Rhein-Neckar Löwen empfangen am Sonntag den THW Kiel
Der THW, Rekordmeister und Daueranwärter auf Deutschlands Handball-Nummer-eins, steckt in einer der größten Krisen seiner jüngeren Vereinsgeschichte. Drei Niederlagen setzte es in den ersten sechs Partien der DKB Handball-Bundesliga, zudem wurden zwei von drei Duellen in der VELUX EHF Champions League verloren. Das Ergebnis ist ein mittleres Erdbeben auf allen Etagen, hinterfragt werden die Mannschaft, Manager Thorsten Storm, Trainer Alfred Gislason. Die große Frage an der Kieler Förde lautet: Wie kommt man raus aus dem Schlamassel?
Nächste Runde Psycho-Spielchen
Eine mögliche Antwort wollen die Norddeutschen im Südwesten geben. Mit einer Top-Leistung beim Deutschen Meister könnte man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, sich sowohl sportlich, als auch mental zurückmelden im Rennen um den wichtigsten nationalen Titel. Dabei schieben die Kieler die Favoritenrolle ganz klar den Löwen zu: „Wir spielen beim Meister, beim Top-Favoriten auf den Titel. Deshalb ist der Druck für meine Mannschaft nicht allzu hoch. In Mannheim muss sehr viel passieren, um dort Punkte mitnehmen zu können“, lässt THW-Coach Gislason auf der Vereinshomepage verlauten. Psycho-Spielchen, wie man sie aus der Vergangenheit kennt, und die mittlerweile auch die spezielle Atmosphäre beim Nord-Süd-Gipfel ausmachen.
Besonderes Spiel für „Peke“
Dasselbe gilt für Hendrik Pekeler, für den das Duell etwas Besonderes ist. „Peke“ wechselt im Sommer zurück nach Kiel, zuvor hat er aber mit den Löwen noch einmal Großes vor. Zur Löwen-Monsterwoche mit vier Spielen – inklusive Champions League am Samstag, 7. Oktober, in Kristianstad – hat er eine klare Meinung: „Wir werden bei dieser Termin-Taktung auf jeden Fall den gesamten Kader benötigen und in jedem Spiel die 100-prozentige Konzentration brauchen. In der Bundesliga gewinnt man kein Spiel mehr mal eben so“, wirft Pekeler auch schon einen Blick auf die nächsten Bundesliga-Partien daheim gegen Überraschungs-Tabellenführer Hannover (Dienstag, 3. Oktober, 17.30 Uhr) und Hüttenberg (Donnerstag, 5. Oktober, 19 Uhr).
Auf Letztere wollen und müssen sich auch die Löwen verlassen können – genauso wie auf die Unterstützung von den Rängen. Gegen Hannover und Hüttenberg geht es nicht nur um Qualität und Kraft, sondern auch um Überwindung. Dabei ist das Löwen-Rudel auf jeden einzelnen Fan angewiesen.