Rhein-Neckar Löwen sind am Mittwoch Außenseiter in der Color Line Arena
Die Cracks von Ola Lindgren hatten nur wenig Zeit, um sich von dem Spiel beim polnischen Meister und den Reisestrapazen zu erholen. Immerhin sorgte der Sieg für ein Aha-Erlebnis im Kopf und verscheuchte die Enttäuschung, die nach dem unglücklichen 22:23 drei Tage zuvor gegen den THW Kiel vorgeherrscht hatte. Bei der Rückreise aus Kielce hingen die Badener drei Stunden am Warschauer Flughafen fest, weil Schneefall den Heimflug verzögerte. Doch daran verschwendeten Akteure und Trainer keine Gedanken, denn der Fokus war bereits auf das Spitzenspiel in der Bundesliga beim HSV Hamburg ausgerichtet. In der Halle, in der die Löwen in knapp zwei Monaten beim Final Four auftrumpfen möchten, soll ein Überraschungscoup beim Spitzenreiter gelingen.
„Wir sind nicht der Favorit“, fühlt sich Lindgren in der Außenseiterrolle wohl. Wie auch am Sonntag beim entscheidenden Duell um den Gruppensieg in der Champions League beim MKB Veszprém KC haben die Löwen auch in Hamburg eine angenehme Ausgangsposition: Niemand erwartet einen Sieg. „Im Sport ist immer etwas möglich, deshalb werden wir auf Sieg spielen“, erklärt der Löwen-Coach.
Nach den harten Duellen in Göppingen (Pokal), gegen Kiel (Bundesliga) und in Kielce (Champions League) liegt die Hauptaufgabe der Trainer im Moment darin, die Kraftreserven ihrer Akteure wieder aufzufüllen. „Ich hoffe, dass der Substanzverlust nicht zu groß ist“, sagt Lindgren. Wenn die Wetterbedingungen es zulassen, fliegen die Löwen am Mittwochmorgen nach Hamburg, regenerieren anschließend im Tageshotel, ehe es am Abend in die Color Line Arena geht. „Die Mannschaft hat nach der EM-Pause drei gute Spiele gezeigt, daran wollen wir jetzt anknüpfen“, erklärt der Löwen-Coach.
Mut können die Badener auch aus der Tatsache schöpfen, dass die Löwen in den zurückliegenden Jahren in Hamburg immer wieder tolle Leistungen gezeigt haben. Und schließlich macht es besonders viel Spaß, den Tabellenführer zu ärgern.