Rhein-Neckar Löwen

Rückschlag für die Löwen: 32:32-Remis in der Champions League gegen KS Vive Kielce (RNZ)

Nach dem Ausgleich durch Kielce blieben den Löwen noch 30 Sekunden zum erlösenden Siegtreffer – es reichte nicht mehr

Der Zorn ist verraucht, die Vorkommnisse im März 2014, als in der Champions League der Handballer der damalige Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson und dessen Kollege Talant Duschebajew von KS Vive Kielce aneinander geraten waren, schienen anderthalb Jahre später beim Wiedersehen der beiden Rivalen in der Hintergrund getreten zu sein. Die Löwen-Fans beließen es bei ein paar Pfiffen, als Kielces Trainer vorgestellt wurde. Und da gestern auch die Brisanz eines K.o.-Spieles fehlte, saßen gestern auch nicht knapp 9000 Zuschauer in der SAP Arena, sondern weniger als die Hälfte. Auch zu einem Sieg reichte es diesmal nicht, vielleicht fehlte auch den Löwen etwas Spannung? Immerhin ergatterten sie beim 32:32 (19:15) einen Punkt.

Kielce hat eine Weltklassemannschaft, da standen wir unter Druck. Aber beide Teams können mit dem Punkt zufrieden sein“, sagte Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen: „Wenn Groetzki den Letzten reingemacht hätte, hätten wir sogar gewinnen können.“ Doch der Rechtsaußen vergab gut zwei Minuten vor Schluss beim 32:30 die Chance, auf drei Tore Differenz zu erhöhen und alles klar zu machen.

Die Polen waren der erwartet starke Gegner und brachten die Mannschaft von Jacobsen in Bedrängnis. Die sonst so starke Löwen-Abwehr fand zunächst nur wenige Mittel gegen die treffsicheren Schützen von Kielce. Und da im gegnerischen Tor mit Slawomir Szmal ein bei den Löwen bekannt starker Schlussmann stand, der einst im gelben Trikot gespielt hatte, ehe er zurück in seine Heimat wechselte, lag der Bundesliga-Tabellenführer plötzlich mit zwei Toren zurück.

Coach Jacobsen reagierte prompt, stellte seine Abwehr offensiver ein – und schon lief es. 19:15 hieß es kurz vor der Pause. Und bis zum Abpfiff hatten die Rhein-Neckar Löwen noch drei dicke Torchancen. Zunächst lief Gedeon Guardiola einen Konter, der aber von Szmal abgewehrt wurde. Nur Sekunden später war Uwe Gensheimer an der Reihe: Das gleiche Bild, Szmal wehrte mit dem Fuß ab. Der Abpraller landete in den Händen von Patrick Groetzki, der frei stehend ebenfalls am polnischen Schlussmann scheiterte.

In der zweiten Halbzeit blieb das Spiel bis zum Schluss offen. Nach dem Ausgleich durch Kielce blieben den Löwen noch 30 Sekunden zum erlösenden Siegtreffer – es reichte nicht mehr.

Am Samstag um 19 Uhr kehrt für die Löwen wieder der Liga-Alltag ein. Dann wird das Tabellenschlusslicht TuS N-Lübbecke als erste Mannschaft in dieser Saison versuchen, Zählbares aus der SAP Arena zu entführen, während sich die noch ungeschlagenen Hausherren bei ihrer Titeljagd zwei weitere Punkte krallen wollen.

 Von Hasso Waldschmidt

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