Rhein-Neckar Löwen

Löwen wollen Ausrufezeichen setzen

Heidelberg. Morgen um 17.15 Uhr (live bei Eurosport) ist es mal wieder soweit: Die Rhein-Neckar Löwen starten einen neuen Anlauf, möchten die Kieler Sparkassen Arena stürmen. Das nächste Ausrufezeichen einer bislang überzeugenden Champions-League-Saison in der Vorrunden-Gruppe A ist das Ziel. Doch das wird hart, richtig schwer. Seit letztem Dienstag, seit der Pleite des Meisters THW Kiel beim HSV Hamburg sowieso. Die „Zebras“ könnten nun noch motivierter sein, wollen, nein, müssen sich sogar rehabilitieren.

Löwen-Manager Thorsten Storm lässt das kalt, er erwartet so oder so ein heißes Duell, einen echten Kraftakt: „Der THW Kiel ist gegen uns immer top motiviert gewesen. Die Niederlage in Hamburg hat da keinen Einfluss“, sagt er. Neuigkeiten gibt es vom Rechtsaußen Ivan Cupic. Der kleine Kroate ist gestern in der Klinik Sankt Elisabeth Sportorthopädie von Dr. Huber erfolgreich am Knie operiert worden. Einen Knorpelschaden hat er nicht davon getragen. „Das ist eine positive Nachricht“, erklärt Storm: „Trotzdem wird er uns sechs Wochen fehlen.“

Ein wenig Unruhe scheint derzeit im Kieler Umfeld zu herrschen. Auslöser soll Uwe Schwenker, der Ex-Manager, sein. Offenbar strebt er seine Rückkehr auf den THW-Managerposten an, will Uli Derad, seinen Nachfolger, wieder abzulösen. Für ein Comeback Schwenkers spricht auch das gute Verhältnis zu Alfred Gislasson, dem Trainer der Kieler. Beide treffen sich öffentlich in Kiel und tauschen sich aus. Derad und Gislasson sollen hingegen nicht die besten Freunde sein…

Klar ist jedoch, dass Schwenker wohl nur dann wieder zum starken Mann beim THW werden kann, wenn er den Prozess um die Bestechungsaffäre schadlos übersteht. Oder anders ausgedrückt: Kann ihm nichts Gravierendes nachgewiesen werden, hat er offenbar sogar alle Trümpfe in der Hand. Zur Erklärung: Angeblich existiert ein Dokument, das ihm im Unschuldsfall die Rückkehr auf den Managerposten garantiert.

Dieses Papier soll demnach von allen Gesellschaftern unterzeichnet worden sein, die einst mit Schwenker gemeinsam in Kiel zusammengearbeitet haben. Die Rhein-Neckar Löwen interessiert das Gerangel in Kiel nicht. „Das war nie unsere Baustelle und wir haben auch heute nichts damit zu tun. Wir wollen einfach nur Handball gegen den THW Kiel spielen.“

Von Daniel Hund

 20.11.2010

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