Löwen fahren als Tabellenführer zum Spitzenspiel nach Flensburg
Der Deutsche Meister liegt damit vier Spieltage vor Saisonende einen Punkt vor Flensburg-Handewitt. „Flensburg hat den größeren Druck“, sagte der seit Wochen in Topform spielende Hendrik Pekeler mit Blick auf die Spitzenpartie: „Sie sind zu Saisonbeginn der Meisterschaftsfavorit überhaupt gewesen, waren lange Tabellenführer, haben uns diese Saison schon zweimal geschlagen und spielen zu Hause.“ Keine Frage, am kommenden Wochenende dürfte an der dänischen Grenze zumindest eine Vorentscheidung im Kampf um die Meisterschaft fallen.
Zuvor fand heute aber erst einmal das dritte Heimspiel innerhalb von acht Tagen gegen einen Abstiegskandidaten statt. Und die Löwen siegten zum dritten Mal. „Es ist nicht selbstverständlich, dreimal so gegen Mannschaften aufzutreten, die gegen den Abstieg kämpfen“, sagte Oliver Roggisch, der Sportliche Leiter. Wie schon gegen den HBW Balingen-Weilstetten am vergangenen Samstag benötigten die Gastgeber eine Viertelstunde Anlaufzeit, in der es nicht so richtig lief. Vor allem in der Abwehr. Denn die Defensive war zu löchrig, machte es den Gästen zu einfach, zu Treffern zu kommen. So stand es 6:7 aus Sicht der Löwen nach 13 Spielminuten. Dann allerdings schalteten die Gastgeber gleich zwei Gänge hoch und zogen mit einem 4:0-Lauf auf 10:7 davon und man dachte, das Spiel nehme nun – analog zur Begegnung gegen Balingen-Weilstetten – den erwarteten Lauf. Doch weit gefehlt, die Badener agierten nun im Angriff viel zu fahrig und unkonzentriert und in der Abwehr nicht zupackend genug. Die Folge: In den kommenden sechs Spielminuten trafen nur noch die Gäste und machten so aus dem 7:10-Rückstand ihrerseits durch einen 4:0-Lauf eine 11:10-Führung. „Wir waren etwas zu unkonzentriert, haben zu viele Chancen ausgelassen“, sagte Hendrik Pekeler. Und Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen merkte an: „Wir haben eigentlich gut gespielt, aber Johannes Bitter hat gut gehalten und wir haben ein paar technische Fehler zu viel gemacht“, sagte Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen.
In der Schlussviertelstunde wechselte Jacobsen dann komplett durch. Im Angriff stand aus der Anfangssieben nur noch Schmid auf dem Feld – und natürlich Appelgren im Tor, der nach guten zwölf Paraden in den letzten zehn Minuten auf der Bank Platz nehmen durfte (Jacobsen: „Appelgren hat gut gehalten“) – Palicka kam. Der Schwede führte sich gleich zu Beginn seiner Spielzeit mit drei Paraden ein. Der Schlussmann hatte so seinen Anteil daran, dass sich die Badener bis auf zehn Treffer (27:17/54.) absetzen konnten. „Wir sind sehr, sehr glücklich, dass er wieder fit ist“, Oliver Roggisch und fügte an: „Auch die zweite Garde ist derzeit gut drauf, wir fahren daher optimistisch nach Flensburg.“
Rhein-Neckar Löwen – TVB Stuttgart 30:21 (15:11)
Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Palicka (ein Siebenmeter und ab 51.) – Schmid (1/1), Sigurdsson (5/1), Banea Gonzalez (1), Steinhauser (1), Larsen (3), Reinkind (1), Gedeon Guardiola (2), Groetzki (5), Ekdahl du Rietz (2), Pekeler (6), Petersson (3), Taleski (n.e.), Manaskov
TVB Stuttgart: Jerkovic, Bitter – Schimmelbauer, Lobedank (3), Weiß (2), Schagen (7/5), Schweikardt (1), Coric, Baumgarten (1), Fotache, Kretschmer, Orlowski (6), Celebi (1), Burmeister
Trainer: Nikolaj Jacobsen – Markus Baur
Schiedsrichter: Michael Klip/Christoph Maier
Zuschauer: 6756
Strafminuten: 0/4
Siebenmeter: 4/2 – 5/5
Sigurdsson scheitert an Bitter
Baena scheitert an Bitter
Zeitstrafen: – Schimmelbauer (2), Coric (2)
Rote Karte: –
Spielfilm: 2:2 (6.), 5:5 (11.), 6:7 (13.), 10:7 (18.), 10:11 (24.), 15:11 (Hz.), 20:13 (37.), 24:15 (46.), 27:17 (54.), 30:21 (Ende)
Beste Spieler: Appelgren, Groetzki, Pekeler – Orlowski, Schagen