Deutscher Meister wirft sich gegen Gummersbach den Frust von der Seele
„Auf diese Leistung können wir aufbauen“, sagte Kreisläufer Hendrik Pekeler: „Wenn wir so auch in den nächsten Wochen spielen, werden wir bis zum Schluss oben dabei sein.“ Und Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen ergänzte: „Das war die richtige Antwort meiner Mannschaft.“
Trotz der Schmid-Gala im Angriff lief das Spiel des Deutschen Meisters in der Offensive in der ersten Hälfte nicht pannenfrei. In der Anfangsphase etwa nutzten die Löwen einen Siebenmeter und einen Tempogegenstoß nicht, ein weiterer Konter verpuffte nach einem Fehlpass. Zudem war die Fehlwurfquote zu hoch. Ansonsten hätten sich die Gelbhemden schon in den ersten Minuten deutlicher absetzen können, nämlich auf vier oder fünf Treffer. So waren es aber in den ersten 20 Spielminuten immer nur einer oder zwei Tore, mit denen die Gastgeber führten. Nach 23 Spielminuten waren die Löwen beim Stand von 13:8 dann auf fünf Treffer enteilt, in der Schlussphase der ersten Hälfte konnten die Gäste den Rückstand allerdings wieder etwas verkleinern. Das lag auch daran, dass das Abwehrspiel der Löwen in den ersten 20 Minuten ziemlich gut war (nur sieben Gegentore), in den letzten zehn Minuten des ersten Durchgangs dann aber nachließ (sechs Gegentore).
Während es den Gastgebern anfangs oft gelang, die Gummersbacher Spieler am Wurf zu hindern, den Ball zu erobern oder Torwart Mikael Appelgren (acht Paraden bis zur Pause) zur Stelle war, kamen die Gäste in den letzten Minuten vor der Pause zu dem einen oder anderen einfachen Tor. „Wir hatten gut angefangen in der Abwehr, danach haben wir zu offensiv in der Abwehr agiert. Das hat mich geärgert“, so Jacobsen.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit sorgten die Löwen dann schnell für klare Verhältnisse: Mit einem 5:1-Lauf in den ersten fünfeinhalb Minuten des zweiten Durchgangs setzte sich der Deutsche Meister von 16:13 auf 21:14 ab. Die Gastgeber standen richtig gut in der Abwehr, eroberten die Bälle und dann wurde mit viel Tempo ein schneller Torabschluss angestrebt. Und das gelang zu meist. Zwischen den beiden Mannschaften lag nun längst ein Klassenunterschied. Den Löwen merkte man an, dass sie mit Spaß am Handball bei der Sache waren, die Gäste wehrten sich, machten aber viel zu viele Fehler, um den Gelbhemden an diesem Abend gewachsen zu sein. Die Gastgeber konnten sich so weiter absetzen, führten nach 40 Spielminuten mit 23:15.
Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Bauer (n.e.) – Schmid (9/1), Sigurdsson (11), Banea Gonzalez (2), Steinhauser, Larsen (1), Reinkind (1), Gedeon Guardiola (1), Groetzki (1), Ekdahl du Rietz (4), Pekeler (2), Petersson (1), Taleski (1), Manaskov (n.e.)
VfL Gummersbach: Lichtlein, Puhle (ab 51.) – Schroeter (1), Ernst (4), Schindler, Kühn (5/3), Baumgärtner (1), Nyokas (1), Pevnov (2), Schmidt (1), von Gruchalla (1), Becker (3), Schröder (1), Jaeger, Barten
Trainer: Nikolaj Jacobsen – Sead Hasanevendic
Schiedsrichter: Thomas Hörath/Timo Hoffmann
Zuschauer: 7.468
Strafminuten: 6/12
Siebenmeter: 3/2 – 3/3
Sigurdsson scheitert an Lichtlein
Zeitstrafen: Larsen (2), Baena (2), Sigurdsson (2) – Kühn (6), Ernst (2), Nyokas (2), Schröder (2)
Rote Karte: Kühn (58./dritte Zeitstrafe)
Spielfilm: 3:1 (5.), 5:3 (11.), 7:4 (15.), 13:8 (22.), 16:13 (Hz.), 20:14 (35.), 23:15 (40.), 27:17 (45.), 31:18 (55.), 34:19 (60.), 34:20 (Ende)
Beste Spieler: Appelgren, Schmid, Sigurdsson – Kühn.