Rhein-Neckar Löwen

Rhein-Neckar Löwen: Nur nicht wieder ein Stotterstart (RNZ)

Die Löwen empfangen morgen den RK Zagreb – Jennifer Kettemann wird neue Geschäftsführerin

8200 Zuschauer, 28:20 gewonnen und die Stimmung trotzdem im Keller. Oder besser: Leicht verhagelt. So lässt sich in etwa das zusammenfassen, was sich am Mittwoch nach dem Sieg der Rhein-Neckar Löwen über den Bergischen HC im Presseraum der SAP Arena abspielte. Die Kommandobrücke machte zwar gute Miene zum bösen Spiel, konnte ihre Enttäuschung aber nicht verbergen: „Wenn man sieht, wie stark unsere Abwehr und der Torhüter waren, holen wir zu wenig raus“, analysierte Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen angesäuert. Und auch dem Geschäftsführer war das Lachen vergangen. „Hoffentlich“, sagt Lars Lamadé, „hoffentlich müssen wir uns im Juni nicht nochmals über die vielen vergeben Chancen ärgern.“

Was er meinte? Natürlich die Tordifferenz! Den punktgleichen Kielern können solche Konzentrationsschwächen in die Karten spielen. Ursachenforschung war also angesagt. Doch die läuft schon etwas länger. Jacobsen grübelt nämlich schon seit Wochen. Der Däne: „Seit der EM-Pause starten wir sehr schlecht in unsere Heimspiele. Wir hatten extra wieder vor diesem Spiel darüber gesprochen. Ich kann mir das nicht erklären.“

Und Jacobsen weiß: Schon morgen könnte solch ein Stotterstart tödlich sein. Am Ostersonntag ist nämlich wieder Champions League-Zeit. Der RK Zagreb kreuzt um 19.30 Uhr zum Achtelfinal-Rückspiel in der Mannheimer SAP Arena auf. Das Hinspiel dominierten die Löwen, gewannen aber nur hauchdünn. 24:23 hieß es nach 60 hektischen Handball-Minuten. Ein Polster ist jedenfalls etwas anderes. Nikolaj Jacobsen nickt: „Ich gehe davon aus, dass es ein ähnlich enges Ding wird, wie in Zagreb.“

Mut machte gegen den BHC erneut die Abwehrleistung. Gedeon Guardiola und Co. rührten hinten Beton an und ließen völlig frustrierte Gäste zurück. Der Trainer der Bergischen Löwen brachte es hernach auf den Punkt. Sebastian Hinze leicht nachdenklich: „Was die Löwen in der zweiten Halbzeit in der Abwehr gezeigt haben, ist das Beste, was die Bundesliga derzeit zu bieten hat.“

Themenwechsel. Auch in Sachen Lamadé-Nachfolge hat sich etwas getan. Jennifer Kettemann übernimmt und wird ab dem 16. Mai eingearbeitet. Die 33-jährige Diplom-Betriebswirtin kommt ebenfalls vom Softwarekonzern SAP. Sie wird ihre Arbeitszeit beim Walldorfer Unternehmen reduzieren, um ausreichend Zeit für die Löwen zu haben.

Was bleibt, ist die Frage: Warum Frau Kettemann? „Nachdem das Anforderungsprofil feststand, wurden mit verschiedenen Kandidaten Gespräche geführt. Am Ende hat sich der Aufsichtsrat dann für Jennifer Kettemann entschieden“, berichtet Lamadé. Ab dem 1. Juli wird Kettemann, die für drei Jahre unterschrieben hat, alleinige Geschäftsführerin sein. Um den sportlichen Bereich wird sich Oliver Roggisch kümmern, der nun als Sportlicher Leiter fungiert. „Aber auch da werden sich beide eng abstimmen, gerade, was das Budget angeht, welches wir für die Mannschaft zur Verfügung haben“, stellt Lamadé klar.

Richtig, sonderlich viel ändert sich eigentlich gar nicht – bis auf die handelnden Personen. Lamadé unterstreicht das: „So war die Arbeitsteilung bisher auch schon. Ich habe mit den Spielberatern verhandelt, die Vorschläge für die Spieler kamen aber von Oli und Nikolaj.“

Von Daniel Hund

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