Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen zieht Zwischenbilanz und blickt auf das „Wahnsinnswochenende“ Mitte November
„Wir machen das als Mannschaft richtig gut“, sagt der dänische Meistertrainer mit Blick auf die Vorstellungen der vergangenen Wochen und Monate. Dabei äußert er sich ausdrücklich zu einem Zitat aus der Presse. „Ich habe nicht gesagt, dass wir den besten Handball spielen, seitdem ich bei den Löwen Trainer bin. Ich habe gesagt: Vielleicht spielen wir den besten Handball.“ So oder so will er weder selbst die Mannschaft unter Druck setzen, noch sich von außen eine Erwartungshaltung aufdrücken lassen. „Ich habe nicht gehört, dass wir jetzt zu den Top-Favoriten gehören. Da muss man die Experten fragen. Meine Meinung ist: Egal wer der Favorit ist – Hauptsache wir gewinnen.“
„Die Jungs wissen genau, dass wir weiter hart arbeiten müssen“
Es ist offensichtlich, dass die Laune bei Nikolaj Jacobsen derzeit dem Leistungsniveau seiner Mannschaft entspricht. Und das ist sogar höher, als der Trainer selbst erwartet hatte. „Vor allem wenn man sieht, welches Programm wir unter anderem in der „Monsterwoche“ mit vier Spielen in sieben Kalendertagen hatten, muss ich schon sagen, dass es mich überrascht, wie gut wir gespielt haben. Wir haben ja auch in dieser Woche jedes Spiel souverän gewonnen.“ Auf die „Euphorie-Bremse“ zu treten, um den Fokus weiter aufrechtzuerhalten, hält Jacobsen nicht für nötig. „Die Jungs sind so gewachsen und so erfahren, die wissen ganz genau, dass wir weiter hart arbeiten müssen, um etwas zu gewinnen. Bisher haben wir nämlich nur den Super Cup gewonnen“, sagt Jacobsen mit Blick auf den bisherigen Saisonverlauf und die Tatsache, dass in allen Wettbewerben die wichtigsten Spiele erst noch kommen.
Erfolg Schmid/Pekeler als Verdienst der Mannschaft
Ins Schwärmen geraten derzeit alle Handball-Fans beim Blick auf das Zusammenspiel zwischen Andy Schmid und Hendrik Pekeler. Von blindem Verständnis zu reden, mutet fast wie eine Untertreibung an. Die beiden harmonieren exzellent und erreichten in dieser Saison den Höhepunkt ihres Schaffens gegen Kiel, als sie beim 30:28-Triumph in der SAP Arena gemeinsam mehr als die Hälfte aller Löwen-Tore erzielten. Jacobsen sieht in dem Erfolg der beiden vor allem das Ergebnis der Arbeit der gesamten Mannschaft: „Das Team als Ganzes spielt richtig gut. Dazu gehört beispielsweise auch Rafael Baena, der in der Bundesliga noch keinen Fehlwurf gehabt und uns ein paar Mal schon richtiggehend gerettet hat.“ Darüber hinaus müsse man schon anerkennen, dass die beiden gerade richtig gut drauf und absolute Leistungsträger sind.
Neben dem einen Spanier bekommt auch der andere ein Extra-Lob. Gedeon Guardiola macht als Abwehr-Chef bislang einen Klasse-Job, gegen Hüttenberg verbuchte er sagenhafte neun Blocks auf seinem Konto. „Gede vergisst man immer“, sagt Jacobsen mit Blick auf die „spanische Mauer“ und ergänzt: „Er ist unheimlich wichtig für uns und für mich einer der besten Abwehrspieler der Welt. Die neun Blocks überraschen mich nicht. Ich sehe jeden Tag im Training, wie frustriert unsere Angreifer von der Platte gehen, wenn es mal wieder kein Vorbeikommen an Gede gab.“ Zu der Entwicklung Guardiolas und der Perfektionierung seines Defensivverhaltens sagt Jacobsen kurz: „Das kann gerne so weitergehen.“
„Ich nehme den Spielplan so, wie er kommt“
Weiter geht es für die Löwen am 2. November mit dem ersten von dann noch insgesamt sieben Auswärtsspielen, vier davon in der Bundesliga. Gegner ist der SC Magdeburg. Nach diesem Spiel werden die Löwen wissen, ob sie die Länderspielpause gut überstanden haben. Das nächste Heimspiel in der SAP Arena steht am 26. November an, dann geht es beim „Löwen Fan-Tag“ gegen Champions-League-Sieger Vardar Skopje.