schlussphase, in der sich keine Mannschaft mehr mit mehr als zwei Toren absetzen konnte. Die Löwen-Abwehr leistete sich nun einige Fehler, besonders Montpelliers starke Rückraumspieler Gilberto Duarte und Melvyn Richardson fanden nun öfters die Lücke in der Abwehr des Bundesligisten. Nach dem 25. Treffer für Montpellier durch Duarte kamen die Löwen nur noch zum Anschlusstreffer durch Jesper Nielsen. Damit kassierten die Löwen im letzten Vorbereitungsspiel ihre erste Niederlage der Spielzeit 2019/2020.  

Rhein-Neckar Löwen – Montpellier HB 24:25 (14:10)

Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Palicka; Schmid, Gensheimer, Kirkeløkke (4), Lagarde (3), Abutovic, Mensah (4/2), Fäth (2), Groetzki (1), Schneibel, Guardiola, Petersson (2), Nielsen (5), Ganz, Kohlbacher (3), Kessler

Montpellier HB: Sego, Portner; Richardson (4/1), Simonet, Villeminot (2), Truchanovicius (3), Descat (2), Grebille, Bos, Duarte (3), Petersson (4), Lenne (2), Porte (2), Mengon, Afgour (2), Soussi (1)

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