Rhein-Neckar Löwen

Routiniers fehlen

Heidelberg. Deutschland gegen Polen, Löwen gegen Löwen. Ein badisches Handball-Fest war’s in Innsbruck. Und das ließ sich auch Andrej Klimovets nicht entgehen. Der Kreisläufer der Gelbhemden, der Weltmeister von 2007, verfolgte das Duell im Kronauer Trainingszentrum, zitterte und drückte der Brand-Sieben die Daumen. Genützt hat es nichts. Überrascht hat den 35-Jährigen das 25:27 nicht. Er hatte geahnt, was da kommt: „Polen verfügt einfach über eine bärenstarke Mannschaft.“

Eines der Hauptprobleme der DHB-Auswahl hatte er schnell entlarvt. Es war einer seiner Kumpels, der Kaufmann und Co. das Leben zur schwer machte: Slawomir Szmal, der Löwen-Schlusmann.„Wenn Kasa einen Super-Tag erwischt, ist es eben für jeden Gegner nahezu unmöglich ein Spiel zu gewinnen.“ Klimovets weiß das, trainiert ständig mit ihm. Gedanklich war „Klimo“ gestern schon beim zweiten Gruppenspiel. Vor Slowenien hat er Respekt, warnt: „Noka Serdarusic verfügt über eine Top-Mannschaft, zu der wieder viele Altstars zählen.“

Heiner Brand fehlen sie diesmal, die Routiniers. Ein Schwarzer oder ein Fritz wären möglicherweise Gold wert. Klimovets stört das. Bei ihm macht sich ein ungutes Gefühl breit: „Gerade diese Unerfahrenheit könnte sich bei dieser EM ganz negativ auswirken.“ Pessimismus? Keineswegs! Insgeheim glaubt er an die Wende zum Guten: „Ich denke, nein, ich hoffe, dass wir noch ein gutes Turnier spielen.“

Von Daniel Hund

 20.01.2010

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